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❗️TW Gewalt❗️
Lia P.O.V.
Und schon wieder liege ich nachdenklich in meinem beziehungsweise Tylers Bett. Meine Brüder seien zusätzlich der Meinung, dass ich neben dem ganzen Regeln, immer bei einem von ihnen schlafen sollte.
Ich kann meine Brüder ja schon verstehen, dass sie sich Sorgen um mich machen aber wieso können sie mich nicht einfach in Ruhe lassen? Während ich noch weiter über das Gespräch mit Cole und Tyler nachdenke, verfalle ich in einen unruhigen Schlaf.

„Hör auf. Bitte hör auf" wimmernd sitze ich in der Ecke im Flur während mein Vater bedrohlich immer näher kommt. Ich robbe weiter noch hinten, doch stoße ich mit den Rücken schon an die Wand. Mit meinen Armen umschlinge ich meine Beine, mit dem Kopf gesenkt, merke ich den warmen Atem meines Vaters. „Was fällt dir ein so schlechte Noten mit nach Hause zu bringen? Was kannst du eigentlich? Und sowas nennt sich meine Tochter" brüllt er und holt aus.

„Hey Prinzessin alles gut, du hast schlecht geträumt, ich bin hier" höre ich Tylers sanfte Stimme. Schlagartig reiße ich meine Augen auf und gucke in zwei besorgte Augen. Erst jetzt bemerke ich, dass ich im Schlaf geweint habe. Meine Wangen sind tränenüberströmt und ich bin klitschnass geschwitzt. „Möchtest du mir erzählen, was du geträumt hast?" Ich schüttele mit dem Kopf. Niemand darf jemals erfahren was geschehen ist, sonst passiert etwas schlimmes, meinte er immer wieder. Kurz nach dem Unfall haben meine Brüder mich auf die Verletzungen angesprochen, ich konnte mich zum Glück rausreden und habe ihnen erzählt, dass diese vom Unfall kommen.
Tyler seufzt laut auf, „Prinzessin, du weißt, dass du jederzeit mit uns reden kannst? Wir haben immer ein offenes Ohr für dich, du musst dir nur helfen lassen." Ich reagiere nicht, ich weiß das natürlich alles aber ich falle meinen Brüdern eh schon zur Last und zusätzlich bin ich auch Schuld daran, dass sie keine Eltern mehr haben. „Komm am besten gehst du kurz duschen, du musst sowieso in 20min aufstehen. Währenddessen mache ich dir schonmal dein Frühstück."

Mit geschlossenen Augen prasselt das Wasser angenehm über meinen zerstörten Körper. Langsam stelle ich das Wasser wieder aus und sofort hat mich die Realität wieder. Ich trockne mich ab und führe meine Morgenroutine durch.
Mit frischen Klamotten hüpfe ich etwas motivierter die Treppen nach unten, wo schon meine jüngeren Brüder am Essen sind. Cole, Jacob und Fynn sind schon arbeiten, Tyler normalerweise auch aber sie teilen sich jetzt immer auf, damit mindestens einer mich morgens kontrollieren kann und zur Schule fährt. „Soll ich euch mitnehmen?" fragt Tyler in die Runde. Die Jungs schütteln stumm mit dem Kopf, die sind aber auch echte Morgenmuffel. „Ok, Lia? Wir fahren in 10min los."  Ich nicke und fange an zu frühstücken, auf Diskussionen mit Tyler habe ich am frühen Morgen nämlich keine Lust.

„Du fährst bitte mit Max nach Hause, isst etwas und machst danach deine Hausaufgaben. Cole versucht früher Schluss zu machen aber ich komme vor 7pm nicht nach Hause, ok?" „Ey, ey sir!" lachte ich. Tyler  drückt mir noch lächelnd einen Kuss auf den Scheitel und wünscht mir einen schönen Schultag.
Der Unterricht fängt erst in 15min an und da ich keine Freunde habe zu denen ich gehen könnte, mache ich mich erstmal langsam auf den Weg zum Spind.
Im Klassenzimmer angekommen setze ich mich schnell auf meinen Platz. Ich bin erst vor drei Monaten auf diese Schule gekommen, weil ich mit meinen Eltern in einem anderen Stadtteil gewohnt habe. Ich bin mit 13 Jahren auf eine Privatschule gewechselt, da meine Eltern der Meinung waren ich wäre zu gut für eine öffentliche Schule. Somit kam ich dann auf die Venice Private School, ich durfte nur gute Noten mit nach Hause bringen, weswegen ich eigentlich nur am lernen war. Eigentlich bin ich nicht so gut in der Schule gewesen aber durch die hohen Anforderungen meiner Eltern und des dementsprechenden Lernens, bin ich zu einer recht guten Schülerin geworden. Das merkten auch schnell meine neuen Mitschüler, sie mochten mich von Anfang an nicht. Ob es daran liegt, dass ich von einer Privatschule kam oder ich interessiert am Unterricht bin, weiß ich nicht.
Das Klingeln reißt mich mal wieder aus meinen Gedanken, kurz darauf kommt ein schlecht gelaunter Mr. Garcia in den Raum, mein Mathelehrer. Ein wenig später erfahren wir auch, warum er so schlecht gelaunt ist: Die Mathearbeit von letzter Woche. Als er mir meine in die Hand drückt bin ich schockiert.

shit happens - my complicated lifeWhere stories live. Discover now