43. Choosing

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Niall Pov

Krampfhaft krallte ich mich in Luvias Schuppen und versuchte mit allen mir möglichen Mitteln nicht von ihrer glatten, schuppigen Haut abzurutschen. Was leichter gesagt als getan war. Die von euch die schon mal auf einem Drachen geritten sind, wissen sich wie das ist, für alle anderen, macht brauchte extrem viel Balance und genau die fehlte mir grundlegend.

"L-Luvia... ich kann mich nicht mehr lange halten!", keuchte ich und verhakte meine gefrorenen Finger von der Luft in ihre Schuppen an denen ich beim besten Willen keinen Halt fand. Ich konnte mich nirgendwo festheben, und ihr Hals war zu dick um ihn zu umfassen.

"Halt durch. Wir haben es bald geschafft!", ermutigte sie mich in Gedanken, doch ich war schon zu schwach. Meine unter kühlten Arme gaben ihren Dienst auf und rutschten nun trotz der Anstrengung von ihr ab. Auch ihr geschmeidiger, glatter Rücken hielt mich nicht. In sekunfenschnelle rutschte ich ab.

Ich sah wie sie als sie es bemerkte, geschockt nach hinten schaute und ein ohrenbetäubendes Brüllen hören ließ, das lange, spitze Zähne zeigte. Ich sah wie Harry versuchte mich zu erreichen, obwohl er viel zu weit weg in Luvias Vorderkralle hing. Und ich sah wie mein Blickfeld sich auf den Kopf stellte und ich die weit entfernten Wälder unter mir sah.

Mit der wenigen Luft die ich im freien Fall bekam schrie ich und starrte mit tränenden Augen vom Wind dem auf mich zu sausenden Boden entgegen der mir viel zu schnell entgegenschoss. Der kalte Nachtwind peitschte auf meinen Körper und drückte gegen ihn, doch es reichte nicht um mich abzubremsen.

Nun nurnoch wenige hundert Meter vom Boden entfernt, presste ich die Augen zusammen und wartete auf den Schmerz, der schnell und präzise kommen würde und mein Leben ruckartig beenden.

Doch er kam nie.

Harte Drachenkrallen legten sich vorsichtig um meinen Bauch und fingen mich ab kurz bevor ich das Blätterdach der Mammutbäume erreichte. Nun wieder seelenruhig hing ich in dem Griff des Drachen und bemühte mich mit schnellen, hektischen Atemzügen eine Panikattacke zurückzuhalten.

Erst nachdem ich dies geschafft hatte und wieder normalschnell atmen konnte, blickte ich zu meinem Retter auf. Ein unbekannter Drache mit wunderschönen, goldenen Schuppen und smaragdgrünen Augen blickte auf mich herunter und hielt sich problemlos in der Luft. War das etwa der Drache aus der Höhle?

"Danke.", stotterte ich, stolz darauf auch nur ein Wort herausgebracht zu haben. "Bevor du fragst: ja, ich bin der Drache aus der Höhle, ja, ich hab euch gehört und bitte nenn mich Lyra. (Wie Laira aussprechen)" Oops, schon irgendwie peinlich, sie war wach und hatte uns gehört.

Ich stellte die elementarste Frage die ich in dem Moment fragen könnte. Nicht etwa hast du Essen oder so, nein. "Wie geht es Zayn?", wollte ich wissen und fuchtelte eine Fliege von meinem Arm, die sich gerade dort niedergelassen hatte.

"Ist Zayn der Schwarzhaarige?", fragte sie. Erneut guckte sich das Insekt auf mich. "Ja.", bestätigte ich nur und schlug wütend nach dem nervigen Tier. Unglücklicherweise flog diese nicht schnell genug weg und ich hatte sie sofort zerquetscht.

"Oh mein Gott! Tut mir leid! Tut mir leid! Wirklich, Sorry! Lebst du noch?", stieß ich erschrocken hervor und untersuchte ihre Überreste. Sah nicht so aus. Angeekelt wischte ich über meinen Arm.

"Er wurde von dem Marinemann gefangen genommen. Der hat ihn auf sein Schiff gebracht.", meinte Lyra und sofort erstarrte ich. "Ich werde dich hinbringen." Zu betäubt um etwas zu sagen ließ ich mich von ihr wegtragen und reagierte erst wieder, als ich weichen Sand unter meinen Latschen spürte.

"Geh ihn suchen. Ich warte im Wald." Dankbar aber dennoch ängstlich wie stark dieser Hunter wohl sein musste nichte ich ihr zu und bertrat dann das Schiff. Es war weiß-blau gestrichen, eine Tür stand offen und niemand war zu sehen. Das ganze wirkte auf mich wie eine Falle, doch mit einem Drachen als Rückendeckung rang ich mich schließlich dazu ab hineinzugehen.

Nach Zayn musste ich gar nicht suchen. Er lag direkt dort gefesselt auf dem Boden und schlief ofnsichtlich.

Ich starrte ihn an. Das friedliche, jedoch verletzte Antlitz, die unglaublich weichen Haare und sein perfekter Körper der ausgestreckt auf den Holzbohlen lag. Und genau in diesem Moment tat ich genau das was ich tun musste. Ich fasste genau die richtige Entscheidung.

Ich rannte weg.

Ende

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Soo, das wars. Warlords of the Sea ist hier offiziell beendet, am 18.2.15 um 22.21.

Es fühlt sich eigenartig an die story zu beenden, ich habe sie so liebgewonnen. In nächster Zeit werde ich mich erst den anderen beiden Storys widmen, dann der Fortsetzung, aber so wie ich mich kenne gibt es die schon bald :D

Ich schreibe gleich noch meine Dankesrede bis dann :)

Warlords of the sea-ZianourryWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu