Wie ist der Plan?

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Kuroo PoV

Ich drückte mehrmals die Klingel, bis ich die genervte Stimme von Bokuto aus der Gegensprechanlage vernahm: "Bin ja schon da, wer ist denn da?" - "Ich bins. Kuroo... darf ich reinkommen... bitte?", sagte ich drängend und rüttelte schon am Türknauf. Die Tür surrte und ich nahm zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe nach oben in Bokutos Wohnung. Oben an der Tür stand Bokuto, nur in Unterwäsche und rieb sich müde die Augen.

"Kuroo! Was ist denn los? Was machst du hier? Ist was mit Kenma passiert?", sprudelte er los, als ich keuchend auf seinem Absatz zum stehen kam. Ich hob verwirrt die Augenbraue. "Hast du meine Nachricht nicht bekommen?", fragte ich verduzt und er sah etwas ertappt aus. "Wir haben bis eben geschlafen, ich hatte gestern Extratraining und es ist etwas spät geworden", sagte er lachend und ich spitzte direkt die Ohren. 'Wir'? Im gleichen Moment sah ich im Hintergrund einen verschlafenen Akaashi aus dem Schlafzimmer treten, ebenfalls nur in Unterwäsche bekleidet und meine Wangen färbten sich leicht rosa. "Ich... entschuldigt bitte... ich wollte euch nicht stören... ich wusste nur nicht... wohin mit mir", nuschelte ich betreten und verbeugte mich leicht.

Bokuto legte mir die Hand auf die Schulter. "Erst einmal kommst du rein. Und dann erzählst du uns, was zur Hölle passiert ist", sagte er und zog mich in die warme Wohnung. Ich ließ mich von ihm durch seinen Flur in das Wohnzimmer bugsieren, wo er mich auf einen Stuhl drückte und kurz verschwand um sich ein Shirt überzuwerfen. Auch Akaashi hatte sich währenddessen etwas übergezogen und stellte mir einen dampfenden Becher Kaffee hin. "Danke", murmelte ich. "Keine Ursache, Kuroo", sagte er freundlich und zog sich zurück in die Küche, während Bokuto neben mir Platz nahm.

"Ich hab Mist gebaut, Bokuto", setzte ich sofort an. Und dann erzählte ich ihm alles. Wie ich Kenma vor zwei Monaten versprochen hatte, dass wir es ruhig angehen lassen und er bestimmen soll, wann wir öffentlich zueinander stehen, wie ich heute früh vom Joggen wiedergekommen bin und ihn glücklich über den Schnee habe grinsen sehen und schließlich vom Telefonat mit seiner Mutter, welches mich immer wütender hat werden lassen, weil ich es langsam nicht mehr aushielt, ein Geheimnis aus dieser ganzen Geschichte zu machen. Als ich geendet hatte, saß Bokuto nachdenklich da und starrte unschlüssig vor sich hin. Als er gerade ansetzte etwas zu sagen, erschien Akaashi in der Tür.

"Bokuto, ich lass euch mal allein. Melde dich, wenn du was brauchst, ja?", fragte er etwas zurückhaltend und ich riss die Augen auf. "Nein, Akaashi, ich wollte dich nicht verjagen. Bitte, ich kann sonst auch zu meinen Eltern fahren", sagte ich aufgeregt, doch Akaashi hob nur beschwichtigend die Hände. "Halt mal den Ball flach, Kuroo. Ich glaube, das ist genau das, was du gerade brauchst. Redet so viel, wie ihr braucht und biegt das wieder hin, ja? Versprich es mir!" Mit den letzten Worten starrte er mich eindringlich an, sodass ich kurz schluckte und dann nickte. Sein Blick wurde weicher, als er sich von Bokuto verabschiedete und dann zur Tür hinaus trat.

Bokuto wandte sich wieder zu mir. "Verdammt, Kuroo. Hör zu, ich kann dich ja ein wenig verstehen... aber eben auch Kenma. Du weißt doch am besten, wie er ist." Ich ballte die Hände zu Fäusten. "Ich weiß... ich weiß, verdammt! Aber ich kann das nicht mehr... ich will uns nicht mehr verstecken... es kann ruhig die ganze Welt sehen, dass ich ihn liebe!", rief ich laut aus. Als mir bewusst wurde, was ich da gesagt hatte, schlug ich mir die Hände vors Gesicht. "Kuroo... meinst du das ernst?", fragte Bokuto, "Ich meine, so etwas sagt man nicht so leichtfertig."

Ich blieb stumm und dachte über die Worte nach. Ich kannte Kenma schon so lang. Und in den vergangenen Monaten... eigentlich seit er bei mir eingezogen ist... hat er sich nach und nach in mein Herz geschlichen. Mein Herz krampfte sich zusammen. Ich hatte mich wirklich mit Haut und Haaren in meinen besten Freund verliebt. Ich glaube, das wurde mir gerade erst richtig bewusst. Umso mehr wollte ich diese Gefühle nicht mehr verstecken.

"Ja. Ich meine es ernst", nickte ich schließlich. Verzweiflung machte sich in mir breit. Wie konnte ich Kenmas Angst nehmen? Ich brauchte einen Plan. Und zwar ganz dringend. "Oh, den Gesichtsausdruck kenne ich! Wie lautet der Plan?", grinste Bokuto und seine Augen blitzten vor Vorfreude auf.

Your way into my Heart || Kenma x KurooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt