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ACE
Jordan und ich hatten noch ein paar Stunden in meinem Zimmer verbracht, ehe der Arzt Nachmittags mit den Ergebnissen der Blutanalyse zu uns kam. Er betrat nach einem leisen Klopfen das Zimmer und trat zu mir an das Bett heran, auf dem ich mittlerweile eigentlich ganz gut sitzen konnte heran. Sein Gesichtsausdruck war eigentlich ziemlich zufrieden, wenn ich das richtig interpretierte. Nach einem kurzen Blick auf seine Akte fing er an zu grinsen. "Ich habe gute Nachrichten für sie!" fing er an und jetzt wurde auch Jordan aufmerksam und setzte sich auf, er hatte bis jetzt angestrengt grübelnd auf seinem Stuhl gesessen. Ich fragte mich worüber er so angestrengt nachdachte. "Ich kann sie in spätestens einer Stunde wieder nach Hause entlassen, natürlich nur unter der Auflage, dass sie sich nicht überanstrengen. Aber ich denke mal ihr Freund hat da bestimmt ein Auge darauf, so fürsorglich, wie er sich hier um sie gekümmert hat." fuhr der Arzt dann fort und auch auf meinem Gesicht breitete sich Lächeln aus. Ich wollte nicht unbedingt länger, als nötig hier bleiben, Krankenhäuser waren nicht unbedingt mein Lieblingsort.

Sobald ich allerdings zu Jordan herüber sah war ich verwirrt, er schien sich nicht wirklich darüber zu freuen. Was hatte er denn? Wollte er denn nicht, dass ich mit ihm nach Hause konnte? "Ich werde mich kurz darum kümmern alle nötigen Papiere für sie zusammen zu heften und komme dann mit den Unterlagen wieder. Zur Entlassung müssen sie dann nur noch unterschreiben, alles andere machen wir schon." sagte der Arzt noch und ich nickte verstehend, obwohl ich mit meinen Gedanken noch immer bei Jordan war. Ich bekam sogar nur im Hintergrund wie der Arzt wieder aus dem Zimmer verschwand, weil ich einfach nicht verstand was mit Jordan gerade los war. "Ist alles in Ordnung?" fragte ich meinen Mate vorsichtig, doch Jordan wank nur ab. "Ich bin einfach nur müde, war ja auch nicht gerade einfach in letzter Zeit." murmelte er und fuhr ich erschöpft über sein Gesicht, ehe er sich von seinem Stuhl erhob.

Ich nickte verstehend, obwohl ich der Meinung war, dass er log. Wir könnten uns ja einfach Mal Zugang zu seinen Gedanken verschaffen, vielleicht können wir ihm ja helfen, wenn wir wissen was los ist. mischte sich nun Joe ein, die sich plötzlich zu Wort gemeldet hatte, danach war sie allerdings wieder verschwunden. Egal wie sehr ich noch versuchte weiter mit ihr zu reden, ich bekam keinerlei Antwort. Seufzend wollte ich aufstehen, doch Jordan sah mich nur mahnend an. "Versuch es nicht einmal. Ich werde alles zusammen räumen und du unterschreibst gleich nur noch die Papiere!" ermahnte er mich und kam auf mich zu gelaufen, Jordan legte seine Hand kurz an meine Wange und gab mir dann einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Danach fing er an unsere Sachen in seiner Tasche zu verstauen.

Natürlich hatte ich Jordans Liebe zu mir deutlich spüren können und auch seine Fürsorge zeigte mir, dass er für mich da war, allerdings konnte ich auch spüren, dass ihn etwas bedrückte. Irgendetwas beschäftigte ihn und ich wusste zum verrecken nicht was es war! Joe's Idee klang zwar eigentlich ganz gut, aber auf der anderen Seite vertraute ich Jordan. Er war mein Mate und ich würde mich schlecht fühlen, wenn ich einfach durch seine Gedanken stöbern würde. Er musste mir ja nicht immer alles erzählen und ich verstand auch, dass er bestimmte Dinge einfach lieber für sich behalten wollte...trotzdem beunruhigte mich sein Verhalten etwas mehr als sonst.

Trotzdem ließ ich ihn einfach machen und beobachtete meinen Freund dabei wie er alles zusammen sammelte und dann schließlich mit der fertig gepackten Tasche wieder zu meinem Bett kam. Er stellte die Tasche am Fußende der Matratze ab und kam dann zu mir herüber. Die ganze Zeit über ließ ich meine Füße in der Luft baumeln und starrte nachdenklich darauf herunter. Sollte ich Jordan einfach mal darauf ansprechen? Auf der anderen Seite müsste er mir ja auch vertrauen und würde deshalb von allein auf mich zu kommen, wenn er soweit war. Ich wollte ihn ja schließlich auch nicht bedrängen oder gar zwingen mit etwas zu erzählen. "Worüber denkst du nach?" fragte Jordan, ruhig, als er sich zwischen meine Beine stellte. "Irgendetwas beschäftigt dich...ich weiß aber nicht was es ist. Normalerweise redest du mit mir und reißt in den unpassendsten Momenten Witze, aber das hast du weder gestern noch heute morgen getan." sagte ich leise und sah unsicher zu ihm hoch, überrascht sah Jordan auf mich herunter und direkt in meine Augen.

Es lag so viel Liebe in seinem Blick, aber trotzdem konnte ich noch immer die Unruhe spüren, die ihn erfüllte. "Habe ich irgendwas falsch gemacht?" wollte ich dann vorsichtig wissen und versuchte krampfhaft in seinen Augen irgendetwas zu erkenne was mir verriet was los war. "Nein, Ace. Du hast überhaupt nichts falsch gemacht, versprochen." murmelte Jordan und gab mir einen Kuss auf die Stirn, "Ich habe einen großen Fehler gemacht und ich weiß nicht wie ich den wieder ausbügeln soll, zumal mein Wolf vehement anderer Meinung ist. Aber das wird schon, jetzt kümmern wir uns erstmal noch ein paar Tage um dich und dann sehen wir weiter." versicherte Jordan mir, doch ich verstand nicht genau was  zwischen ihm und seinem inneren Wolf los war. "Worum geht es denn? Vielleicht kann ich dir ja irgendwie helfen." schlug ich vor, doch Jordan schüttelte nur mit dem Kopf. "Da kannst du mir dieses Mal leider nicht helfen." seufzte er schwerfällig und jetzt spürte ich starke Schuldgefühle in ihm. Was war denn nur los?

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt