Yeonbin - der lila Pullover

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Angefragt von anonym.

Yeonjun versucht, Soobins Pulli zu klauen und wird dabei erwischt.

Endlich!

Meine Chance ist gekommen.

Nachdem er das Klicken der Tür im Schloss gehört hat und sich somit sicher sein kann, dass er gerade die einzig anwesende Person in der WG von TXT ist, springt er aufgeregt von seinem Bett auf und stolpert in knielanger gemütlicher Hose und einem weißen Shirt über den Flur auf das Zimmer des Anführers seiner Band zu.

Den anderen Mitgliedern hat er erzählt, dass er Kopfschmerzen hat - nichts allzu Schlimmes, sodass er alleine Zuhause bleiben kann, aber dennoch so beeinträchtigend, dass er nicht mit seinen Mitbewohnern in das neu geöffnete Restaurant kommen kann.

Jetzt ist seine Zeit.

Yeonjun hat seit dem Moment, als Soobin ihm seinen neuen Pullover das erste Mal gezeigt hat, versucht, das Kleidungsstück des Jüngeren zu seinem eigenen zu machen.

Erfolglos - bisher!

Irgendetwas hat der Pulli an sich gehabt, das Yeonjun einfach in seinen Bann gezogen hat. Vielleicht die helle lila Farbe, der kleine Regenbogen, der auf die Front gestickt ist, oder auch einfach nur der Fakt, dass der Pullover von seiner Größe her beinahe ein Kleid an Yeonjun sein und alleine die Vorstellung, sich in den Stoff zu kuscheln, alle seine Probleme auf einmal verschwinden lassen könnte.

Wie auch immer, wahrscheinlich kommt seine Obsession mit dem Kleidungsstück eher daher, dass es Soobins Pullover ist.

Choi Soobin, Anführer von der Band TXT, in der Yeonjun Mitglied ist, einer seiner engsten Freunde seit Trainee-Tagen und - was jetzt so gar nicht zu erwarten gewesen wäre - sein Schwarm.

Da ist noch eine Sache, die er an dem Pulli toll findet: Er riecht nach Soobin.

Yeonjun möchte sicher nicht als gruselig oder so rüberkommen, aber er kann nicht anders, als den Geruch des Jüngeren absolut zu vergöttern. Er benutzt immer dieses eine Duschgel - Kokos und Vanille -, dessen Duft den Älteren in der Vergangenheit schon einige Male beinahe dazu bekehrt hat, eine Kokos-Vanille-Soobin-Sekte zu gründen. Beinahe.

Heute Morgen hat er zugegeben einen kleinen Schwächeanfall gehabt, als er beim Duschen entdeckt hat, dass sein eigenes Duschgel leer ist und er sich daraufhin kurzerhand einfach etwas von Soobins genommen hat. Zu sagen, er wäre nicht absolut begeistert gewesen, als er den Geruch des Jüngeren beinahe wie eine Umarmung auf seinem Körper gespürt hat, wäre eine Lüge. Dass er den halben Tag lang nicht aufhören konnte, an seinem Arm zu riechen, auch.

Aber er würde nie jemandem davon erzählen - und schon gar nicht Soobin.

Bei den (zahlreichen) vehementen Abfuhren, die er bei dem Versuch, Soobins Pullover auf legalem Weg zu bekommen, erhalten hat, ist die mögliche Prozentzahl, dass der Jüngere seine Gefühle erwidert, in ihrem Wert radikal gesunken.

Vor Soobins Tür stehend seufzt er. Dann strafft er seine Schultern. Es ist ja nicht so, als würde er ein Verbrechen begehen. Er leiht sich nur den Pullover seines Freundes aus.

Außerdem ist ihm wirklich ein wenig kalt in den Klamotten, die er gerade anhat. Die kurze Hose und das dünne T-Shirt sind nicht gerade das, was man normalerweise bei einer Außentemperatur von zehn Grad anziehen sollte.

Yeonjun drückt die Klinke herunter und steckt seinen Kopf in den Raum. Er fühlt sich beobachtet, aber da er mit Sicherheit weiß, dass er momentan alleine in der Wohnung ist, schüttelt er einmal den Kopf, um das Gefühl von auf ihn gerichtete Augen loszuwerden, und geht dann in das Zimmer hinein.

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