Jongsang - Leere und was dagegen (nicht) getan werden sollte

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Request von Dskv_True.

Jongho versucht, das Loch in seinem Inneren mit Essen zu füllen.

Ihm ist schlecht. Tatsächlich fühlt er sich so, als würde ihm der Kuchen gleich wieder hochsteigen. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, nach dem Teller mit den Muffins zu greifen und sich die nächste der schokoladigen Köstlichkeiten zu angeln.

Jonghos Blick wandert über den Tisch zu seinen Mitgliedern; San und Wooyoung, die sich gegenseitig das Essen vom Teller klauen, Hongjoong und Seonghwa beim Besprechen des nächsten Tages und Mingi, Yunho und Yeosang wild gestikulierend in ein angeregtes Gespräch verwickelt.

Sie lachen miteinander, sie reden miteinander. Ohne ihn. Es ist wie sie sagen... Er ist das Überbleibsel. Unnötig. Er ist nur der nervige Maknae, der seinen Hyungs Kopfschmerzen beschert und der von den Fans wegen seiner Wangen als kräftig abgestempelt wird. Ohne sein Singen ist er sowieso nichts.

Sein Inneres fühlt sich an, als würde er es mit jedem Löffel Sahne, den er zusätzlich auf sein Kuchenstück packt, parallel dazu auslöffeln. Mehr. Er braucht mehr. Jongho fühlt sich leer, er will sich nicht mehr leer fühlen.

Also nimmt er noch einen weiteren Löffel Sahne und stopft sich weiter voll. So lange, bis sein Bauch sich anfühlt, als würde er jeden Moment platzen. Wenigstens ist etwas in ihm gefüllt.

Dann wandert sein Blick wieder zu den anderen, wandert zu Yeosang. Yeosang, der nicht mit ihm redet, sondern Spaß hat - ganz ohne Jongho. Das Loch ist immer noch da, wird größer und größer. Es ist nicht genug. Es wird nie genug sein. Aber er weiß, dass wenn er jetzt weitermacht, sein Herz nicht mehr das Einzige sein wird, das nach seinem nächsten Besuch im Badezimmer leer ist.

Nach dem Abendessen verabschiedet er sich von den anderen mit der halbherzigen Ausrede, dass er Kopfschmerzen hat und er gehen und sich hinlegen möchte. Fliehen trifft das Ganze wohl eher. Fliehen vor den anderen, vor den Tatsachen, mit denen er konfrontiert wird, sobald er die anderen Mitglieder anguckt. Eigentlich will er sich gar nichts vormachen, es interessiert sie wahrscheinlich einfach nicht.

Im Bett liegend zwingt er sich dazu, die Kommentare auf Twitter zu lesen:

Wie konnte Jongho nur in die Band kommen? Er verdient es nicht, Mitglied von Ateez zu sein.

Ot 7. Es wäre für alle das Beste, wenn Jongho geht.

Er zieht doch einfach nur negative Aufmerksamkeit auf sich - ein Idol, das dick ist? Nein, danke!

Bevor er es merkt, ist die Chipstüte auf seinem Schoß leer. Seine Hand greift ins Leere. Wann genau hat er sich die Tüte geholt? Wann hat er sie ganz aufgegessen?

Er kann sich nicht erinnern. Jongho fühlt sich ekelhaft. Er fühlt sich schuldig.

Momentan fühlt sich sein Leben an wie ein gigantischer verwirrender Strudel. Ein Wirrwarr aus Wachsein, Schlafen, Training und Essensorgien, an die er sich größtenteils nicht erinnert. Der einzige Beweis für seine Aktionen die leeren Essensverpackungen, die um ihn herumstehen und sein schmerzendes Abdomen.

Es ist schwer. Die anderen Jungen bedrängen ihn immer häufiger, stellen mehr Fragen an ihn, stellen ihn selbst in Frage. Sie zweifeln an ihm. Aber...

Es ist okay. Es ist gut. Essen ist da. Immer. Selbst wenn sein er sich selbst hasst und die Schuld ihn aufzufressen droht. Die ersten Male, als er die Hasskommentare gelesen hat, wäre er fast zusammengebrochen. Alleine in seinem Zimmer und seine einzige Ablenkung die Tafel Schokolade auf seinem Nachttisch.

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