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Lia POV
Seit dem Gespräch mit meinen Brüdern ist jetzt eine Woche vergangen. Mein Zustand ist kaum verändert, außer das meine Brüder mich zum Essen und Trinken zwingen. Mindestens einer von Tyler oder Cole ist mit mir jeden Tag zu Hause, es ist eigentlich ganz schön mit ihnen so viel Zeit zu verbringen. Gerade sitze ich mit Tyler am Esstisch und er hilft mir bei Biologie. Als wir endlich fertig sind fragt er „Was hältst du davon, wenn wir nach deiner Therapiestunde zum Strand fahren?" wie immer bekommt er keine Antwort von Mittwoch, am liebsten würde ich begeistert aufschreien aber ich kann nicht. Die Stimme in meinem Kopf verbietet es mir.

„Hallo Lia, wie geht es dir?" begrüßt mich Lisa, meine Therapeutin. Erwartet sie immer noch eine Antwort von mir? Sie eigentlich ganz nett aber es ist reinste Zeitvergeudung für sie und für mich. Jede Stunde erzählt sie mir wie wertvoll und schön das Leben ist, dass ich mich für nichts schämen muss und ihr vertrauen kann. Pff Vertrauen, wahrscheinlich würde sie eh sofort zu meinen Brüdern rennen und die wissen einfach schon zu viel. „Weißt du Lia an deinem Verhalten merkt man, dass du unter verschiedenen psychischen Krankheiten leidest. Denkst du nicht auch, es wäre einfacher für dich, wenn wir sie gemeinsam diagnostizieren und diese dann behandeln? Du musst dafür aber mit mir reden. Wie gesagt ich möchte doch nicht zum reden zwingen, denn das musst du mir dir ausmachen, sondern ich möchte, dass du mal über mein Angebot nachdenkst und vielleicht in naher Zukunft annimmst, ok?
So und jetzt starten wir heute mal mit etwas anderem.
Ich möchte, dass du dich hinlegst und die Augen schließt" nachdem ich mich keinen Ansatz mache um mich vom Stuhl zu erheben, seufzt sie einmal auf. „Ok es ist nicht schlimm, du musst das nicht tun aber ich bitte dich einmal an einen Moment zurück zudenken, wo du wirklich glücklich warst. Erinnere dich zurück und hole dir die Bilder in dein Gedächtnis. Was fühlst du? Du musst es mir nicht erzählen, mache es für dich."

In meinem Kopf tauchen die Bilder von meinem siebten Geburtstag auf. Alle meine Brüder und auch meine Eltern sitzen mit mir an einem Tisch und wir essen gemeinsam Kuchen. Die Zwillinge streiten sich mal wieder, meine ältesten Brüder diskutieren über Football. Liam und Alex werfen sich gegenseitig mit Torte ab. Auf einmal werde ich hochgehoben und kurzerhand in den Pool geworfen. Ich schreie vor Schreck auf und sehe, dass Jacob lachend am Beckenrand steht. Im Augenwinkel bemerke ich, wie Fynn auf ihn zuläuft, sich auf ihn schmeißt und die beiden ebenfalls im Becken landen. Ein wenig später ist auch der Rest der Familie im Pool und wir gestalten eine hitzige Wasserschlacht, während hinter uns das die Sonne untergeht.
Ich erinnere mich gerne an diesen Moment zurück, wo ich so unbeschwert, glücklich und ohne Schmerzen war.

„Sehr gut und jetzt vergleiche diese Erinnerung mit dem Hier und Jetzt. Was fühlst du?"

Schmerz, einfach nur Schmerz. Und Sehnsucht. Sehnsucht nach einem glücklichen und unbeschwerten Ich.

„Wie geht es dir dabei?" „Schlecht" flüstere ich, ich weiß nicht woher das so schnell kam. Aber ich konnte sehen, wie ich Lisa ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. „Wenn du dich dabei schlecht fühlst, denkst du nicht es lohnt sich zu kämpfen? Für ein besseres Leben zu kämpfen?
Es wird nicht immer leicht und es gibt Tage oder auch Wochen, wo du keine Schritt vorwärts machen wirst, sondern rückwärts. Es wird Tage geben, wo du am liebsten aufgeben möchtest und du dich fragst warum du das alles hier machst. Aber es wird auch Tage geben, wo du glücklich bist und dein Leben genießt. Auch wenn es sich so anfühlt, vor allem jetzt, dass das Leben scheiße ist, es nicht besser wird und es auch keine Chance gibt, dass es besser werden kann, wirst du Tag für Tag Fortschritte machen.
Denke am besten darüber mal nach und dann entscheidest du für dich, wie es weiter gehen soll. Ok?"

Ich sitze mittlerweile stumm in Tylers Wagen auf dem Weg zum Strand. Die Worte in meiner Therapeutin haben bei mir eine ziemlich große Verzweiflung hinterlassen und eigentlich möchte ich nur noch nach Hause in mein Bett.
Am Strand angekommen steigt Tyler aus, als ich ihm nicht folge, öffnet er verwundert meine Autotür „Was ist los, möchtest du nicht an den Strand?"

Gute Frage, ich weiß gerade selber nicht was ich will, die Worte von Lisa tanzen wild durch meine Gedanken. Völlig überfordert starre ich den Boden an. „Komm mal mit, wir gehen jetzt runter zur Eisdiele und du erzählst mir was los ist." Bestimmend aber sanft zieht er mich aus dem Auto und wir machen uns entspannt auf den Weg zur Eisdiele. Dort angekommen bestellt mir mein Bruder einfach ein Eis und wir gingen am Wasser entlang. Ich war war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte wie mein Eis einfach wegschmolz. Naja war jetzt auch nicht sonderlich schlimm, dann muss ich es wenigstens nicht essen.

Ahhhh Schreibblockade....ich habe absolut kein Plan, was für einen Scheiß ich hier Zusammengeschrieben habe....

shit happens - my complicated lifeحيث تعيش القصص. اكتشف الآن