Markhyuck - das heißt wohl, dass er sich noch mehr anstrengen muss (Pt.1)

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Mark zerbricht unter dem Druck, Mitglied in vier Bands gleichzeitig zu sein.

Mark weiß nicht, ob SM-Entertainment auch nur ansatzweise wissen, was sie tun. Er ist mittlerweile Mitglied in vier (!!!) Gruppen. Es ist okay gewesen, in NCT 127, Dream und U, aber mit SuperM zusätzlich ist es einfach zu viel.

Sein Tagesablauf besteht seit den paar Wochen, die er in den vier Bands Mitglied ist, beinahe durchgängig nur aus Gesangs-, Rap- und Tanztraining. Sein Hals tut weh und auch der Rest seines Körpers leidet unter dem strengen Terminplan.

Mark kann sich wirklich nicht erinnern, wann er das letzte Mal einen freien Tag hatte - geschweige denn einmal nachts mehr als vier Stunden Schlaf gekriegt hat.

Während die anderen aus NCT 127 nach dem Singen zurück nach Hause gehen, muss er sich beeilen, um es rechtzeitig zum Tanztraining seiner anderen Gruppe SuperM zu schaffen.

Zusätzlich zu dem ganzen körperlichen Stress, ist sein bester und auch fester Freund Donghyuck im Moment mit den Dreamies auf Tour. Durch die Überschneidung der Pläne mit dem neuen SuperM-Comeback, konnte Mark leider nicht mitkommen.

Er hat Donghyuck jetzt seit zwei Wochen nicht gesehen. Klar, das ist an sich nicht so lang und die beiden schreiben sich auch regelmäßig und telefonieren so oft, wie es die Zeitpläne der K-Pop-Idole eben zulassen, das ist aber nunmal nicht oft. Vor allem mit Marks überfülltem Terminkalender.

Der Kanadier merkt Haechans Abwesenheit immer deutlicher. Normalerweise würde der Jüngere nach einem anstrengenden Tag entweder abends auf ihn in ihrem gemeinsamen Zimmer warten, oder Mark konnte sich einfach zu dem schlafenden sonnengebräunten Jungen unter die Decke legen und sich in seine Arme schmiegen.

Das vermisst Mark. Jetzt in seinem Bett liegend kann er nichts weiter tun, als an die Decke zu starren.

Seine Gedanken wandern zurück zum letzten Tanztraining von heute mit der derzeitigen NCT U-Einheit. Eine Szene will ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen.

-- Rückblick --

"Komm schon. Mark. Wir sind alle erschöpft, aber wir geben hier trotzdem unser Bestes."

Taeyong wirkt müde und ein wenig genervt von dem kanadischen Jungen. Er hat ihn nach dem Training zur Seite genommen, um mit ihm über die eher misslungene Performance von ihm heute zu sprechen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Taeyong und auch den anderen auffällt, dass Mark überdurchschnittlich viele Fehler während des Tanzens macht.

In letzter Zeit steht der Junge irgendwie neben sich, aber das kann er sich in diesem Job nun mal nicht leisten. Und Taeyong kann das leider nicht dulden. Nicht, wenn die anderen Bandmitglieder darunter leiden.

Als Anführer ist es seine Pflicht, Mark aus seiner Abgelenktheit herauszuholen und ihm wenn nötig auch einfach mal die knallharten Fakten vor Augen zu führen. Vielleicht rüttelt das den Jungen ja wach.

"Wenn du dich nicht anstrengst, hältst du die ganze Gruppe auf. Das kann so echt nicht mehr weitergehen. Entweder du kriegst deinen Auftritt wieder in den Griff, oder ich muss mich an das Management wenden."

Marks Augen werden groß. Er hat es verkackt. So richtig verkackt.

Hektisch schüttelt er seinen Kopf.

"Nein, nein, Tae", versichert er dem Anführer, "ich krieg das wieder hin. Keine Sorge, kommt nicht wieder vor. Du kannst dich auf mich verlassen."

Ich darf jetzt nicht schwächeln... Nicht gut genug...

Das heißt wohl, dass er sich noch mehr anstrengen muss.

--

Er hofft, dass er bald einschläft. Er hofft es wirklich.

Die zusätzlichen Schlafprobleme hat er erst bekommen, seit sein Freund weg ist. Jetzt ist er froh, wenn er einschlafen kann, bevor die Sonne bereits am Aufgehen ist. Das passiert im Durchschnitt aber nicht mehr so oft.

