I14.I Pain and animosity

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Blinzelnd starrte ich in das grelle weiße Licht. Alles war noch verschwommen vor meinen Lidern.

"Na sie mal einer, wer denn aufgewacht ist. Unsere Amber." sagte ein Mann vor mir. Als meine Sicht wieder klar wurde, wusste ich, dass das der Anführer dieser Gruppe war, dem ich die Nase gebrochen hatte.

"Sie." flüsterte ich. Die Angst vernichtete mich von innen. Ich hatte keine Chance zu entkommen.

"Ja, ja ich. Nachdem Ausdruck auf deinem Gesicht scheinst du mich nicht vermisst zu haben, aber keine Sorge. Wir kriegen das bald hin." sagte er erfreut. 

"Ein bisschen Folter, einige Tests und eine Prise Gehirnwäsche und wir haben dich." ich schüttelte meinen Kopf. Gehirnwäsche? So etwas gab es doch gar nicht.

"Gehirnwäsche?" fragte ich beängstigt.

"Ja, richtig gehört. Was glaubst du denn, was wir mit deiner kleinen Freundin gemacht haben." er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben dem Bett, an dem ich angekettet war.

"Ich dachte, dass ihr uns töten wollt und nicht manipulieren! Was wollt ihr von uns überhaupt? Was ist bloß falsch mit euch allen!" rief ich ihm zu und zog an den metallischen Ketten, deren Kälte meine Haut zu verbrennen schien.

"Beruhig dich lieber die Energie wirst du brauchen. Weshalb wir manipulieren ist offensichtlich. Ihr sollt uns eure Freunde in die Falle locken, doch deine Freunde sind dumm genug alleine hierher zu kommen." flüsterte er und ging zur Tür hinüber. Ohne sich wieder umzudrehen, verließ er das Zimmer.

Nicht lange verging als die nächste schon reinkam und mir wortlos eine Spritze verpasste. Mit einem Schreibblock setzte sie sich entfernt von mir auf einem Stuhl. Sie hatte mir etwas giftiges gespritzt, denn ich hatte das Gefühl zu brennen. Ich schrie und versuchte irgendetwas dagegen zu tun, aber was konnte ich denn schon gegen Gift anhaben. Mein ganzer Körper schien in Flammen zu stehen. Ich zerrte wie wild an den Ketten, der Schmerz war unerträglich und raubte mir die Luft zum Atmen. Ich biss mir auf die Lippe bis mein warmes Blut floss. Meine Schreie waren ohrenbetäubend und schmerzerfüllt.

"Es soll aufhören! Mach das es aufhört" schrie ich mit letzter Kraft und zog scharf die Luft ein. Mein Körper brannte und ich lag hilflos auf dem Bett. Tränen rollten meine Wangen runter und schienen, die sowieso zu warme Haut noch mehr zu verbrennen. Ich erhaschte, durch meine verschwommene Sicht, einen Blick auf das Mädchen, die mir das Gift gespritzt hatte. Sie hatte mir es zwar gespritzt und deshalb hasste ich sie über alles, doch sie schien sich schuldig zu fühlen. Ihre Miene und die Hände, die sie sich an die Ohren gepresst hatte, um meine schrecklichen Schreie auszublenden, sagte alles aus. Ich wendete mich wieder den Schmerzen und war kurz davor mein Bewusstsein zu verlieren. Als sie plötzlich aus dem Sitz sprang und mit zitternden Händen eine weitere Spritze vorbereitete. Zügig spritzte sie mir das Gegengift und fiel auf ihre Knie. Der Schmerz verließ plötzlich meinen Körper und ich konnte wieder atmen.

"E-es tut mir leid. Sag niemandem, dass ich das gemacht habe oder sie werden das doppelt so schlimm wieder tun." ich nickte, zu schwach um etwas zu sagen und schloss meine Augen. Mein Körper war schweißgebadet und jedes Glied tat mir weh

*
-Noah-

"Schneller Julie. Wir haben nicht viel Zeit zu verlieren." rief ich ihr zu als wir durch den Wald sprinteten. Unsere einzige Hoffnung Amber zu retten, war Hilfe von den beiden Stämmen, Weria und Lomea zu erbitten. Wir mussten zusammen gegen sie kämpfen sonst hatten wir gar keine Chance.

Nach einiger Zeit bog ich nach links und sie nach rechts ab. Wir wollten unsere Stämme für ein Treffen überreden. Als ich ankam, saßen alle in einer Konferenz und betrachteten mich gespannt, da Angehörige unter 20 nicht erlaubt waren.

"Noah, was machst du hier? Was ist passiert?!" rief Chase und steuerte auf mich zu. Er war der Alpha, also Anführer unseres Stammes, obwohl er nur 27 war. Er war immer wie ein großer Bruder für mich gewesen.

"Sie haben jemanden aus unserem Stamm..." sagte ich brüchig. "Das tut mir leid Noah. Wir könnnen nichts mehr für sie tun." sagte er während er mir tröstend auf die Schulter klopfte.

"Nein! Wir können was dagegen tun! Wir können doch nicht ihnen einfachso erlauben, dass sie unsere Freunde und unsere Familie umbringen. Wir können Amber da rausholen." sagte ich angespannt und schlug gegen den Tisch. "Noah! Beruhig dich. Es wäre sowieso zu spät. Das arme Mädchen ist so gut wie tot." sagte er mit gesenktem Blick. Ich konnte nicht fassen, was er da sagte.

"Wirklich? Ihr wollt nicht kämpfen für jemanden aus eurem Stamm, für euch?!" fragte ich ihn wutentbrannt.

"Wir hätten sowieso keine Chance Noah und das weißt du!" schrie er mich an. Ich erkannte ihn nicht wieder.

"Doch, wenn wir unsere dumme Feindschaft mit dem Weria Stamm zur Seite schieben würden, hätten wir eine große Chance." sagte ich kalt und schaute in die Runde. Ein Gemurmel brach aus und einige fingen an lautstark zu diskutieren.

"Ruhe! Noah das kommt nicht in Frage!" sagte er durch zusammengepresste Zähne.

"Wieso?! Wieso sollte es nicht?! Chase es geht um Amber...ohne sie... kann ich nicht leben. Du weißt wie es ist jemanden zu verlieren, den man liebt. Jetzt tue nicht so! Redet wenigstens mit dem Weria Stamm, bitte" flehte ich ihn an. Chase schaute mich besorgt an und er wusste nun wirklich, was für einen Schmerz ich empfand und in was für einer Hilflosigkeit ich schwebte. Er war in derselben Situation gewesen, doch niemand hat ihm geholfen und er verlor sie. Seit dem Tage trainierte er um seine Rache zu bekommen. Sie hatten ihm seine Geliebte entrissen.

"Okay ich werde mit ihnen reden, aber nur deshalb Noah... Und wenn sie zustimmen sollten, geht es dann in einigen Tagen los." sagte er schwach lächelnd.

"In einigen Tagen?!" wiederholte ich. Das wäre zu spät.

"Anders können wir nicht bereit sein Noah. So viel Zeit brauchen wir. Wir müssen noch andere hierher rufen. Es tut mir leid. Ich hoffe Amber ist stark, um dies auszuhalten." sagte er tief seufzend.

"Das ist sie. Wenn es jemand schafft, dann ist es sie." ich verabschiedete mich und ging nach draußen um Luft zu holen. Es hatte funktioniert. Ich hoffte, dass auch Julie es schaffen würde.

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Hey :),

ein neues Kapitel! (wieder zu spät...tut mir leid) Habt noch ein schönes, sonniges Wochenende und genießt das Wetter! ;D

Liebe Grüße

Risingvision


Hunted || #Wattys2015-WinnerDonde viven las historias. Descúbrelo ahora