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Kurz vorneweg: Ein paar Zahlen und Daten werde in den nächsten Kapitel geändert, da sonst alles keinen Sinn macht. Also sind die neuen Daten richtig aber die alten falsch (werde ich später noch alles korrigieren, wenn ich mit dem Buch fertig bin)

„Ja" antwortet ich ihr schüchtern. „Sehr gut, wenn du es nicht wärst, wäre es auch peinlich geworden." lachte sie los. „Ich bin Elle Michaels, es freut mich wirklich sehr dich beziehungsweise euch kennenzulernen." lächelte die Frau uns warm an.
Jetzt erhob sich auch Tyler und stellte sich vor. Sie führten diesen komischen Ärzte Smalltalk mit „Ich habe schon soo viel von Ihnen gehört." blabla.
Anscheinend waren sie schnell fertig mit dem Austausch denn Dr. Michaels wendete sich wieder mit zu „Wollen wir dann in mein Büro gehen?" ich nickte vorsichtig blickte aber direkt zu meinem Bruder „Keine Sorge, wenn du es möchtest kann dein Bruder gerne mit reinkommen." dankbar, dass sie direkt erkannt hat, wovor ich Angst habe, greife ich nach Tylers Hand. Er lächelte mich aufmunternd an und zog mich dann leicht von der Couch hoch. Wir folgten der Therapeutin durch eine blau-grüne Tür. Der Raum der sich dort hinter befand war wieder ganz bunt. Es befand sich direkt gegenüber der Tür eine riesige Fensterfront mit einem tollen Blick auf die Berge und das Hollywoodzeichen. Links von der Fensterfront war ein riesiger Schreibtisch mit allem möglichen Bürokram. Daneben ein Bücherregal, das bis zum Anschlag voll gestopft war. An der linken Seite des Raumes war ein Teppich ausgelegt mit Sitzkissen, Spielzeug und einem Bällebad. Was macht ein Bällebad in einer psychologischen Praxis? An der Wand stand eine Kommode.
Auf der anderen Seite des Raumes war eine Couchecke und daneben ein Tisch mit Stühlen. Alle Möbel waren in Unterschiedlichen Farben und sahen schon etwas älter und gebraucht aus. Ich fühlte mich irgendwie total wohl. „Lia wo möchtest du gerne sitzen?" kam auch schon die Frage, die ich befürchtet hatte. Verzweifelt blickte ich Tyler an, dieser drückte aber nur sanft meine Hand. Warum sagt er nichts? Kann er nicht entscheiden wo wir hinsetzen sollen? Nachher fühle ich am Platz unwohl oder mein Bruder fühlt sich nicht wohl, oder es ist ein Test. Vielleicht möchte sie mich testen, ob ich den richtigen Platz auswähle. Was ist wenn ich jetzt etwas falsch mache.
„Was hältst du davon, wenn wir uns an den Tisch setzen?" schlug jetzt Dr. Michaels vor. Ich atmete erleichtert auf und stimmte mit einem Nicken zu.

Während ich mich neben Tyler setzte, platzierte sich Dr. Michaels gegenüber von uns. Sie wollte gerade etwas sagen, als es an der Tür klopft.
„Herein"
„Entschuldigung die Verspätung, ich stand im Stau." hörte ich eine bekannte Stimme. Es war Cole.
„Kein Problem, wir wollten eh erst gerade anfangen, Sie sind bestimmt der andere Bruder, oder?" lächelte Dr. Michaels ihn an.
„Ja genau, einer von vielen, Cole Anderson, freut mich Sie kennenzulernen." gab er ihr die Hand
„Ebenfalls, Elle Michaels. Setzen Sie sich doch." Dr. Michaels deutete auf die Stühle.
„Hi Prinzessin." begrüßte er mich noch mit einem Kuss auf den Scheitel. Ich zuckte bei der Berührung kurz zusammen aber beruhigte mich direkt. Es ist nur mein Bruder!