Es ist ein schleichender Prozess gewesen. Anfangs konnte der Kanadier noch relativ gut einschlafen - wenn auch nicht so gut wie neben Donghyuck. Dann ist es mit der Zeit immer später geworden und während sein Körper immer müder wurde, konnte Mark ihm, so sehr er es auch mit allen möglichen Mitteln versucht hat, doch nicht die Ruhe geben, die er ansatzweise gebraucht hätte.

Und das Ganze wird immer schlimmer.

Alles wird gut, morgen kommt Hyuck wieder.

Unruhig wälzt er sich von einer Seite auf die andere, während er versucht, eine Position zu finden, in der seine rechte Schulter nicht ganz so doll wehtut.

Er hat sie sich bei einer Wiederholung der Regular-Performance ungünstig verdreht, konnte es sich aber nicht leisten, den Anderen davon zu erzählen.

Ich kann sie nicht im Stich lassen.

Er darf nicht auf der Strecke bleiben. Gerade jetzt, wo er so viel zu tun hat, kann er den Anschluss einfach nicht verlieren. Die Folgen wären fatal und viel schlimmer als das, was er dafür jetzt opfern muss.

Seufzend setzt sich der Junge in seinem Bett auf. Sein Magen knurrt. Hat er heute überhaupt etwas gegessen? Wenn der Kaffee vom Morgen zählt... Er akzeptiert es, er kann heute einfach nicht einschlafen. Ohne einen Blick auf die Uhr, die Zeit ist jetzt eh unwichtig, schwingt er seine Beine aus dem Bett.

Als Mark aufsteht, dreht sich alles. Schlaf, er braucht Schlaf. Wenn er ihn nur bekommen könnte.

Der Kanadier stolpert nach vorne und kollidiert unsanft mit der Wand vor ihm. Er hält sich an ihr fest und lehnt seinen Kopf gegen die angenehme Kälte. Nachdem sein Kreislauf sich wieder einigermaßen beruhigt hat, setzt er bedacht einen Fuß vor den anderen und verlässt Donghyucks und sein Zimmer.

Auf dem gesamten Weg in die Küche versucht Mark, so leise wie möglich zu sein. Er will die anderen nicht aufwecken. Er weiß aus erster Hand, wie sehr jeder hier seinen Schlaf braucht.

In seine Gedanken versunken fällt er fast die kleine Stufe zur Küche runter, kann sich aber gerade noch mit einer Hand am Türrahmen festhalten und verhindert so kurz vor knapp eine unschöne Begegnung mit dem harten Boden.

Seine nackten Füße treffen auf die kalten Fliesen, als er seinen Weg zum Kühlschrank weiterverfolgt.

Ein polterndes Geräusch erschreckt ihn, irritiert hält er in seiner Bewegung inne, bis er bemerkt, dass der Lärm nicht von innerhalb der Wohnung, sondern von draußen kommt.

Mark nimmt sich ein Glas aus einem der Schränke, wobei er bei dem Schmerz, den er in seiner Schulter fühlt, die Zähne zusammen beißen muss, um nicht gequält zu zischen, und öffnet anschließend mit seinem unverletzten Arm den Kühlschrank. Er holt die angebrochene Packung Milch heraus und schraubt den Deckel ab.

Seine Hand zittert und auf einmal verliert er temporär die Kontrolle über seine Gliedmaßen. Das Einzige, was er spürt, ist ein unangenehmes Kribbeln in seinem Körper. Die Flüssigkeit läuft bereits über den Rand des Glases, aber er kann seine Hand nicht bewegen. Seine Knie fühlen sich instabil an und seine Beine wackeln. Gefährlich schwankend, versucht er, nicht das Gleichgewicht zu verlieren, scheitert jedoch.

Marks Knie knicken unter seinem Körper ein.

Die Milchpackung fällt aus seiner Hand, die eine Hälfte des Getränks landet auf Marks Schlafklamotten, die andere ist auf dem Boden und den Schränken weit verteilt.

Hoffentlich habe ich die Anderen nicht geweckt.

Mit diesem Gedanken verliert der Junge das Bewusstsein. Sein Oberkörper fällt nach vorne und sein Kopf schlägt hart auf den Fliesen auf.

Marks Bandmitglieder schlafen weiter.

Bis auf einen, der kurze Zeit später auf Grund eines unangenehmen Pieptons aufwacht.

1161 Wörter

k-pop bxb-oneshotsWhere stories live. Discover now