I3.ICamping

14.9K 783 185
                                    

Ich schlief noch tief und fest als es an meiner Tür donnerte. Verschlafen betrachtete ich meinen Wecker. Es war noch 05.00 Uhr morgens. Wer kam denn um diese Uhrzeit an meine Tür? Gähnend verließ ich mein Bett und schritt zur Tür über. "Wer ist da?" murmelte ich verschlafen und stütze mich mit geschlossenen Augen an der Wand ab. 

"Amber, ich bin es Noah." Noah? Noah! Um diese Uhrzeit vor meiner Tür? Außerdem sah ich wie ein wandelndes Chaos aus. So hätte ich die Tür nicht aufmachen können. "Warte kurz!" rief ich ihm viel wacher zu und rannte in das Badezimmer.

Binnen Minuten fertig angezogen, kämmte ich noch in sekundenschnelle meine Haare und öffnete ihm die Tür. Die gesamte Aktion hatte nur fünf Minuten in Anspruch genommen, wenn ich wollte, konnte ich also doch schnell sein.

"Was ist denn?" fragte ich ihn gelassen.

"Mr. Ashton hat anscheinend gestern Abend angekündigt, dass wir einen Camping Ausflug machen. Heute um 8.00 Uhr geht es los. Pack dir eine kleine Tasche mit Wechselbekleidung,  Taschenlampe, und weiteres ein. Das werden wir nämlich brauchen."

"Was! Campen?! Da draußen?!" entsetzt blickte ich zu ihm auf.

"Ja, hast du etwa Angst?" Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. "Du brauchst keine Angst haben. Ich würde dich beschützen. Versprochen."

Ich hatte keine Ahnung, wie ich darauf reagieren sollte, deshalb lächelte ich ihn für einen Moment an, um Zeit zu gewinnen.

"...Noah...ich" begann ich planlos zu sprechen als zum Glück im nächsten Moment Julie angesprintet kam. Ich hätte nicht beschreiben können, wie erleichtert ich in dem Moment gewesen war.

"Oh, du warst wieder einmal schneller" Julie zog scharf die Luft ein. "Ist das denn noch ein Wunder?! Haha, na ja ich muss jetzt wieder gehen, wie ich gekommen bin. Meine Tasche wartet auf mich." Julie wartete auf keine Antwort und rannte wieder los.

"Darf ich?" Noah deutete auf mein Zimmer. "Ja natürlich. Es sieht aber ziemlich unordentlich aus. Ich habe noch nicht aufgeräumt, da ich vor zehn Minuten von meinem süßen Traum geweckt wurde." Ich funkelte ihn böse an.

"Oh das tut mir echt leid. Aber es wäre nicht viel besser gewesen, wenn du vom Camping nicht Bescheid gewusst hättest." verteidigte er sich. Punkt für ihn.

Schon vor fünf Jahren hatte ich mich in Noah verguckt, doch ich war zu schüchtern gewesen ihm über die Jahre was zu sagen und ich war es immer noch. Also hatte ich es geheim gehalten und es mir im keinsten Falle anmerken lassen. Die Jahre vergingen zugegebenermaßen ziemlich schwer für mich. Ich versuchte unauffällig zu bleiben, aber meine Augen blieben immer an seinen eisig blauen Augen hängen. Ich verlor mich regelrecht in ihnen. Ich wusste leider nicht, ob Noah dasselbe empfand, wie ich für ihn. Auch wenn ich es niemandem sagte, war er immer in meinen Gedanken. Beim Schlafen, im Unterricht und an weiteren vielen Orten auch. Das Gefühl war zwar schön, verhinderte mich aber in meinem alltäglichen Leben sehr. Die ersten Jahre habe ich versucht ihn aus meinem Herzen zu verbannen, doch jeder Versuch scheiterte. Es brachte mich nur dazu ihn mehr und mehr zu lieben. Ich war ein hoffnungsloser Fall. Ein sehr hoffnungsloser sogar, erbärmlich hoffnungslos.

"Hey...Hey Amber? Hörst du mir zu? Wo bist du denn wieder mit deinen Gedanken?" fragte Noah mich. Ich hatte Noah neben mir vergessen. Ich war ja zu sehr damit beschäftigt über ihn nachzudenken.

"Oh... ähm... ich dachte daran, was ich alles einpacke." versuchte ich mich auszureden. "Achso. Warte ich helfe dir. Ich suche mal nach der Taschenlampe und weiterem "Werkzeug", den du gebrauchen könntest." Er stand von der Couch auf und ging zu meinem Sideboard über. Dort lag mein ganzer Kram rum.

Hunted || #Wattys2015-WinnerWhere stories live. Discover now