I18.ICan I talk to you alone?

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--Noah

Stunden vergingen und wir alle warteten besorgt vor dem Operationssaal auf den Doktor, da Ambers Wunde tief war im Gegensatz zu meiner. Bei mir hatte die Behandlung nicht lange gedauert. Nachdem sie die Wunde desinfiziert hatten, haben sie noch einen richtigen Verband drauf gemacht und mich entlassen.

In der Zwischenzeit hatte ich die Gelegenheit Bekannschaft mit Shane und Lena zu machen, die mir alles erzählten, was Amber zugestoßen war und wie sie jedesmal für sie da gewesen waren. Ohne die beiden wäre sie schon lange...tot.

"Also..." der Doktor kam mit einem Lächeln aus dem Saal und steuerte auf uns zu. "Die Operation verlief gut. Wir haben noch einige Splitter von der Munition in der Wunde gefunden und sie sicher entfernt. Nachdem wir die Wunde gesäubert haben, haben wir sie noch schnell zugenäht. Ich muss sagen großen Lob an die, die erste Hilfe geleistet haben. Bis auf die kleinen Splitter habt ihr alles richtig gemacht und sauber gearbeitet." 

"Vielen Dank. " sagten Julie und Lena zugleich und eröteten leicht dabei.

"In welchem Raum ist sie?" fragte ich ungeduldig.

"Raum 203. Nur zwei Personen dürfen jeweils rein. Sie müsste jetzt immer noch durch die Narkose schlafen. Und bevor ich das vergesse, morgen früh darf sie schon nach Hause. Alles Gute noch." sagte der Doktor und verschwand in seinem Zimmer. Auf dem Weg zu Ambers Zimmer klingelte mein Handy. Ich zog es aus meiner Tasche und blieb kurz stehen. Ich deutete den anderen schon vorzugehen.

"Hallo?"

"Hallo Noah. Ich bin es Chase. Ich wollte dir nur kurz Bescheid geben, dass das alles nun ein Ende hat. Diese Organisation existiert nicht mehr und der Anführer ist tot. Allen Befreiten geht es blendend und du hättest mal die Freude sehen sollen als sie wieder gesund und munter bei ihren Familien und Freunden ankamen." seine Stimme klang erfreut doch ich hörte etwas heraus. Nur ich hätte dies raushören können.

"Ich wünschte wir hätten dasselbe früher machen können Chase. Es tut mir schrecklich leid. Ich weiß wie du dich fühlst und glaube mir...es ist das schrecklichste, was es gibt, aber wenn ich eins aus dieser Situation gelernt habe, ist es das, dass man selbst nicht Schuld dran ist. Gebe dir selbst nicht die Schuld Chase. Du hast alles getan, was du konntest." Für einen Moment blieb es still am anderen Ende der Leitung. Schwere Atemzüge waren das einzige, was ich vernahm und irgendwas in mir verkrampfte sich.

"...Ich weiß Noah. Ich weiß. Es freut mich nur, dass es dir, Amber und allen anderen gut geht.... Ach und wir haben Grace gefangen. Sie trug einen Chip hinter ihrem Ohr. Der muss sie manipuliert haben, denn als wir den entfernt haben, hatte sie keine Ahnung von allem. Ich muss auflegen Noah. Wir sehen uns später."

"Auf Wiedersehen." seufzend steckte ich das Telefon wieder in meine Hosentasche und jemand fasste mir an die Schulter. Überrascht blickte ich in das Gesicht von Mr. Ashton.

"Wieso haben sie uns geholfen?" sagte ich etwas ernster.

"Aus demselben Grund wie Shane und Lena. Ich bin kein Werwolf wie ihr es seid, doch als ich mitbekam, dass drei meiner Schüler Werwölfe sind, musste ich handeln. Aus einem unerklärlichen Grund waren sie hinter Amber her. Also hab ich kurzerhand bei ihrer Organisation teilgenommen, um bei Zeiten wie diesen von innen zu zuschlagen."

"Also als es eng wurde... " ein Lächeln schlich sich auf meinen Lippen. Ich hätte alles erwartet aber nicht das.

"Sie haben das Zeug zu einem Doppelagenten Mr.Ashton. Vielleicht sollten sie als Lehrer kündigen und bei einer Geheimorganisation arbeiten." sagte ich lachend, doch er schnaubte nur.

"Ich bin immer noch dein Lehrer Noah. Nur weil wir dies hier durchgemacht haben, heißt es nicht, dass ich dich anders behandle als die anderen. Nun, ich muss jetzt gehen, aber sei so nett und sag Amber Bescheid, das ich keine Gefahr darstelle und nächste Woche Montag...ähm...ist ein Überraschungstest in Englisch. Ich habe das nie gesagt und diese Konversation hat nie stattgefunden. Gute Nacht. " zwinkernd verließ Mr.Ashton, mit seinen Händen locker in den Hosentaschen, das Krankenhaus. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass dies passieren würde, hätte ich die Person definitiv ausgelacht.

Müde stieg ich die Treppen hoch und sah Julie vor der Tür sitzen demnach müssten Shane und Lena im Raum sein. "Amber ist wach Noah. Ihr geht es bestens, wenn man das so sagen kann." sagte Julie mit einem schiefen Lächeln "Und außerdem wechseln Shane und Lena an unser Internat Noah. Alles wird einfach perfekt von nun an. "

"Ja...das wird es. "

Aus dem Zimmer kam lautes Gelächter und die Tür sprang auf. Shane und Lena traten Hand in Hand raus und setzten sich auf den Platz, wo Julie gerade eben noch saß. Ich öffnete die Tür und setzte mich vorsichtig an die Seite des Bettes von Amber.

"Hey." flüsterte ich lächelnd.

"Hey." gab sie schwach von sich.

"Geht es dir besser?"

"Viel besser. Ich bin mir sicher, dass Shane und Lena euch alles erzählt haben...ich wusste, dass ihr früher oder später kommen würdet. Ich bin glücklich, dass euch nichts zugestoßen ist." sie lächelte breit und Julie reichte ihr die Hand hin.

"Amber. Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht. Noah hat sich echt gehen lassen als er dir nicht helfen konnte. Du hättest ihn mal sehen müssen. " schnell warf ich Julie einen genervten Blick zu, da sie dieses Thema aufgebracht hatte, doch sie stand nur zwinkernd auf und ging langsam zur Tür.

"Ich muss unbedingt noch einmal zu Shane und Lena damit wir unsere Nummer austauschen. Bin später wieder da." Ich wusste genau, was Julie da im Schilde führte, doch sie hatte recht. Ich musste ihr sagen, was ich für sie empfand, komme was wolle.

"Amber...Wir kennen uns schon sehr lange und sind die besten Freunde doch ich...ich muss immer an dich denken. Auch wenn ich weit weg von dir bin, ist mein Herz und mein Verstand stets bei dir. Ich weiß nicht, was du dazu sagen wirst oder ob du dasselbe fühlst, aber ich liebe dich u-und wenn du..nicht dasselbe empfindest, ist es in Ordnung für mich. Es macht mich froh dich zu sehen, lachen zu hören oder einfach nur zu wissen, dass es dir gut geht. A-al..."

"Noah." unterbrach sie mich lächelnd. "Ich liebe dich auch. Schon seit dem Tage an dem ich dich...zum ersten Mal sah." sie richtete sich etwas vom Bett auf und ich bückte mich vorsichtig zu ihr. Wir verharrten ganz nah aneinander. Ihr Gesicht nur einige Zentimeter von meinem entfernt, ihr Atem, welches ich warm auf meinen Lippen spürte. Mit meiner Hand strich ich ihr eine verirrte Strähne hinter das Ohr und legte meine Hand auf ihre Wange. Dann vereinten wir uns in einem Kuss. Sie schlang ihre Arme um meine Schulter und küsste mich sanft. Wir lösten uns erst durch Atemnot voneinander und fingen an erfreut zu lachen. Ich konnte es nicht fassen, dass ich all diese Jahre über nicht verstanden hatte, dass sie mich ebenfalls liebte, doch jetzt hatten wir uns schließlich gefunden und ich würde sie nicht mehr loslassen.

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Hey :),

ja das Kapitel kam dieses Mal echt schnell *~* Und keine Sorge. Ich bin noch nicht fertig. Es kommt nämlich noch ein Epilog ;) Wie findet ihr es eigentlich, also die Szene, wo er seine Gefühle offenbart hat?

Liebe Grüße
Risingvision



Hunted || #Wattys2015-WinnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt