Emotionaler Trampel

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Kenma PoV
Du konzentrierst dich auf dein Studium und deinen Sport und ich auf mein Studium und meine Games. Fertig."

Es schmerzte mich innerlich diese Worte auszusprechen, da mein verräterischer Körper signalisierte, dass er eigentlich genau das Gegenteil wollte. Und trotzdem wusste ich, dass dieses Vorgehen einfach das beste war. Kuroo wollte keine Beziehung, hatte ich ernsthaft kurz in Erwägung gezogen, dass er seine Prinzipien bei mir über Bord warf?

Ich hörte ihn erleichtert aufseufzen und schaute ihn an. „Ich bin froh, dass du das so siehst." Autsch. „Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, dass du dir aus der Sache mehr erhoffst" Uff das ging direkt ins Herz. „Dann haben wir das ja geklärt. Kann ich deinen Teller gleich mitnehmen?" Der K.O. Schlag. Ich gab ihm meinen Teller und er stand auf, um sie abzuwaschen.

Kurz verweilte ich noch auf der Couch, hielt es dann jedoch nicht mehr aus, stand auf und ging rasch in mein Zimmer. Ich schloss die Tür, atmete tief durch und lehnte mich mit dem Rücken an die Tür. Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen schossen, doch ich blinzelte sie zurück. Ich wollte nicht weinen. Nicht deswegen. Ich hab es immer geahnt und jetzt hab ich es aus seinem Mund gehört: er will nicht mehr sein als mein bester Freund und dann würde ich das so hinnehmen.

Kuroo PoV
Ich nahm schnell den Teller von Kenma entgegen und wandte mich zur Spüle um sie abzuwaschen. Ich war froh, dass ich mein Gesicht so vor ihm verstecken konnte. Verdammt! Wieso war ich manchmal so ein emotionaler Trampel? Ich hab gesehen, wie in Kenma etwas zerbrach bei meinen Worten. Und es tat weh ihn so leiden zu sehen.

Doch ich konnte nicht zulassen, dass ich ihm das Herz brach, denn das würde ich irgendwann. Weil ich nicht für Beziehungen gemacht bin. Ich würde ihn enttäuschen und das hat ein Mensch, mit einem so reinen Herzen wie er nicht verdient. Ich hatte es schon viel zu weit kommen lassen. Ich musste einen Cut machen bevor die Sache aus dem Ruder lief. Ich hörte, wie er von der Couch aufstand und kurze Zeit später seine Tür ins Schloss fallen.

Seufzend ließ ich den Teller in die Spüle sinken und stützte mich auf den Tresen. Ich brauchte ganz dringend Ablenkung. Ich schnappte mir mein Handy vom Couchtisch und durchsuchte meine Kontakte, bis ich fündig wurde und drauf drückte. Nach mehreren Freizeichen rief eine laute Stimme durch das Telefon: "HEY HEY HEY!"

Ich lachte kurz auf und erwiderte: "Hey Bokuto! Hast du zufällig heute frei?" Ich hörte, wie er schwer atmete und stutzte. "Alles okay bei dir?", fragte ich verwirrt. "Ja,... j-ja alles gut,... ich jogge gerade!" Ich hörte ihn aufkeuchen und starrte auf mein Handy. "Soll ich vielleicht später anrufen?" - "Neinnein! Wir... treffen uns 15 Uhr im Café... oka-aaaah-y?", das letzte Wort zog sich lang und schon hörte ich das Tuten, welches mir mitteilte, dass Bokuto aufgelegt hat. Joggen... ist klar! 


Your way into my Heart || Kenma x KurooWhere stories live. Discover now