Ungewissheit

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Hey liebe Sherlockians,
Ich bin von einem fantastischen Wochenende in Hamburg zurück und habe ein neues Kapitel für euch im Gepäck.
Legt vielleicht sicherheitshalber Taschentücher bereit. Es wird eventuell ein wenig emotional.
Ich wünsche euch jetzt noch eine fantastische Woche und viel Spaß beim Lesen.
LG Bianca


Meine Hände zitterten unkontrolliert. Ich versuchte mich so gut es ging abzulenken, indem ich mein Handy umklammerte und aus dem Fenster des Taxis sah. Der Fahrer warf mir immer wieder einen besorgten Blick durch den Rückspiegel zu. Ich sah vermutlich furchtbar aus. Meine Augen waren gerötet von Tränen und meine Wangen feucht.

Ich hatte kaum noch mitbekommen, wie John mir am Telefon gesagt hatte, wo die Rettungskräfte Sherlock hinbrachten. Nachdem er aufgelegt hatte, war ich kurz davor gewesen an Ort und Stelle zusammen zu brechen. Doch schließlich war ich zur nächsten Hauptstraße gestolpert, hatte ein Taxi angehalten und mit zitternder Stimme erklärt, wo ich hinwollte.

„Miss?", riss mich die tiefe Stimme des Fahrers aus meinen Gedanken. „Wir sind da."

Ich starrte auf die Fassade des St. Bart's Hospitals und erneut überlief ein Schauer meinen Rücken. Dieses Krankenhaus würde mich vermutlich noch in meinen schlimmsten Albträumen verfolgen. Langsam stieg ich aus dem Wagen und trat nach vorne zum Fahrer. Ohne darauf zu achten, ob ich ihm überhaupt genug Geld gab, reichte ich ihm einige Scheine und lief durch die breite Eingangstür des Gebäudes. Kaum hatte ich die Tür passiert, verfiel ich in einen Laufschritt und rannte zum Schalter der Notaufnahme. Die Dame, die dahinter saß, hob nicht einmal den Blick von ihrem Computerbildschirm, als sie mich fragte, ob sie mir helfen könnte. „Können Sie mir sagen, was mit Sherlock Holmes ist? Er wurde vor kurzem hier eingeliefert."

Die Frau tippte auf ihrer Tastatur herum und erklärte schließlich: „Er wird noch operiert. Wenn Sie eine Angehörige sind, können Sie im Wartebereich Platz nehmen. Ein Arzt wird zu ihnen kommen, sobald es Neuigkeiten gibt."

„Können Sie mir nicht mehr sagen?"

Nun hob sie doch ihren Blick, sicher um mich abzuweisen. Doch bei meinem Anblick erweichten sich ihre Gesichtszüge etwas und sie schüttelte nur bedauernd den Kopf.

Mit einem verzweifelten Seufzen wandte ich mich ab und folgte den Schildern zum Wartebereich. Eine große Glastür trennte diesen von der Notstation. Meine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf den unerreichbaren Gang, wo irgendwo Sherlock gerade um sein Leben kämpfte. So nahm ich John erst gar nicht wahr, der auf einem der Plastikstühle saß und mich leise zu sich rief.

„Was ist passiert?", wollte ich sofort von ihm wissen und ignorierte die anderen Leute im Wartebereich, die mich aufgrund meiner Lautstärke missbilligend ansahen.

„Setz dich erst einmal", verlangte John. „Du zitterst am ganzen Körper."

Einen Moment lang wollte ich mich weigern, doch dann setzte ich mich neben meinen Bruder. Meine Beine dankten es mir augenblicklich und hätte mich jetzt jemand gebeten wieder aufzustehen, hätte ich es nicht gekonnt. „Erzähl es mir, bitte."

„So genau weiß ich gar nicht was passiert ist", gab John zu.

„Aber ihr wart doch zusammen in dem Büro. Wie kannst du es da nicht wissen?"

„Es lief nicht nach Plan", versuchte John mir zu erklären. „Nachdem Sherlock Janine... davon überzeugt hatte uns ins Büro zu lassen, fuhren wir mit dem Fahrstuhl nach oben."

Ich bemerkte nur am Rande, dass er es vermieden hatte zu sagen, dass Sherlock Janine einen Fake-Antrag gemacht hatte.

„Als wir jedoch das Büro von Magnussen betraten, lagen Janine und ein Wachmann bewusstlos auf dem Boden. Sherlock bemerkte, dass auch Magnussen selbst irgendwo noch dort sein musste, und er erzählte irgendetwas von einem Parfüm. Jedenfalls war ich noch dabei Janine und den Wachmann zu untersuchen, als er tiefer in die Räumlichkeiten vordrang. Plötzlich ertönte ein Schuss. Ich rannte sofort los und fand Sherlock und Magnussen. Sherlock lag mit einer Schusswunde am Boden und Magnussen war niedergeschlagen worden. Er kam zwar wieder zu Bewusstsein, während ich auf die Rettungskräfte wartete, aber er sagte nicht, was passiert war."

SHERLOCK - Das einzig Richtige für mich ... bist duWhere stories live. Discover now