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MAGNUS
Schweren Herzens weckte ich Alec vorsichtig auf und zerbrach innerlich fast, als er mich vollkommen fertig aus seinen fast schwarz unterlaufenen Augen ansah. „Du musst etwas essen." sagte ich ruhig, doch Alec schüttelte nur leicht den Kopf. „Dad, hilfst du mir mal?" bat ich meinen Vater und er nickte verstehend und stand auf. Vorsichtig hob er Alec's Oberkörper an, während dieser sich kräftig gegen meinen Vater wehrte. Alec war völlig am Ende er weinte und schlug nach meinem Vater, er konnte ihm ja nicht einmal richtig weh tun. Dazu fehlte Alec gerade einfach die Kraft.

So schnell es ging stellte ich das Kopfteil des Bettes hoch und setzte mich hinter meinen Mate, wenig später legte mein Vater Alec auf mich und sofort ebbte Alec's Widerstand ab, das lag aber wohl eher daran, dass es ihn zu viel Kraft gekostet hatte sich gegen meinen Vater zu wehren. Erschöpft hing Alec in meinen Armen während ich vorsichtig den Tisch zu uns herüber klappte, sodass das Tablett mit dem Essen über unseren Beinen war. „Ich weiß du bist frustriert und müde, aber bitte tu mir den Gefallen und lass mich dir helfen." sagte ich leise und gab ihm seine Decke wieder, an der er sich sofort fest klammerte. „Er scheint diese Decke ja wirklich zu lieben..." murmelte meine Mutter nachdenklich während ich Alec zudeckte und ihm beruhigend über die Seite Strich. Kurz darauf war Alec auch schon wieder eingeschlafen. „Also eigentlich wollte ich ja, dass er etwas isst..." murmelte ich amüsiert und sah auf den Omega herunter, der sich auf mir zusammen gerollt hatte und seine flauschige Decke umklammerte. Als meine Mutter gerade etwas sagen wollte klopfte es leise an der Türe, nur Sekunden später stand der Arzt mit einem Klemmbrett im Raum. „Wir haben die Testergebnisse. Es ist keine der für Omegas typischen Krankheiten." versicherte der Arzt uns, erleichtert atmete ich auf. „Alec hatte also keine schlimme Krankheit!" erklärte der Arzt, doch er wirkte trotz allem beunruhigt. „Wo sind eigentlich seine Eltern, wenn ich fragen darf. Normalerweise müssen wir sie erst um ihr Einverständnis bitten, wenn wir Minderjährige behandeln." hakte der Arzt nach. „Seine Mutter ist tot und sein Vater hat gestern versucht ihn umzubringen. Ich glaube da können sie niemanden mehr fragen." entgegnete ich ruhig und sah besorgt auf Alec hinunter. „Das tut mir wirklich leid. Ich kann ihnen nur empfehlen ihren Mate so wenig Stress wie möglich auszusetzen." merkte der Arzt mit Nachdruck an. Er wusste genau was Alec hatte, aber warum sagte er denn nichts. „Was hat er?" hakte ich angespannt nach, doch der Arzt schüttelte nur den Kopf. „Das werde ich ausschließlich mit meinem Patienten besprechen, sobald er wieder einigermaßen fit ist." wimmelte er mich ab und verließ dann ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren den Raum. „Was war das denn bitte! I-Ich bin sein Mate...wenn Alec was hat muss er mir das doch sagen! Wie? Wie soll ich ihm denn sonst helfen!? Er kann doch jetzt nicht einfach gehen?! Oder?" stammelte ich verzweifelt und sah meine Eltern an.

Meine Mutter legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Beruhige dich, wenn er es uns nicht sofort mitteilt, dann scheint es ja nicht extrem bedrohlich zu sein. Wir konzentrieren uns jetzt einfach erstmal auf das was der Arzt gesagt hat. Alec muss ein gesundes Gewicht bekommen und mehr trinken, außerdem braucht er Schlaf!" erklärte meine Mutter ruhig und lächelte mich aufmunternd an. „Das wird schon." munterte sie mich auf und stand auf. „Ich schaue mal ob ich noch etwas aus dem Arzt heraus bekomme." sagte sie dann und verließ das Zimmer. Auch mein Vater verabschiedete sich und ging auf Patrouille.

„So und jetzt erklärst du mir was zwischen dir uns Ace läuft." sagte ich in Richtung von Jordan. Dieser hatte Ace in seinem Arm, der anscheinend eingeschlafen war. „Da ist nichts...wir sind nur Freunde!" versicherte er mir und deckte Ace noch etwas besser zu. Als er wieder zu mir sah konnte ich ihn nur skeptisch angrinsen. Jordan lächelte mich müde an und kurz darauf fielen auch ihm die Augen einfach zu. Schmunzelnd sah ich wieder zu meinem kleinen Mate herunter der zufrieden auf mir schlief und auch meine Augen wurden langsam schwer, bis ich einfach einschlief.

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt