Weihnachten

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Kenma PoV
„Maaaan Kuroo, jetzt sag schon! Spann mich nicht so auf die Folter!", jammerte ich zum gefühlt einhundertsten Mal. Es war der Morgen von Heiligabend und ich versuchte schon seit unserer Versöhnung herauszufinden, was sein Plan ist.

„Von was für einen Plan hast du vorhin gesprochen?", fragte ich als wir nach Hause schlenderten. „Ach das würdest du jetzt gern wissen, hm?", sagte Kuroo vergnügt. „Tja ich würde gern wissen, wie du mich von deinen, wie hast du es genannt, ‚Qualitäten' überzeugen willst", grinste ich ihn an und er wurde ein bisschen rot im Gesicht. „Das hab ich doch nur so gesagt...", nuschelte er, fasste sich jedoch dann und drehte sich vor mich, sodass er rückwärts laufen musste. „Kozume Kenma!" Etwas erschrocken über die Ansprache blieb ich stehen. Er grinste mich an: „Möchtest du mein Weihnachtsdate sein?" Kurz war ich etwas überrumpelt, doch dann breitete sich eine angenehme Wärme in mir aus. Ich fing ebenfalls an zu lachen und nickte. „Dann kannst du dich Weihnachten von meinen Qualitäten überzeugen!"

Seitdem hatten wir, bis auf ein paar schüchterne Küsse keinen wirklichen Körperkontakt mehr gehabt. Es machte mich fuchsteufelswild zu wissen, dass Kuroo endlich wieder nebenan in seinem Zimmer schlief, doch er bestand darauf jegliche weiteren Zärtlichkeiten bis Weihnachten aufzusparen. Ich bin ehrlich: ich war richtig hibbelig. Ich hielt es kaum aus, wenn meine Gedanken zu meinem besten Freund schweiften, ich erwischte mich dabei, wie mein Herz zu Flattern anfing und mein Atem sich beschleunigte. Ich konnte es nicht leugnen: ich war Kuroo mit Haut und Haaren verfallen.

Der erste Schritt, nämlich meine Gefühle mit meinen Eltern zu teilen, ist getan. Ich hatte noch einen langen Weg vor mir das wusste ich. Ich konnte mich nicht von heute auf morgen ändern, zu sehr hielt ich mich lieber unter dem Radar. Doch ich merkte auch, dass viele Sorgen nur in meinem Kopf stattfanden. Ich lernte damit umzugehen. Stück für Stück.

„Okay. Zieh deine Jacke an!", riss mich Kuroo plötzlich aus den Gedanken. Ich schaute verdutzt auf und blickte in sein diabolisches Grinsen. „Was denn? Du wolltest doch, dass es losgeht. Also hopp!", sagte er und packte sich selbst in seine Winterklamotten ein.

Kurz darauf standen wir an der Haltestelle und warteten auf den Bus. „Wo gehts hin?", fragte ich in einem weiteren Versuch etwas heraus zu kitzeln. Er schüttelte den Kopf und ließ mir den Vortritt als der Bus vorfuhr. „Lass dich überraschen, Kätzchen." Ich plusterte ein wenig beleidigt die Wangen auf und setzte mich auf einen freien Sitz. Als der Bus sich in Bewegung setzte zückte ich mein Handy aus der Tasche und startete mein Spiel. So lange ich nicht wusste wo es hin ging, konzentrierte ich mich lieber darauf als zu erraten was sich Kuroo ausgedacht hatte.

Nach circa 20 Minuten Fahrt tippte Kuroo mich an und ich schaute auf. Wir waren Mitten in der Stadt und ich hatte immer noch keinen blassen Schimmer wohin er gehen wollte. Wir verließen den Bus und Kuroo steuerte ein großes Einkaufszentrum an, welches trotz der Tageszeit mit bunten Lichterketten geschmückt war, die blinkten und die Besucher an das bevorstehende Weihnachtsfest erinnerten.

„Gleich da, keine Sorge", sagte Kuroo, bevor ich auch nur einen Ton sagen konnte. Ich hielt also die Klappe und rollte nur die Augen. Wir betraten das Kaufhaus und Kuroo sah sich kurz um. Dann schlug er den Weg in eine Richtung ein und ich folgte ihm zaghaft. Nachdem wir uns ein paar Minuten durch die Menschenmassen gequetscht haben, die alle noch auf den letzten Drücker nach Weihnachtsgeschenken suchten standen wir vor einem großen Eingang, der mir die Sprache verschlug.

Es war der Eingang zu einer Arcade-Spielhalle. Bunte Lichter tanzten über die Bildschirme im Eingang, die Leuchtschrift blinkte uns in allen Farben entgegen und ich wünschte mir prompt zehn Augenpaare mehr um alles auf einmal zu sehen. „Oh mein Gott, Kuroo", murmelte ich in mich hinein und ich wusste, dass Kuroo ein wissendes Grinsen aufgesetzt hatte. „Na dann, leg mal los, Kätzchen", sagte er grinsend und hielt mir eine Handvoll Münzen hin. Ich nahm sie ehrfürchtig entgegen und wusste gar nicht wo ich zuerst hingehen sollte. "Ich wusste gar nicht, dass es hier sowas gibt", rief ich aufgeregt und steuerte eine Ecke mit Automaten an, die mich direkt ansprachen.

Your way into my Heart || Kenma x KurooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt