Violett Rise (Teil 1)

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Einen frohen Nikolaustag wünsche ich euch!
Nachdem letzte Woche das Kapitel ausgefallen ist, kommen heute dafür zwei. Ob ihr mich am Ende dafür lieben oder hassen werdet, sei mal dahingestellt.
Ich würde mich auf jeden Fall über eine Rückmeldung freuen.
Außerdem danke ich denen, die auf Instagram mir geholfen haben den Namen für Breannas Alias zu finden. Diese Woche dürft ihr auf Discord und Instagram gerne darüber diskutieren, wie es wohl weitergeht. Einen Fragensticker dazu werde ich wahrscheinlich am Mittwoch erstellen, aber ihr könnt mir gerne vorab schon eure Ideen schicken.
LG Bianca

Leise summend stapelte ich die frisch gespülten und abgetrockneten Teller übereinander und verräumte sie in dem großen Regal in der Küche. Gerade als ich mich dem Besteck zuwenden wollte, schwang hinter mir die Tür auf und Mr Chatterjee kam herein.

„Violett, wir haben wieder eine Bestellung zum Lunch. Wären Sie so gut und übernehmen diese?"

Mit einem leisen Seufzen sah ich zur Decke über mir und konnte gerade noch ein Kopfschütteln unterdrücken. „Ich bin hier leider noch eine Weile mit dem Geschirr beschäftigt, Mr. Chatterjee. Es ist besser, wenn Sie schnell gehen. Lassen Sie die Tür zur Küche einfach offen, dann bekomme ich es mit, sollte ein Kunde erscheinen."

„Sind Sie sich sicher?", hakte mein aktueller Chef nach.

„Ganz sicher", nickte ich. Auch wenn ich wusste, dass das ein Nachspiel haben würde.

Der Besitzer des Speedy's Café zuckte nur mit den Schultern und verschwand wieder nach vorne, um die Bestellung nach nebenan zu bringen.

Ich arbeitete seit gut eineinhalb Wochen im Café in der Baker Street unter dem Namen Violett Rise. Als überlegt wurde, wie mein Undercover-Profil aussehen sollte, waren wir auch auf die Frage gestoßen, welchem Beruf ich nachkommen sollte. Lestrade und ich waren uns direkt einig gewesen, dass es für mich keine Option war, während der Mission im Auktionshaus zu bleiben. Wir hätten dort sämtliche Mitarbeiter und Kunden instruieren müssen. Sherlock hatte schließlich Speedy's vorgeschlagen und zunächst war es wie eine ideale Lösung erschienen. Mr. Chatterjee hatte kein Problem gehabt, mich als Violett Rise anzustellen, und es passte auch gut zu der neu zugezogenen jungen Frau, die als Aushilfe arbeitete, bis sie einen richtigen Job fand. Doch schon am ersten Tag war mir klar geworden, warum Sherlock das Café direkt neben 221B vorgeschlagen hatte.

Er war in den ersten Tagen immer kurz vor der Lunch-Zeit erschienen und hatte sowohl die Kunden als auch mich bis zur Tea-Time kaum aus den Augen gelassen. Irgendwann hatte ich ihm dann von meinem neuen Zuhause aus eine Sms geschrieben und ihm Hausverbot erteilt. Tatsächlich war er am nächsten Tag auch nicht um kurz nach elf Uhr aufgetaucht und ich hatte schon aufgeatmet. Bis Mr. Chatterjee mich nach nebenan schickte, weil Sherlock Lunch bestellt hatte. Im Wohnzimmer hatte ich ihn dann vor dem Laptop vorgefunden, wo eine Übertragung der Sicherheitskameras vom Speedy's lief. So war er zwar nicht mehr im Café anwesend, hatte aber trotzdem ein Auge auf mich.

Es war nicht so, dass mich das nicht ungemein beruhigt hätte. Immerhin jagte ich einen unbekannten Serienmörder. Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, Sherlock weiterhin jeden Tag essen zu liefern, um ihn wenigstens kurz zu sehen. Doch setzte er mich immer direkt vor seinen Computer und fragte mich über die Kunden aus, die ihm in irgendeiner Form aufgefallen waren. So war ich meistens über eine Stunde in unserer Wohnung beschäftigt und ich fürchtete, dass das irgendwann meiner Tarnung schädigen würde.

Auch wenn Sherlock nicht begeistert sein würde, dass ich heute Mr. Chatterjee zu ihm schickte, war es am Ende des Tages sicher besser so.

Zu meiner Überraschung brauchte der Besitzer des Speedy's auch ziemlich lange, bis er das Café wieder betrat. Ich hatte inzwischen das saubere Geschirr weggeräumt und drei Kunden bedient. Ein wenig fürchtete ich, dass Sherlock ihn in die Mangel genommen hatte. Doch als ich das Lächeln im Gesicht des älteren Herren sah und einen starken Duft nach Tee wahrnahm, wurde mir klar, dass er bei Mrs. Hudson gewesen war. Offensichtlich verstanden die beiden sich doch noch sehr gut. Trotz seiner zwei Frauen in Doncaster und Islamabad.

SHERLOCK - Das einzig Richtige für mich ... bist duWhere stories live. Discover now