Johnten - Haechans Tarotkarten (Pt.1)

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Mark ist bei einer Tanzstunde von NCT U. Er verpflichtet daraufhin Ten dazu, das neue Testobjekt seines Freundes Donghyuck zu sein. Der Jüngere hat sich nach unzähligen abgelehnten Anfragen bei Taeyong, der letztendlich eingeknickt ist, endlich seine heiß ersehnten Tarotkarten im Internet bestellt.

"Komm schon, Ten, bitte!", bettelt Mark den Thailänder an.

"Ich geh doch nicht freiwillig in die Höhle des Löwen, außerdem hab ich heute Abend schon was vor...", versucht Ten, sich rauszureden, während seine Gedanken zu der neusten Folge von "Johnnys Communication Center" wandern, die er sich mit einer Packung Cookies heute Abend in seinem Zimmer angucken wollte.

"Ich weiß, dass du entweder Katzenvideos oder JCC gucken wirst, also gib dir keine Mühe, mich anzulügen. Lass Donghyuck deine Zukunft voraussagen, oder ich zeige den Fans, wieso du bei den Mark Awards zuerst den N*des-Award bekommen hast."

Ten zuckt mit den Schultern. Er hat kein Problem mit seinem Körper und er ist sich ziemlich sicher, dass die Fans sich freuen würden, wenn Mark seine Drohung wahr machen würde.

"Okay."

Der Größere würde definitiv nicht zögern über Leichen zu gehen, wenn das nur heißt, seinen Freund glücklich zu sehen. Er beschließt, sein Vorgehen zu radikalisieren.

"Mach es, oder ich zeig Johnny das Video!"

Wie um seine Aussage zu unterstützen, fuchtelt Mark aufgebracht mit seinem Handy vor dem Gesicht des Älteren herum. Der Kanadier weiß, dass er zu harten Waffen greifen muss, um jemanden wie Ten zu überhaupt irgendetwas überreden zu können - und dann auch noch dazu, sich von dem manchmal etwas anstrengenden Haechan Karten legen zu lassen. Der Junge kann manchmal eine ganze Hand voll zu händeln sein. Es interessiert Mark aber nicht wirklich, dass er gerade wortwörtlich dabei ist, den Thailänder zu erpressen. Hauptsache für ihn ist, dass sein Hyuckie heute Abend Gesellschaft hat und glücklich ist.

Mark hat dem Jüngeren eigentlich versprochen, dass er heute mit ihm seine neuen Tarotkarten ausprobieren würde. Unglücklicherweise ist bei Mark kurzfristig eine Tanzstunde für das neueste Lied von NCT U dazwischengekommen und er musste seinem Freund - sehr zu seinem Missfallen - leider absagen.

Zum Glück hat der Kanadier überzeugendes Erpressungsmaterial, um jemand Anderen für die Aktion heute Abend zu rekrutieren. Das ist auch Ten schmerzlich bewusst.

Oh nein, nicht das Video.

"Das kannst du nicht bringen! Ich dachte, wir wären Freunde."

Leichte Panik ist aus Chittaphons Stimme herauszuhören. Seine Gedanken kreisen um die vielen Möglichkeiten, wie Johnny reagieren könnte, falls er das Video sehen würde. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Größere seine Gefühle erwidert, geht Tens Meinung nach gegen null.

"Und ob ich das kann. Und glaub mir, Ten, ich werde nicht zögern, es zu tun."

Dann, wie um den Anderen zu beschwichtigen, fügt er noch hinzu: "So schlimm ist es doch gar nicht, Donghyuck ist nur manchmal ein bisschen zu motiviert."

"Ein wenig", murrt Ten. "Das letzte Mal, als dein geliebter Freund ein bisschen zu motiviert war, mussten wir beinahe einen Exorzisten rufen, weil er sich sicher war, dass sein neues Ouija-Brett vor seinem Kauf verflucht worden ist und er einfach nicht aufhören wollte, rumzuschreien."

Nein, das ist keine schöne Erinnerung. Ten ist sich immer noch nicht sicher, mit was das Management die Nachbarn bestochen haben muss, um nicht mit einer Anklage wegen Ruhestörung vor Gericht zu enden.

"So oder so glaube ich nicht, dass du eine Wahl hast. Es sei denn, du willst, dass ich..."

Mark holt sein Handy aus seiner Hosentasche, entsperrt den Bildschirm und will gerade die Galerie öffnen, als Ten ihm dazwischenfunkt. Hektisch schaltet er das Handy des Jüngeren aus, lässt sich auf der Couch zurückfallen und seufzt dramatisch.

"Schon gut, schon gut. Kein Grund, mein Leben zu zerstören, und das Ganze eskalieren zu lassen."

Mark rutscht ein wenig auf dem Sofa hin und her, bis er dem Thailänder zugewandt im Schneidersitz sitzt. Vorsichtig versucht er, das Gespräch auf den Elefanten im Raum zu lenken.

"Meinst du nicht, dass du ein wenig übertreibst? Du weißt doch gar nicht, ob Johnny dich vielleicht nicht auch mag."

Ten hat einen Arm über seine geschlossenen Augen gelegt.

"Wir sind beste Freunde, Mark. Nicht mehr und nicht weniger. Glaubst du nicht, er hätte schon längst etwas angedeutet, wenn er das Gleiche fühlen würde?"

Der Ältere wirkt niedergeschlagen. Er hat Johnny schon seit ihren gemeinsamen Trainee-Tagen toll gefunden. Die zwei sind schnell und gut miteinander ausgekommen und seit einem nicht wirklich definierten Zeitpunkt so ziemlich unzertrennlich gewesen, wenn man die späteren Touren der verschiedenen NCT-Untereinheiten nicht mitzählt. Es hat nicht wirklich lange gedauert, bis Chittaphon bemerkt hat, dass seine Gefühle für den Amerikaner tiefer gehen als nur Freundschaft.

Das Ganze hat an dem Punkt angefangen, als er sich immer öfter dabei erwischt hat, wie er seinen Blick einfach nicht von Johnny losreißen konnte. Natürlich ist das absolut Beste an dem Amerikaner seine offene, freundliche und lustige Persönlichkeit, das steht außer Frage. Aber seine Größe und die definierten Muskeln, die Ten als sein quasi Mitbewohner (nicht) oft genug zu sehen bekommen hat, haben es dem Thailänder nicht wirklich leichter gemacht, sich nicht in seinen besten Freund zu verlieben.

Aber mehr würde er wohl nie sein. Johnny ist groß, gut aussehend und über die Maßen beliebt. Ten ist klein, viele finden ihn eher anstrengend und insgesamt würde er selbst sich wohl als der Inbegriff von durchschnittlich einschätzen. Außer sein Tanzen, darauf ist er auch ziemlich stolz.

"Ten, ich weiß wirklich nicht, was Johnny genau für dich fühlt und ich will mich da auch gar nicht wirklich einmischen, aber für mich und ein paar andere Außenstehende wirkt ihr beide ungewöhnlich nah. Und damit meine ich, dass ihr sogar für zwei beste Freunde ungewöhnlich eng miteinander seid. Manchmal geht es bis zu dem Punkt, an dem Hyuckie mich darauf anspricht, warum nicht ihr beide anstatt wir zwei zusammen sind - was ich natürlich absolut nicht gut finde, aber darum geht es jetzt nicht."

Der Kanadier lächelt sein Gegenüber an, auch wenn der es nicht mitbekommt, da er seine Augen immer noch geschlossen hält.

"Sag es ihm, Ten. Entweder das oder du wirst für immer unglücklich verliebt sein. Dann wird es immer heißen "Was wäre wenn?". Und selbst wenn Johnny deine Gefühle nicht auf die gleiche Art erwidert, würde er eure Freundschaft nie im Leben aufgeben, ich schwöre es dir."

Ten nimmt seinen Arm von seinem Gesicht und guckt Mark aus zusammengekniffenen Augen an.

Aber es wird nie wieder das Gleiche sein wie vorher. Das Schlimmste wäre, wenn es dann komisch wird. Ich will nicht, dass es komisch wird.

"Auf was schwörst du?"

Der Jüngere überlegt, bevor er sich zu etwas Drastischem entschließt.

"Ich schwöre auf meine und Donghyuckies Beziehung."

Das ist nicht zu unterschätzen. Haechan bedeutet so gut wie alles für Mark.

"Okay, ich denk drüber nach."

Ein Lächeln liegt auf dem Gesicht des Jungen, als er das von seinem Freund hört. Vielleicht wird sich ja wirklich etwas ändern. Mit einem Blick auf die Uhr klatscht er in die Hände.

"Gut, da das jetzt geklärt ist, lässt du meinen Hyuckie besser nicht warten. Ich muss jetzt zum Tanzen. Bis später dann!"

Ten stöhnt, das hätte er beinahe vergessen.

Wieso nochmal habe ich mich darauf eingelassen?

1140 Wörter

Wieso kann ich mir bildlich vorstellen, wie Donghyuck und Ten mit den Tarotkarten zwischen sich zusammen auf der Couch sitzen, während Donghyuck äußerlich komplett ernst und innerlich extrem aufgeregt versucht, Tens Zukunft vorherzusagen?

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