Yuwin - es tut wirklich weh, Yuta zu lieben

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Yuta ist Sichengs Leben, aber im Leben gibt es Höhen und Tiefen.

Ich liebe Yuta! Der Inhalt dieses Kapitels (und aller anderen) ist reine Fiktion und stimmt in keiner Weise mit der Realität überein. 

Die weiteren Teile sind als extra Geschichte auf meinem Profil veröffentlicht. 

Er ist wie eine Droge. Yuta.

Winwins Droge.

Mit ihm hat Winwin die besten Zeiten seines Lebens, aber die Nachwirkungen sind nicht aufzuhalten. Der Kleinere ist explosiv und lebendig und anziehend und alles das, was Sicheng auch sein möchte, aber nicht sein kann.

Deswegen bleibt er bei ihm. Dicht bei ihm. Um so viel von dieser Großartigkeit abzubekommen, die er im Leben nicht selbst erreichen könnte.

Der Schmerz dieser Abhängigkeit tut weh, ja, aber das ist nichts im Vergleich zur Absetzung seiner Sucht. Er hat es einmal probiert und ist keinen Tag später glorreich gescheitert. Weinend. Auf dem Boden kniend. Sich entschuldigend.

Yuta hat Scheiße gebaut. Große Scheiße. Und irgendwie hat Winwin trotzdem am Ende die gesamte Schuld auf sich geschoben. Mal wieder. Er weiß eigentlich genau, dass er Recht hatte.

Wie schafft es der Ältere also jedes Mal wieder, dass er sich nach einem ihrer Konflikte wie der Schuldige fühlt?

Winwin hat noch nicht ein einziges Mal in den  Jahren ihrer Beziehung einen Streit angefangen. Er kann gar nicht zählen, wie oft Yuta ihn bereits wegen der kleinsten Sachen runtergemacht hat. Und trotzdem kann Sicheng nicht ohne Yuta. Er kann einfach nicht.

Das Gefühl ist hart zu beschreiben. Es tut weh, Yuta zu lieben, immer wieder weggestoßen zu werden und trotzdem schafft der Chinese es einfach nicht ohne den anderen.

Er mag es nicht, wenn Yuta ihn mal wieder dazu überredet, die Nächte draußen im Park mit unzähligen Menschen und unzähligen Flaschen an Alkohol zu verbringen. Sicheng mag insgesamt eigentlich keine Menschenmengen. Er mag es auch nicht, seinen Mitbewohner anzulügen, wenn er ihn fragt, warum er nach Rauch stinkt. Er weiß nämlich genau, dass es nicht der Junge neben ihm gewesen ist, der geraucht hat.

Yuta wollte mit ihm zusammen Zigaretten ausprobieren und so sehr er sich auch innerlich dagegen gesträubt hat, Winwin konnte einfach nicht nein sagen. Das kann Winwin nie. Und das ist voll und ganz seine eigene Schuld.

Letztendlich enden diese Nächte immer gleich: Yuta passiert irgendeine Katastrophe, sei es das Küssen von jemand anderem als seinem festen Freund oder ein Absturz mit anschließendem Blackout. Und trotzdem...

Das sind die besten Nächte. Die Nächte, in denen Sicheng aus seiner Komfortzone herauskommt. Die Nächte, in denen er Spaß hat und seine Sorgen vergessen kann. Die Nächte, in denen er neue Leute trifft. Das sind die Nächte, in denen er wirklich und wahrhaftig lebt.

Vielleicht kommt er deswegen nicht von Yuta weg. Diese Nächte heißen Leben. Diese Nächte hat er nur mit Yuta. Yuta heißt Leben. Und Sicheng verzehrt sich danach.

Er hat schon oft darüber nachgedacht. Es gibt einfach so Menschen. Menschen, die alle in ihrer Umgebung verzaubern, in ihren Bann ziehen. Menschen, von denen alle sich fernhalten möchten und trotzdem an ihren Lippen hängend enden. Jeder kennt sie. Wenn Yuta weiblich wäre, würde Sicheng ihn als Bienenkönigin bezeichnen.

Yuta ist beliebt. Er ist zickig, er hat viele Feinde, er weiß genau was er will. Der Japaner fängt pausenlos und meist ohne einen Grund Stress an, sei es weil er die Person nur von einer Erzählung her unsympathisch findet, oder ihm ein Getränk über das Shirt geschüttet wird. Und trotzdem wird er insgeheim von allen bewundert.

Winwin ist nicht beliebt. Er wird nur gekannt wegen Yuta. Er ist der Nette, der mit allen gut klarkommt und nie wirklich Stress mit irgendwem irgendwann hatte. Er ist nicht interessant. Er hat nicht viel Tiefe, oder zumindest scheinen die meisten Menschen das anzunehmen.

Außerdem steckt er ein. Er teilt nicht aus, er steckt pausenlos ein. Immer und immer wieder. Es ist ein Kreislauf. Sicheng weiß das, das heißt aber nicht, dass er es schafft, aus ihm auszubrechen.

Gestern war das nicht anders, heute ist das nicht anders. Eigentlich wollten Sicheng und Yuta sich gestern nämlich verabreden und miteinander übernachten.

Yuta hat ihn gefragt, ob sie in seiner Wohnung kochen könnten, Winwin hat verneint. Sein Mitbewohner hatte an dem Abend seine Familie zu Besuch und dementsprechend ist die Küche besetzt gewesen.

Der Japaner hat ihm darauf geschrieben, das sein Mitbewohner letztes Mal auch parallel zu ihnen beiden gekocht hatte, obwohl dessen Freundin zu Besuch war. Er soll sich doch wenigstens Mühe geben beim Fragen.

Sicheng brodelt innerlich ein wenig. Das ist typisch. Es ist nichts Schlimmes. Nichts, das böse rüberkommt, aber trotzdem... nur, weil Yutas Mitbewohner flexibel ist, heißt das doch nicht automatisch, dass es Winwins auch ist.

Aber das denkt er sich nur innerlich. Äußerlich geht er ein zweites Mal zu seinem Mitbewohner, der ihn ein weiteres Mal abweist. Das teilt er dann auch Yuta mit.

Ich sehe schon, das passt heute Abend wohl bei uns beiden nicht so gut. Ich denke, wir sollten das Ganze verschieben. Wir können uns besser morgen nach dem Frühstück treffen.

Es passt, Yuta kriegt nur seinen Willen nicht, deswegen findet die Verabredung nicht statt. Es ist nicht Sichengs Schuld, warum also gibt ihm Yuta das Gefühl, die ganze Übernachtung versaut zu haben? Er sollte dem Anderen nicht so eine Macht über sich geben, aber... Aber Sicheng akzeptiert es.

Er freut sich auf einen Abend alleine. Einen Abend ohne Stress. Ruhe.

Unterbewusst ist ihm klar, dass er sich einsam fühlt. Er hat nicht wirklich jemanden außer Yuta. Für den Älteren hat er sich von fast allen anderen abgewendet. Sicheng fühlt sich verlassen.

Und das alles nur, weil seine Küche heute Abend besetzt ist.

Ohne Essen geht Winwin an dem Abend ins Bett. Er ist nicht mehr hungrig. Er hat das Bild mit Taeyong in Yutas Snapchat-Story gesehen. Yuta ist nicht nur sein fester, sondern auch sein bester Freund. Der Chinese weiß genau, dass dieses Treffen nicht auf freundschaftlicher Ebene bleibt.

Aber er kann nichts dagegen tun. Er möchte sich nicht streiten. Nicht noch mehr Gefühlschaos, an dem er am Ende eh nur wieder selbst Schuld ist. Kein Drama. Er weiß, dass er das nicht schaffen würde. Er wird sich nicht selbst den Stoß über die Kante geben.

Morgen wird es besser.

Das ist es nicht. Es ist mittlerweile früher Abend und Yuta hat ihm für heute das zweite Mal abgesagt. Erst hat er ihm bis mittags nicht geantwortet und von nach dem Frühstück treffen auf abends vertröstet, dann hat er auch diesen Termin platzen lassen.

Das Ganze ohne einen wirklichen Grund. Erst war er noch bei Taeyong, bei dem er die Nacht verbracht hatte. Er wollte nicht so früh gehen, Taeyong hat ja gestern schon für ihn gekocht, da kann er sich jetzt nicht einfach aus dem Staub machen, um sich mit Winwin zu treffen.

Dann hat er gesagt, er sei zu müde, um sich heute Abend noch mit irgendjemandem zu treffen.

Sicheng weiß genau, wer heute Abend wieder bis halb zwei wach sein wird. Nicht er.

Ja, es tut wirklich weh, Yuta zu lieben.

Tränen laufen ihm über die Wangen. Aber er sagt nichts. Er möchte sich nicht streiten. Nicht noch mehr Stress. Er schluckt es runter. Alles.

Letztendlich nützt alles nichts, er ist abhängig.

Yuta ist seine Droge, Yuta ist sein Leben. Nervenkitzel und Hochs und Tiefs und Spaß und Schmerz und Freude und Licht und Schatten und Enttäuschung und Überraschung und Hinfallen und Aufstehen und noch viel mehr.

Das alles ist sein Leben.

Warum tut es nur so verdammt weh, zu leben?

1201 Wörter

k-pop bxb-oneshotsWhere stories live. Discover now