shit happens - my complicated life

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Tyler wartete bereits auf mich, wie jedes Mal. Ab Morgen geht Tyler wieder arbeiten und er könnte mich nicht mehr jeden Tag durch die Weltgeschichte zu fahren.
Mein Bruder informierte Elle noch, dass mich auch meine anderen Brüdern demnächst abholen werden, dann waren wir auch schon fertig und gingen gemeinsam zum Auto.

„Was hältst du davon, wenn wir morgen Barbecue machen? Eine Art Willkommensparty für Heather, wir könnten auch Nina fragen, ob sie kommen möchte." fragte mich Tyler, als wir im Auto saßen. Ich war irgendwie überfordert damit. Wieso fragte er mich das, wieso konnte ich mitentscheiden? Bei Mom und Dad durfte ich nie etwas mitentscheiden. Wenn Besuch kam oder sie Dinerpartys machte, wurde ich entweder in den Keller gesperrt oder ich musste mich schick anziehen und musste während des Essens ganz brav an meinen Platz sitzen und nicht reden.
Deine Brüder sind nicht deine Eltern, deine Eltern haben Regeln für dich gemacht, die rechtlich nicht richtig sind. Deine Brüder tun alles für dich, damit du dich wohl fühlst, wie es richtige Eltern machen sollte. Es kann sein, dass sie dich noch öfter verunsichern oder überfordern werden, weil du anderes gewöhnt bist. Das ist auch gar nicht schlimm, sag ihnen einfach Bescheid und frag nach, wenn du etwas nicht verstehst. Nur so können sie dir helfen. Schwirrte Elles Stimme in meinem Kopf.

Also nahm ich meinem Mut zusammen und sagte meinem Bruder, dass ich gerade ein wenig überfordert bin, was ich ihm antworten soll.
Er lächelte mich an und erklärte es nochmal „Heather kommt ja heute Nacht oder eher Morgen früh in LA an, sie wird dann direkt bei uns einziehen. Cole und ich haben uns überlegt, dass wir morgen dann alle zusammen Barbecue machen können, damit wir uns alle einfach besser kennenlernen können. Und Mittwoch ist ja auch Feiertag. Ich wollte dich einfach fragen, ob das für dich in Ordnung ist."

„Darf ich dabei sein?" fragte ich ihn.

„Ja natürlich, deswegen frage ich dich ja." antwortete er mir lächelnd.
Mein Körper wird von einem warmen Gefühl durchflutet, welches mich glücklich machte.

„Ich finde die Idee toll." lächelte ich ihn ebenfalls an.
„Ich wollte Max noch fragen, ob er Nina einladen möchte. Möchtest du vielleicht auch jemanden von deinen Freunden einladen?" fragte er jetzt.

„Weiß nicht." nuschelte ich vor mir her. Es war total lieb von Tyler, dass er mir das anbot, aber ich wusste nicht, ob es schon zu früh ist und ob sie überhaupt Lust hätten.

„Du kannst ja mal drüber nachdenken. Auf jeden Fall, müssen wir noch kurz zum Supermarkt ein wenig essen und trinken für morgen zu holen."

Wir waren dann noch eine Stunde lang einkaufen, ich durfte mir sogar etwas süßes aussuchen. Das durfte ich bei Mum und Dad nie, sie meinten es würde mich dick machen. Tyler hat mir erzählt, dass da so nicht stimmt. Man solle immer das Essen essen, was man möchte solange man es im Gesunden Maße macht. Aber von einmal oder auch mehreren Süßigkeiten am Tag ist stirbt man nicht und es ist nicht ungesund, solange man genügend oder ausreichend isst mit Gemüse, Obst und so.

Als wir dann endlich zu Hause waren, gab es auch direkt essen. Es gab Chicken and Waffles, es ist ein typische amerikanisches Rezept. Ich habe es das erste Mal gegessen, als ich erst eine Woche bei meinen Brüdern war und es war richtig lecker. Es sind einfach normale Waffeln mit Hühnchen und Soße.

„Lia, wäschst du dir erst noch bitte die Hände?" rief mir Cole zu. Ich lief in mein Badezimmer, am liebsten hätte ich mir noch eine Jogginghose angezogen aber ich wusste nicht, ob meine Brüder so begeistert davon wären. Also ließ ich meine normale Klamotten an und lief dann wieder nach unten ins Esszimmer. Am Tisch saßen schon all meine Brüder, scheinbar warteten sie auf mich.

„Entschuldigung." murmelte ich und setzte mich schnell auf meinen Platz.

„Alles gut" lächelte Cole mich an. Sobald alle ihr Essen auf den Teller liegen hatten, wurde wild durcheinander geredet. Wie immer hielt ich mich aus den Gesprächen raus und konzentrierte mich auf mein Essen. Ich tue mich immer noch extrem schwer, was essen angeht. Auf der einen Seite möchte ich immer essen aber auf der anderen Seite höre ich meinen Vater, der mir sagt, dass ich fett werde, wenn ich jeden Tag etwas esse und wenn man fett ist, ist man nicht Gesellschaftstauglich.