„Super, da wir jetzt vollständig sind, können wir ja anfangen. Damit wir uns ein wenig kennenlernen habe ich etwas vorbereitet." sie stand auf und lief kurz zu ihrem Schreibtisch und kam mit einer Box und Blättern wieder.
„Und zwar befindet sich auf diesem Blatt der Umriss einer Person darüber eine Sprechblase und eine Gedankenblase. In die Person schreibt Ihr einfach ein wenig zu euch auf also zum Beispiel Name, Alter, Position in der Familie und im Leben, Hobbys, Lieblingsessen, Lieblingsfarbe einfach alles was man über euch wissen muss.
In die Gedankenblase kommt, was ihr hier bei dieser Therapie erreichen wollt, was euch gerade durch den Kopf geht und so weiter. Als letztes könnt ihr noch Wünsche, Anregungen, Informationen etc. in die Sprechblase eintragen. Habt ihr noch fragen? Gut dann können wir anfangen, in der Box hier sind Stifte." Dr. Michaels gab uns jeder ein Blatt und meine Brüder griffen direkt nach den Stiften. Die Therapeutin nickte mir aufmunternd zu weswegen ich ebenfalls nach einem Kugelschreiber griff.

Nur zögerlich fing ich an etwas auf das Blatt zu schreiben. Ich war wirklich etwas überfordert, denn ich hatte keine Ahnung was da alles rein sollte. Da Dr. Michaels ja schon etwas genannt hatte, hakte ich diese Punkte erstmal ab. Aber auch davon konnte ich nicht alles beantworten. Hoffentlich wurde ich nicht bestraft, wenn ich nicht alles hatte.

Als ich fertig war mit schreiben, schrieben die anderen drei noch. Hatte ich etwas falsch gemacht, irgendwas vergessen? Scheinbar hat Dr. Michaels gemerkt, dass ich sie anstarrte. „Bist du schon fertig Lia?" erkundigte sie sich. Ich nickte nur leicht. „Ok gib uns noch ein paar Minuten ich glaube dann sind wir auch fertig." erleichtert atmete ich auf, es gibt wohl keine Bestrafung, oder erstmal keine.

Es dauerte nicht lange da legten meine Brüder auch ihre Stifte weg und Dr. Michaels ebenfalls. „sind alle fertig?" fragte sie noch, auf ein Nicken von uns fuhr sie dann frort „Wer möchte denn Anfangen?" Ihr blickte schweifte zu mir über, mussten wir das jetzt auch vorstellen?
„Wenn das ok ist, fange ich einfach mal an." durchbrach Cole dann die Stille.

„Gerne"

„Also ich heiße Cole Anderson, bin 27 Jahre alt und der Älteste von uns Geschwistern. Seit fast sieben Jahren habe ich schon das gemeinsame Sorgerecht mit Tyler für meine sechs kleineren Brüder. Seit einem halben Jahr auch noch das für Lia. Beruflich bin ich beim FBI seit mehreren Jahren beschäftigt, erst als Agent und mittlerweile als Standortleiter von Los Angeles. Während meiner Collegezeit habe ich als Fitnesscoach gearbeitet, was aber durch die viele Arbeit jetzt ziemlich zu kurz gekommen. Meistens trainiere ich nur selbst oder mit meinen Geschwistern. Ansonsten gehe ich sehr gerne Surfen oder Treffe mich mit Freunden.
Ich habe eine Freundin schon seit 2 Jahren, die aber vorübergehend in Europa lebt. Genau, das wäre jetzt erstmal so grob über mich.
Mit der Therapie möchte ich erreichen, dass Lia einen Weg zurück ins Leben finden kann und ein ganz normales Leben, wie eine 14 Jährige führen kann. Das sie versteht, was eine funktionierende Familie ist, geliebt zu werden und sie lernt zu lieben und zu leben. Es sind noch so viele andere Sachen, die ich mir für Lia wünsche und erhoffe. Für mich ich erhoffe ich von der Therapie, zu lernen wie ich es schaffen kann Lia zu unterstützen und unsere Familie wieder zueinander findet.
Als Anregung oder Wunsch habe ich eigentlich nur, dass Lia sich zu keiner Zeit unwohl fühlt, die Therapie nicht als ein Muss ansieht, sondern als Hilfe." stellt Cole sein Blatt vor.
Beschämt schaue ich zu Boden, wieder wurde mir bewusst, welche Belastung ich für meine Brüder war.

„Ok vielen Dank, wer macht weiter. Lia du vielleicht?" forderte Dr. Michaels mich auf.

„Ja kann ich machen." antworte ich leise.

shit happens - my complicated lifeWhere stories live. Discover now