I17.I You can never be really save

6.2K 518 27
                                    

-Amber-

Es hielt nicht lange an.

Die Pause.

Sobald Shane und Lena mich verlassen hatten, wurden mehrere schwer bewaffnete Männer auf mich gehetzt. Während ich immer noch durch den Wald lief, konnte ich einen Blick auf ihre Gesichter erhaschen. Irgendetwas panisches spiegelte sich in ihnen wieder, doch ich war nicht der Grund dafür. Ich war sogar zu müde, um die riesige Wurzel des Baumes vor meinen Füßen wahrzunehmen und blieb an ihr hängen. Schmerzhaft landete ich auf den Boden und schürfte meine Unterarme auf. Hatte es überhaupt noch einen Sinn aufzustehen und weiterzukämpfen.

"Schon aufgegeben Kleines?" rief ein Mann amüsiert und stocherte mit seiner Waffe an den Wunden, die schmerzhaft an meinem Arm bluteten. Ich schrie auf und versuchte vergeblich zur Seite zu rollen.

"Ich hatte viel mehr erwartet. Ich bin enttäuscht. Ray komm her." Sein Kollege, der sich etwas im Hintergrund aufhielt, trat schüchtern nach vorne.

"J-ja, Sir." stotterte er leise. "Du bist der Neuling. Schieß sie an, aber wehe du bringst sie um." Nickend stellte er sich zu mich hin und entsicherte seine Waffe. Mit zitternder Hand zielte er auf meinen Bein. Amber. Geh. Los, er wird sonst auf dich schießen, riet mir mein Verstand. Da er noch zögerte, versuchte ich wieder loszurennen, doch jemand schlug mich mit seiner Waffe zu Boden. Wimmernd traute ich mich nicht mehr zu bewegen und starrte die Waffe und den Mann abwechselnd an.

Ein Schuss. Nur ein Schuss war nötig.

-Noah-

"Wieso müssen wir hier warten, während die anderen schon angreifen?! Ich gehe jetzt rein Chase."

"Noah beruhig dich. Wir müssen taktisch handeln. Einfach reinstürmen ist keine Option. Lass dich nicht von deiner Wut lenken." Chase hielt mich zurück und spähte um die Ecke. Im Gebäude befanden sich gerade 15 Mitglieder unserer Truppe. Das Ablenkungsmanöver. Zu unserem Glück waren sie drauf reingefallen, denn schon einige Minuten nach Einbruch ertönte der schrille Alarm. Langsam und unauffällig bewegte ich mich zu Julie hin, die an einen Baum angelehnt stand.

"Folge mir gleich." flüsterte ich ihr zu und bewegte mich weiter auf das Gebäude hin. Vorsichtig warf ich Chase einen Blick zu. Er unterhielt sich mit dem anderen Stamm.

"Jetzt Julie." sagte ich und stürmte auf das Gebäude zu. Abgehetzt kamen wir an die Eingangstür an und traten leise hinein. Unsere Truppe musste schon hier gewesen sein, denn viele Menschen ihrer und unserer seits lagen auf dem Boden. Blut an Bekleidungen und alles zerstört, was in unmittelbarer Nähe stand. Der Anblick machte uns zu schaffen, also bewegten wir uns schleunigst weiter. Das weiße Licht in den Fluren flackerte und im Hintergrund war ein leichtes Summen zu hören.

"Wohin gehen wir?" fragte Julie beängstigt. Beide zogen wir unsere Waffen von den Gurten und liefen weiter. Planlos wohin. Instinktiv lief ich weg von den Geräuschen, die die Waffen verursachten. Wenn sie Amber und die anderen gefunden hätten, wäre das Zeichen schon rumgegangen. Eine Tür fiel mir besonders auf und ich rannte auf direktem Wege dorthin. Kräftig trat ich sie ein und hielt die Waffe direkt auf die erste Person, die in meiner Sichtweite stand.

"Hände hoch und geht direkt an die Wand oder ich schieß euch alle ab!" rief ich und meinte es auch ernst. Voller Angt gehorchten sie meinen Befehlen. Nur zwei Menschen befanden sich in diesem Raum und diese zwei waren in meinem Alter.

"Wo sind die Gefangenen!" fügte Julie hinzu.

"A-alle sind in den Räumen im obersten Stockwerk eingesperrt. Bis auf eine, die befindet sich in der Testphase." sagte der Junge und hielt meinem Blick stand. Außerdem stellte er sich schützend vor dem Mädchen hin. "Wer ist diese Person?"

Hunted || #Wattys2015-WinnerDonde viven las historias. Descúbrelo ahora