Glück gehabt

720 30 7
                                    

Habt ihr mich vermisst?
Nein, keine Sorge! Die Geschichte ist noch nicht abgebrochen oder pausiert. Ich brauche nur aktuell immer etwas, bis ein Kapitel fertig wird. Aber ich weiß, dass ihr treue Leser seid und es mir verzeiht. Dafür danke ich euch!!!
Und jetzt viel Spaß mit dem nächsten Kapitel.

„Denkst du, du kannst eine Lieferantenliste von Thatcher-Büsten ausfindig machen?", fragte Sherlock, kaum, dass wir einen Tag nach unserem erfolglosen Spaziergang mit Toby wieder bei Craig vor der Tür standen. Einmal, um mein Auto zu holen, welches nach wie vor dort stand, aber vor allem um Craig erneut, um Hilfe zu bitten. Diesmal jedoch in seiner Funktion als Hacker und nicht als Hundebesitzer.

„Können schon. Aber das wird eine Zeit dauern", gab Craig zu, während er uns eine schmale Treppe hinunter in den Keller führte. „Es sei denn, ihr habt mehr Informationen über die Büsten."

„Sie sind aus Gips gefertigt", warf ich ein. „Außerdem kennen wir ein paar Namen der Käufer. Sobald du eine Liste hast, können wir also sagen, ob es die Richtige ist."

„Dann wollen wir mal", sagte der Hacker und öffnete die Tür zu seinem Computerraum.

Ich war nicht überrascht, als ich die vielen Monitore sah, aber doch beeindruckt. Kurz fragte ich mich, wie Craig das alles finanzierte, ohne richtige Arbeit. Doch Sherlock hatte sich ja auch über Wasser gehalten, ohne je wirklich einen Job gehabt zu haben.

Craig machte sich sofort an die Arbeit und eine Zeit lang war nur sein Tastengeklapper zu hören.

Sherlock und ich hatten uns an einen der Tische gelehnt, auf dem verschiedene Computerteile lagen und scheinbar nur auf ihren Zusammenbau warteten.

„Hast du bereits mit Lestrade gesprochen?", durchbrach Sherlock irgendwann die Stille zwischen uns.

„Ich habe ihm gestern Abend eine Nachricht geschickt. Nachdem ich die Versetzung per Mail beantragt und meinen Urlaub eingereicht habe. Quasi als Vorwarnung. Aber er hat noch nicht reagiert."

„Hm", machte Sherlock nur und ich stupste ihn leicht an, bis er zu mir sah.

„Hör auf, dir Gedanken zu machen. Lestrade wird der Letzte sein, der den Antrag ablehnt."

„Darum geht es nicht", gab er zu. „Es ist eher das Gegenteil."

Einen Moment wusste ich nicht, was er mir sagen wollte. Doch dann dämmerte es mir. Er wollte mich am liebsten noch immer aus allem raushalten. „Da ich darüber nicht mehr diskutiere, warne ich dich lieber vor. Versuch gar nicht erst meine Versetzung in irgendeiner Form zu stoppen. Wir wissen beide, dass Mycroft viel eher mir einen Gefallen tun wird als dir. Also habe ich die Trumpfkarte."

„Du bist ziemlich hinterlistig geworden."

„Und du bist schon immer ein Sturkopf gewesen", erklärte ich schulterzuckend. „Ich habe also nur gelernt, mich anzupassen."

Sherlock schien noch etwas sagen zu wollen, doch unsere kleine Unterhaltung wurde von Craig unterbrochen: „,Hast du schonmal von dieser Sache in Deutschland gehört?'"

Sherlock und ich wechselten einen irritierten Blick.

„,Du solltest etwas mehr ins Detail gehen, Craig'", warf mein Freund ein.

„,Ostalgie'", erklärte der Hacker. „,Leute, die die alten kommunistischen Zeiten vermissen. Manche sind schräg drauf, oder?'"

Ich hörte Sherlock neben mir nachdenklich brummen, warf ihm jedoch einen warnenden Blick zu, ehe er einen unangebrachten Kommentar machen konnte.

„,Entsprechend gibt es einen ziemlichen Markt für Erinnerungsstücke aus dem Kalten Krieg. Thatcher, Reagan, Stalin. Die Zeit macht alles gleich, ist doch so. Thatcher ist jetzt wie Napoleon oder so.'"

SHERLOCK - Das einzig Richtige für mich ... bist duWhere stories live. Discover now