43. Zeit zu zweit

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Kageyama PoV.

Es war bereits spät, als ich mein Bett im Raum der Erwachsenen errichtete. Mit den anderen gesprochen hatte ich immer noch nicht. Um ehrlich zu sein, traute ich mich das auch nicht. Ich weiß immer noch nicht, wie das passieren konnte. Ich bin noch nie meinen Instinkten verfallen. Was sie jetzt wohl von mir denken? Ich hab doch versucht mich zu verbessern. Und das habe ich auch. Doch es fühlt sich so an, als ob dieser Vorfall mich von den anderen distanzieren würde.

Selbst Shouyo hatte ich noch nicht gesehen. Er ist jetzt ganz alleine mit der Situation. Obwohl, Karasuno ist bei ihm. Doch jetzt wissen es alle. Nicht das das ganze so ausgeht wie beim letzten Mal. Das will ich ihm nicht zumuten. Shouyo ist stark und hat eine unglaubliche Ausstrahlung, doch in dieser Sache ist er doch so unglaublich emotional. Ein Baby. In seinem Bauch. Er trägt diese ganze Verantwortung mit sich rum. Und jetzt sind die beiden auch noch ganz alleine bei den anderen. Dieses komische Kribbeln unter meiner Haut kam schon, wenn ich nur daran dachte wie ausgeliefert sie gerade waren. Meine Hand begann leicht zu zittern und ehe ich mich versah verschwamm in meinem Kopf wieder alles. Ich stütze mich auf dem Boden ab um nicht ganz zusammenzusacken und hielt mir den Kopf. Egal was für ein Zeug die mir da gespritzt hatten, es unterdrückte jegliche instinktive Reizung. Ich brauchte nur daran zu denken, wieder die Kontrolle zu verlieren, schon spürte ich, wie ich schwächer wurde.

Ich seufzte schwer und versuchte mich richtig hinzusetzen. Ziemlich geschafft lehnte ich mich an die Wand hinter mir. Herr Takeda meinte, dieses Zeug wäre nicht stark, aber ich bin da ganz andere Meinung. Bei dem kleinsten Gedankengang sorgte es dafür, dass ich ruhig blieb. Das war zwar ganz in meinem Interesse, angenehm war es aber trotzdem nicht. Zum Glück war ich alleine hier. Selbst vor den Lehrern wollte ich nicht so sein.

Ziemlich in meine Gedanken versunken merkte ich gar nicht, wie sich die Tür öffnete.  Erst als ich ein Räuspern hörte sah ich auf. Und da stand er. Meine Augen wurden groß und mein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen. „Sho."

„Na dann ihr beiden. Sprecht erstmal miteinander. Wir kommen so in ein- eineinhalb Stunden dann auch zum Schlafen.", sagte Herr Takeda, sah kurz zu mir, klopfte Shouyo dann auf den Rücken und ging. Ich  wollte aufstehen und zu meinen Babys gehen, doch sobald ich mich hinstellte sackte ich auch schon wieder zusammen. Shouyo, der vorher wie ein Honigkuchenpferd gestrahlt hatte, hörte auf zu lächeln und besorgt sah er mich an.  Er kam auf mich zu und hockte sich vor mich. „Alles gut?",fragte er, doch ich antwortete nicht. Ich griff nach ihm, umschlang mit meinen Armen seinen Körper und zog ihn auf meinen Schoß. Kurz darauf drückte ich meinen Kopf auch schon in seine Halsbeuge und atmete tief ein. Dann nickte ich.

Ich hörte Shouyo leise lachen. Doch dann drückte er seinen Kopf gegen meine Brust und umarmte mich zurück.

Ich weiß nicht wie viel Zeit verging, doch wir saßen bestimmt eine ganze weile so rum, bis Shouyo sich langsam von mir löste. Er setzte sich auf, legte seine Hände um mein Gesicht und drückte seine Lippen sanft auf meine. Ich musste ich den Kuss lächeln und zog ihn noch ein Stück weiter an mich ran.

„Wie geht es dir?", fragte er und ich seufzte. „Wie soll's mir schon gehen?", stellte ich die Gegenfrage. Shouyo verzog leicht das Gesicht. „Komm schon.", meinte er. „Ich fühl mich schuldig ok? Wie soll ich mich jetzt bitte den anderen gegenüber verhalten? Es ist..... das ist so unglaublich unangenehm. Ich weiß ja selbst noch nicht mal, was in mich gefahren ist. Es ist einfach nur frustrierend.", quengelte ich und ließ meinen Kopf hängen.

„Ich hab schon mit den anderen geredet. Sie wollen unbedingt erklärt haben, was passiert ist. Und naja..... sie wissen jetzt, dass ich schwanger bin. Hätte Daichi nicht eingegriffen und gesagt, wir sollten das besprechen, wenn du auch dabei wärst, hätten sie mich jetzt schon ausgefragt.", meinte Sho und streichelte leicht durch meine Haare.  Ich streckte mich seiner Hand entgegen und genoss das Gefühl wie er immer wieder meine Strähnchen verstrich. „Ich will dieses Gespräch nicht schon wieder führen.", meinte er und seufzte. Ich nickte zustimmend. Dafür konnte ich momentan einfach nicht die Nerven aufbringen. Die letzten Male waren schon oft genug. „Dann lass uns doch jetzt lieber die ruhigen Minuten genießen, darüber können wir uns auch später noch Gedanken machen.", flüsterte ich leise und Shouyo nickte zustimmend.

Pregnant?! [Kagehina]Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora