I11.I Fighting back with all I have

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"Du musst auf deine Instinkte vertrauen. Sie werden dich leiten." sagte Julie konzentriert. "Nun, greif mich an."  

Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu konzentrieren, meine Gegend in mich aufzunehmen. Die Geräusche, die mich umgaben; der Duft des Waldes und die Wärme auf meiner Haut. In einem Bruchteil der Sekunde öffnete ich meine Augen, um die Personen und ihre Stellungen fest zu stellen. Noah stand angelehnt an einem Baumstamm und betrachtete mich gelassen. Von ihm konnte kein Angriff ausgehen. Julie dahingegen wartete abwehrbereit auf meinen Schlag. Ihre Beine fest auf dem Boden und der Rücken fast gar nicht bemerkbar gebückt.

"Worauf wartest du? Los Amber." Julie rief mich mit einer Handbewegung zu ihr. Einen Moment überlegte ich noch, denn wenn ich sie von vorne angreifen würde, könnte sie meine Angriff ohne große Mühe abwehren. Sie war schließlich stärker. Ich musste von der Seite oder von hinten angreifen.

Schnell rannte ich zu ihr, um einen Schlag vorzutäuschen, den sie für wahr hielt und versuchte ihn abzuwehren. Währenddessen beugte ich mich zügig runter und rollte auf dem Boden zu ihrer Seite, um sie von dort aus zu Boden in die Seite zu schlagen. Mein Schlag überraschte sie und Julie fiel taummelnd runter. Das hielt jedoch nicht lange an, denn sie packte mich an meinem Oberarm und schleuderte mich gegen einen Baum. Die Luft wurde mir schmerzlich aus den Lugen gepresst. Zum Glück war ich nur mit meinem Rücken dagegen angekommen, doch die Schmerzen vom Aufprall waren schrecklich. Keuchend stellte ich mich wieder aufrecht hin, um weiterzukämpfen

"Fünf Minuten."rief Noah und schubste sich vom Baum ab.

"Nein. Ich werde bei einem wahren Kampf auch keine Pause bekommen." sagte ich entschlossen und ballte meine Hände zu Fäusten.

Julie war wieder am Zug, denn sie rannte mit einer unglaublichen Schnelligkeit zu mir über. Weiche aus! riet mir mein Verstand und ich konnte noch rechtzeitig zur Seite ausweichen. Da Julie momentan gegen einen Baum rannte, dachte ich, dass sie schmerzhaft dagegen aufprallen würde. Falsch geraten. Ihr nächster Schritt war auf dem Baumstamm. Sie stützte sich mit den Füßen vom Stamm ab und sprang mit einem rückwärts Salto direkt vor mich. Mir blieb der Atemweg. Ohne mir eine kurze Pause zu gönnen, entzog sie meinen Füßen den Boden. Mit einem schmerzlich verzogenen Gesicht zog ich die Luft scharf ein.

"Du brauchst eine Pause." sagte sie entspannt. Mein Blick wanderte zu Noah, der nicht mehr angelehnt, sondern angespannt gerade stand. Ich nickte wieder nur und legte mich gänzlich auf den Boden. Das Licht der Abendsonne fiel durch die Baumkronen auf meine Haut. Das Training lief schon seit heute Morgen und ich wurde zwar mit jedem Mal besser, aber für heute war ich definitiv durch. Jedes meiner Muskeln schmerzte und ich war mir sicher, dass ich schon viele blaue Flecken hatte.

"Alles in Ordnung?" Noah kniete sich zu mir runter. In seinen blauen Augen war Besorgnis abzulesen.

"Ich habe schon bessere Tage erlebt, aber soweit alles in Ordnung. Wie lange machen wir weiter? " fragte ich und stand mit seiner Hilfe auf. "Noch eine Stunde für heute. Wenn du willst, können wir auch jetzt abbrechen." sagte er, doch ich musste ihm nicht mehr antworten. Etwas weiter hinten im Wald sah ich etwas. Eine schmale Figur bewegte sich zögerlich auf zu uns. Es schien, dass diese Person schwer auf den Beinen stand. Mit jedem Schritt schwankte sie drastig und schien jede Sekunde umzufallen.

"Noah, Amber. Folgt mir wir müssen schnell weg hier." sagte Julie, die meinem Blick gefolgt war und zog uns an unseren Armen. Noah folgte ihr ohne zu zögern. Hatten sie etwa nicht bemerkt, dass die Person anscheinend Hilfe brauchte?

"Wir müssen helfen." sagte ich und löste mich von Julies Griff. Ich sah noch, wie sich mich aufhalten wollten, doch ich rannte schon los. Als ich sah, wer es war konnte mich niemand mehr aufhalten. "Grace!" rief ich und stützte sie ab. Noah und Julie schauten schockiert zu ihr. Sie war in einem schrecklichen Zustand. Platzwunden an ihrem Kopf und viele weitere Spuren, die auf eine Folter hinwiesen. Sie zitterte am ganzen Leibe wie ein aufgescheutes Reh.

"A-Amber. I-Ich konnte...noch fliehen, aber sie...sie sind hinter d-dir her..." schmerzhaft schaute sie mich an als noch ein Schmerz sie durchfuhr und sackte in meinen Armen wie leblos zusammen.

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Hallo :)

endlich wieder ein neues Kapitel...die Verspätung tut mir echt Leid. Ich hoffe es hat euch gefallen :D

Liebe Grüße

Risingvision

Hunted || #Wattys2015-WinnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt