Johnten - Haechans Tarotkarten (Ende)

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Wieso nochmal habe ich mich darauf eingelassen?

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Die erste Flasche Wein hat Ten schon geleert, bevor Donghyuck überhaupt ins Wohnzimmer gekommen ist. Er trinkt sich Geduld an. Eventuell versucht er auch, das Gespräch mit Mark irgendwie zu verarbeiten.

Wenn er sich betrinkt, sieht er die Dinge meistens in schwarz und weiß. Keine falsche Unsicherheit und nichts, was er sich nüchtern eingeredet hat.

Ten sieht dann alles ganz klar vor sich. Und da beim Thema Johnny momentan so ziemlich alles unklar ist, ist Alkohol in seinem Kopf die einzig logische Konsequenz.

Sollte ich es ihm sagen?

Die versprochene Antwort bleibt aus.

Das war wohl zu wenig.

Chittaphon öffnet die nächste Weinflasche und macht sich erst gar nicht die Mühe, das Getränk in ein Glas zu schütten. Er setzt die Flasche an seinen Mund an und trinkt zwei großzügige Schlucke.

Direkt der nächste, denkt er sich, als er Haechan den Gang ins Wohnzimmer kommen sieht. Immerhin lenkt er mich von Johnny ab.

Der Jüngere betrachtet ihn ein wenig kritisch, als er die volle Flasche in seiner Hand und die bereits leere auf dem Teppich vor dem Sofa stehen sieht, verkneift sich aber wohl bedacht jeglichen Kommentar. Sogar er weiß, dass es nichts bringt, mit Ten eine Diskussion anzufangen.

Donghyuck fordert sein Glück zwar öfter mal heraus, sieht aber auch ein, dass Mark den Älteren wahrscheinlich überreden musste, ihm von Haechan seine Zukunft voraussagen zu lassen. Also überspannt er den Bogen für heute Abend besser nicht, sondern setzt sich lieber gleich auf die Couch und breitet seine Karten vor seinem neuesten Opfer aus, bevor sein Gegenüber womöglich noch im letzten Moment die Flucht ergreift.

Er ist eigentlich ziemlich aufgeregt, aber das kann er vor Ten nicht zeigen. Donghyuck versucht, so gut es geht professionell zu bleiben. Er hat sich vorhin in seinem Zimmer extra nochmal die Anleitung und die Bedeutungen der verschiedenen Symbole auf den Karten durchgelesen und ist sich ziemlich sicher, dass er für Ten heute Abend ein ausgezeichneter Zukunftsguru sein wird. Vielleicht hat er das ein oder andere auch nur überflogen, aber er ist sich eigentlich ziemlich sicher, dass er zumindest die Grundlagen beherrscht.

Er wirft besagtem Jungen ein beruhigendes und abgeklärtes Lächeln zu. Dann fängt er an.

"Also, ja... Ich würde sagen, du wählst einfach drei von den Karten aus und dann sehen wir weiter. Zuerst aber mal: Nach was sollen wir die Karten denn befragen?"

Langsam merkt Chittaphon den Alkohol stärker.

Gut, vielleicht überlebe ich so diesen Abend ohne langfristige Schäden.

Bevor er irgendetwas anderes macht, trinkt er erstmal zwei weitere Schlucke.

"Wie wäre es mit deinem Liebesleben?"

Ten verschluckt sich fast, zuckt aber dann mit den Schultern. Anschließend zwingt er sich dazu, ein hoffentlich nicht zu gezwungenen wirkendes Lächeln zu zeigen und zieht, ohne groß darüber nachzudenken, einfach drei Karten aus der vor ihm liegenden Reihe.

Haechannie kann ja nichts dafür, dass Johnny mich so verwirrt.

Donghyuck nimmt Ten vorsichtig die Karten aus der Hand, legt sie richtigherum vor sich auf das Sofa und schiebt die übriggebliebenen zusammen auf einen Stapel, den er sorgsam auf den Wohnzimmertisch legt - immerhin ist das Set noch ganz neu.

"Okay, dann fangen wir mal an!"

Der Jüngere betrachtet die erste Karte, während Ten jetzt doch ein wenig neugierig wird, was seine Zukunft in Hinsicht Liebe so bringen könnte. Vielleicht liegt diese neu entdeckte Offenheit auch daran, dass sich der Inhalt der zweiten Flasche Wein mittlerweile komplett in Chittaphons Magen befindet.

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