Seungjin - er mochte schon immer die schönen Dinge

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Seungmin mag die schönen Dinge.

Schön.

Schon seitdem er ein kleiner Junge ist, hat er die schönen Dinge im Leben gemocht.

Als Seungmin zwei Jahre alt gewesen ist, hat er nicht mit den Autos gespielt, er hat lieber seine Ma beobachtet, wie sie in der Küche seinen Lieblingskuchen gebacken hat.

Schön.

Als Seungmin sechs Jahre alt gewesen ist, hat er nicht mit seinen Klassenkameraden Fußball gespielt, sondern einen Blumenkranz aus den Gänseblümchen vom Rand des Spielfelds geflochten.

Schön.

Als Seungmin sechzehn Jahre alt gewesen ist, hat er nicht mit den Jungs aus dem Nachbarhaus Weed in Butter geschmolzen und unter den Brownie-Teig gemischt, er hat sich auf die Dachkante gesetzt und den Sonnenuntergang betrachtet. Die blutende Sonne und die roten Schlieren im Himmel, die er an dem Abend mit Wasserfarbe auf seinem Arm nachgemalt hat.

Schön.

Doch egal, wie viele Blumen, Sonnenuntergänge oder -aufgänge er auch gesehen hat, sie alle werden in den Schatten gestellt von der absoluten Schönheit des Jungen, der gerade an seinem Haus vorbeiläuft.

Er ist perfekt. Seungmin weiß nicht, wie er ihn sonst beschreiben sollte. Es gibt kein Wort, das besser zutrifft. Das markante Kinn, die gerade Nase, die ausdrucksvollen Augen, die vollen Lippen und das schwarze Haar, das halb in einem Zopf hochgesteckt ist und halb in seinem Nacken liegt.

Nicht zu vergessen: das Lächeln, das sich gerade auf seinen rosa Lippen ausbreitet. Es ist ehrlich. Und strahlend. Und weit. Und toll. Einfach schön.

Seungmin hat die Zeit seines Lebens, während er den Größeren von der Dachkante aus einfach nur beobachtet.

In seine Gedanken vertieft bemerkt Seungmin nicht, wie der Junge auch ihn gesehen hat (und damit eventuell auch seine durchaus sehr unauffälligen überhaupt nicht bestaunenden Blicke) und vor seinem Haus stehen geblieben ist.

Er guckt nach oben. Ein Lächeln ziert das Gesicht des Größeren, als er sieht, dass Seungmin wohl so tief in seinem Bann steckt, dass er noch nicht mal bemerkt, dass sein Gegenüber ihn mit denselben bohrenden Blicken betrachtet.

Süß.

Hyunjin heißt der Andere, der gerade vor dem Haus steht, auf dessen Dachkante ein braunhaariger Junge seine in einer kurzen Latzhose steckenden Beine baumeln lässt.

Süß.

Dafür hat Hyunjin schon immer eine Vorliebe gehabt. Obwohl man es an seinem Auftreten und seiner Art nicht erkennen könnte, würde er sein Gegenüber mit den großen dunklen Augen am liebsten in seine Tasche packen und behalten. Nur für sich. Von der Welt abgeschirmt. Oder vielleicht würde er ihn manchmal auch rausholen, nur damit er ein wenig mit ihm angeben kann. Aber nicht zu viel, bevor jemand anders ihn noch entdecken würde.

Hyunjin schüttelt seinen Kopf, um aus seinem Gedankengang auszubrechen. Zuerst muss er den Kleineren irgendwie ansprechen.

"Hm-hm." Er räuspert sich. Warum räuspert er sich? Egal.

Seungmin schreckt hoch, als sei er aus einem Traum erwacht. Kurz ist er sich nicht sicher, ob er nicht immer noch schläft, da die wohl perfekteste Person, die er je in seinem Leben gesehen hat, auf einmal keine drei Meter von ihm entfernt steht. Nachdem der Kleinere dann jedoch ungefähr eine Minuten damit verbracht hat, sich selbst in den Arm zu kneifen, realisiert er so langsam, dass der gut aussehende Junge von eben wohl stehen geblieben ist. Vor ihm. Mitten vor seinem Haus. Während er ihn angestarrt hat.

Röte steigt in sein Gesicht, als Seungmin bewusst wird, wie tief er eigentlich in dieser durch den Jungen ausgelösten Art Trance drinnen gewesen ist. Tief. Sehr tief.

Viel länger kann er sich jedoch nicht schämen, da er von seinem Gegenüber aus seinem Gedankengang geholt wird.

"Ich bin Hyunjin."

Schön.

Sogar sein Name ist schön.

"Und du?"

"Seung- Seungmin."

Süß.

"Okay, Seungmin. Ich komme morgen wieder."

Der Kleinere nickt.

Hyunjin lächelt.

Seungmin lächelt.

Dann geht er weiter.

Morgen kommt er wieder.

648 Wörter

Es ist kurz und ich hasse es, aber meine Entwürfe sind leer und ich habe diese Woche noch nichts hochgeladen.

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