Pregnant?! [Kagehina]

17. Warum weinst du?

Kageyama PoV.

An diesem Morgen wurde ich nicht wie erhofft von den Sonnenstrahlen geweckt, sondern durch ein orangenes Haarbüschel, das einen unangenehmen Juckreiz in meinem Gesicht auslöste. Etwas verschlafen fuhr ich mir mit der Hand über das Gesicht, bevor ich dieses Etwas von mir schob und mich anschließend aufsetzt. Shouyo grummelte daraufhin irgendwas im schlaf und klammerte sich dann an mich. Ich seuftzte. Na toll! Wenn der erst einmal an einem dran hing, brauchte man ein Brecheisen um ihn wieder los zu kriegen.

Ich sah zur Uhr. Ach ein bisschen schlafen kann ich noch. Und wenn Shouyo unbedingt kuscheln will. Wenn er sich schon im Schlaf an mich klammert kann ich ja jetzt schlecht aufstehen. Ich versuchte irgendwie Shouyo's Arme, die um meine Hüfte geschlungen waren abzukriegen, musste aber auch gleichzeitig über die Klammerkraft des kleinen schmunzeln. Also wenn man eines nicht tun sollt, dann ist es Shouyo an seiner Größe zu beurteilen. Er ist wirklich um einiges stärker als er aussieht. Außerdem reagiert er auf dieses Thema besonders empfindlich.

Als ich es endlich geschaftt hatte seine Arme zu lösen, ließ ich mich wieder in die warmen Kissen gleiten und zog Shouyo anschlißend auf meinen Oberkörper. Sofort krallte er sich mit einer Hand in mein Tshirt. Er ist schon süß. Der sonst so aufgedrehte Wirbelwind liegt ganz ruhig und bis auf die regelmäßigen Atemgeräusche komplett still in meinen Armen. Unbewusst fing ich an ihm über die Haarpracht zu streicheln und begann zu lächeln. "Ich hab schon echt Glück jemanden wie dich zu haben.", flüsterte ich leise und es schien so als würde Shouyo anfangen im Schlaf zu lächeln. Ich freue mich schon darauf bald meine eigene kleine Familie mit Shouyo zu haben. Dann werden wir alle gemeinsam kuscheln können. Viele Sachen machen können und......

Meine Gedanken verstumten. Wie ein Schlag ins Gesicht kamen mir alle Ereignisse von Gestern Abend wieder in den Kopf. Nach meiner Flucht aus der Küche hatte ich nicht mehr mit meinen Eltern gesprochen. Was sie jetzt wohl dachten? Sind sie sauer? Enttäuscht? Eigentlich könnte es mir ja auch egal sein. Montag sind sie ja eh wieder Weg. Und dann sind Shouyo und ich wieder alleine. Ein flaues Gefühl machte sich in meiner Bauchgegend breit. Wir sind alleine. Und in ein Paar Monaten wird Shouyo unser Kind auf die Welt bringen. Sind wir bereit ein Kind großzuziehen? Was wird aus der Schule? Werde ich überhaupt ein guter Vater sein? Ich hatte gestern so viel gesagt, dem Kind so viel versprochen. Aber kann ich diese Sachen wirklich einhalten? Werde ich...... also werde ich.....

NEIN! Hör auf so zu denken. Ich werde nicht in Panik verfallen. "Tobio?" Ich riss den Kopf rum. Shouyo hatte sich auf meine Brust gestützt und musterte mich besorgt. "Warum weinst du?" Hä? Was meint er? Ich schaue rüber zum Spiegel an der Wand. Tatsächlich. Einzelne Tränen liefen über meine Wange. "Ich..... ich weiß nicht." Das brachte mich komplett aus dem Konzept. Warum weine ich? "Ist es wegen gestern. Wegen deinen Eltern?", fragte Shouyo nun. Ich sah wieder zu ihm. Ist es wegen meinen Eltern? Vermutlich. Aber warum weine ich nur wegen einem Streit. Die verwirrung war deutlich in mein Gesicht geschrieben. "Ähm.. keine Ahnung. Kann sein.", meinte ich ehrlich. Shouyo krabelte weiter hoch, so das wir auf Augenhöhe waren. Er legte seine Strin an meine an und ich konnte seinen waren Atem an meinen Lippen spüren. Augenblicklich breitete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus. Kann er nicht einfach für immer so nah bei mir bleiben. "Aber deswegen musst du doch nich weinen. Es ist doch alles gut.", flüsterte er. Alles Gut? Ich habe mich mit meinen Eltern gestritten, außerdem wissen sie nun das Shouyo schwanger ist und alles soll gut sein. Anscheinend bemerkte er meine Verwirrung. "Vertrau mir. Es ist alles in bester Ordnung." Und dann küsste er mich. Und ich erwiderte natürlich sofort.

"Lass uns aufstehen. Unten richt es nach Miso- Suppe.", trällerte Shouyo fröhlich und sprang vom Bett. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Jap, du hast immer Hunger. Ich weiß.