I16.IWaste no more time

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-Noah-

"Noah es freut mich dir mitteilen zu können, dass sie unser Angebot angenommen haben. Beide Stämme werden zusammen angreifen. Und morgen werden wir, sobald es nachts wird, aufbrechen." Chase klopfte mir ein paar mal auf die Schulter und verschwand in einem der anderen Zimmer nebenan. Hoffnung erfüllte mich. Wir würden es alle schaffen. Zügig rannte ich mit einem Lächeln auf Julie zu und umarmte sie aus Freude.

"Sie werden kooperieren Julie. Morgen, wenn die Nacht anbricht, geht es los." Julie quietschte erfreut und griff fest an meinem Handgelenk, um mich schnell durch das Gebäude zu dirigieren. Ahnungslos und sichtlich überrascht ließ ich mich durch die Gänge ziehen bis sie vor dem Gebäude halt machte. "Wir brauchen Waffen." sagte sie so urplötzlich ernst.

"Ja, aber uns würden sie keine Waffen geben, da wir 'zu jung' sind. "

"Müssen sie auch nicht, wenn ich welche habe..." sie zwinkerte mir zu und begann zu lachen.

"Warte. Wie bist du an Waffen gekommen. Du steckst voller Überraschungen." Langsam bewegten wir uns weiter über die bewaldete Umgebung und hatten den Weg wieder ins Internat angeschlagen.

"Hinterfrage nicht so viel Noah. Ich erkläre dir alles später." Schweigend nickte ich und wir sprinteten den restlichen Weg zu Julies Zimmer. Alles war ordentlich. Die Sachen gefaltet im Schrank, die geordneten Blätter und Bücher auf ihrem Schreibtisch und sogar auf ihrer Bettdecke konnte man keine einzige Falte entdecken. Im meinem Zimmer dagegen herrschte momentan Chaos. Die letzten Tage hatte ich nicht nur mich sondern auch mein Zimmer gehen lassen.

"Was machen wir hier genau?" fragte ich während ich mit einer Hand durch mein Haar fuhr.

"W-a-f-f-e-n" buchstabierte sie mit einem Augenrollen und öffnete ihren Schrank, der voll mit Kleidern war. Sie zog alles beiseite und drückte stark auf das Regal, auf dem gerade noch eine bunte Mischung aus T-Shirts lagen. Mit einem zischenden Geräusch rückte unten eine Schublade im Schrank auf, die es zu Beginn nicht gab, und eine Sammlung an unterschiedlichen Waffen offenbarte uns.

"Wow." sagte ich mich als ich mich auf die Knie hockte und jede Waffe einzeln unter die Lupe nahm.

"Mein Vater ist der Alpha meines Stammes. Es ist deshalb ganz ordinär, dass ich meine eigenen Waffen besitze, damit ich mich in einer Notfallsituation auch so schützen kann." verlegen blickte sie weg und zog zwei besondere Gürtel aus ihrem Kleiderschrank.

"Wieso hast du nie etwas davon gesagt. Ich bin in letzter Zeit, wo doch so viel passiert ist, nicht dazu gekommen etwas dazu zu sagen. Na ja, schieben wir das jetzt beiseite. Wir können das mit Amber besprechen. Hier schnall dir das unter dein Shirt an." sie reichte mir einen Gürtel hin. Ich tat, was sie sagte und band es mir um meine Hüfte.

"Nun ich werde dir deine Waffen jetzt schon geben, damit du mit ihnen bis morgen klarkommen kannst. Befestigte sie einfach an den Gürtel und da diese Waffen nicht besonders groß sind, hoffe ich dass sie nicht auffallen. Hetze gleich einfach wie ein verrückter durch die Flure Noah." ich stöhnte genervt auf, befestigte die Waffen nacheinander an den Gürtel und schob mein Shirt runter.

"Ja natürlich mache ich das Julie. Ich gehe dann mal...muss schließlich üben." sagte ich mit einem leichten Lächeln.

-Amber-

Zitternd wachte ich auf. Ich bekam ein schlechtes Gefühl als ich bemerkte, dass ich draußen mitten im Wald lag und nicht in dem kleinen Zimmer wie vorhin. Blätter fielen mir von den Haaren als ich versuchte aufzustehen und mich gegen einen Baum anlehnte.

Vorsichtig blickte ich durch die Gegend. Alles sah so natürlich aus. Als ob der ganze Horror hinter mir lag und ich entspannt nach Hause gehen konnte, doch es war nur ein Trugschein. Denn ich wusste noch, was Grace mir gesagt hatte und ich glaube, dass das die einzige Wahrheit war.

Sie schenkten einem die angebliche Freiheit, obwohl man noch gesperrt hinter Gittern stand. Sie wollten mich körperlich testen. Meine Kraft und mein Aushaltevermögen. Als ich ein gefährliches Knurren in meiner Nähe vernahm, rannte ich schleunigst los. Ich wusste nicht wohin ich rannte oder was mich genau dort erwartete, aber als ich kurz nach hinten sah, entdeckte ich zwei Leoparden, die gierig mich beobachteten. Meine Beine waren wie Pudding, doch ich durfte nicht stehen bleiben, wenn ich noch leben wollte. Ich holte noch einmal alle meine Kraft raus und rannte los. Ich konnte sie zwar nicht abhängen, aber sie schafften es auch nicht mich zu überholen. Eine Millisekunde das Tempo verringern und ich wäre tot. Meine Lungen schmerzten vom hektischen ein- und ausatmen und mein Hals brannte wie Feuer bei jedem Atemzug. Ich konnte das panische Pochen meines Herzens hören. Es ergab doch hier alles keinen Sinn.

Automatisch blieb ich stehen und blickte in die Augen meiner Angreifer, dass ich mal mit Leoparden kämpfen würde, wäre mir nicht in meinen schlimmsten Albträumen eingefallen. Als die fauchend auf mich sprangen, wurden sie mit Betäubungspfeilen angeschossen, welche sie in sekundenschnelle in einen festen Schlaf verfrachtete. Hinter einem Busch erkannte ich zwei Personen, die die Betäubungswaffe immer noch auf die Leoparden gezielt hielten.

Shane und Lena. Träge bewegte ich mich dorthin und ließ mich auf den Boden sinken. " D-danke, dass ihr mir wieder das Leben gerettet habt, aber w-was macht ihr hier?!"

"Sie haben den Beobachtungszentrum verlassen, da es einen Notfall gab. Und wir mussten direkt handeln, damit dir etwas nicht zustößt." Lena warf einen Blick auf ihre Uhr und stupste panisch Shane an.

"Shane wir müssen wieder rein, sonst erwischen sie uns noch." Shanes Augen weiteten sich und sie standen zügig auf.

"Wartet wie lange bin ich schon hier?" fragte ich kraftlos während ich auf diese Umgebung deutete.

"Fast ein Tag." sagte sie so leise, dass ich es kaum hören konnte.

"Und diese zwei Leoparden waren erst der Anfang. Du musst stark sein Amber. Wir werden dich beschützen, solange wir können. Du bist nämlich eine Freundin von uns beiden, obwohl wir uns alle noch nicht richtig kennen..." Shane lächelte breit und vereinte seine Hand mit Lenas bevor sie verschwanden. Ich musste durchhalten nicht für mich, sondern für alle, die mich liebten und schätzen genauso wie ich sie liebte und schätzte.

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Hey ;),

wieder mal verspätet :/ Ja es sind Sommerferien und man hat eigentlich mehr Zeit, aber ich habe es trotzdem geschafft, das Kapitel drastisch zu verspäten. Hmm ich gebe mein Bestes ;) Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße
Risingvision


Hunted || #Wattys2015-WinnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt