i'm only people watching

532 73 93
                                    

Sie mussten etwas anstehen vor dem Club, für welchen Louis sich entschieden hatte. Nicht dass Harry auch nur irgendwelche Clubs in dieser Stadt kannte, immerhin war er extra für sein Studium hier hergezogen und hatte bisher nicht wirklich etwas von dem Nachtleben vor Ort mit bekommen. Zu sehr war er damit beschäftigt, sich einzuleben und für seine Kurse zu lernen. Mittlerweile war er aber schon im dritten Semester und seine Noten waren gut, aber so wirklich eingelebt hatte er sich noch immer nicht. Harry hatte zwar immer wieder Bekanntschaften mit Kommilitonen gemacht, aber engere Freundschaften waren daraus nie entstanden.

Als sie vom Türsteher reingelassen wurden, jeder ein Stempel mit schwarzer Farbe und dem Namen des Lokals auf den Handrücken bekamen und sie ihre Jacken bei der Garderobe abgegeben hatten, zog Louis ihn auch schon gleich zur Bar. Dabei hielt er seinen Unterarm fest und Harry sah auf die Stelle wo sich ihre Haut berührte und warm wurde.

„Was willst du trinken?", wiederholte der Braunhaarige seine Frage, da Harry anscheinend beim ersten Mal nicht reagiert hatte.

Etwas überfordert zuckte er mit seinen Schultern, weil er keine Ahnung hatte, was es für eine Auswahl überhaupt gab und sah auf. Auf dem Bartresen gab es keine Karte und die Schrift an der Tafel, war schon ziemlich verwischt und auch sehr undeutlich, weswegen Harry sie nicht wirklich lesen konnte. Also bestellte Louis für ihn einfach irgendetwas mit und legte mit den Worten, dass die erste Runde auf ihn ginge, das Geld der Bedienung hin.

Mit einem Getränk in der Hand, von dem er nicht wusste, was es war, tat Harry es ihm dann gleich und drehte sich in den Raum um.

Die Musik gefiel ihm, die meisten kannte er, weil es Lieder aus den aktuellen Charts waren. Die Tanzfläche war schon gut besucht und tatsächlich war es Verhältnismäßig hell durch die ganzen Scheinwerfer.

„Und... Was jetzt?", fragte Harry, weil er eigentlich gar nicht wusste, wieso Louis mit ihm feiern gehen wollte.

Louis Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Jetzt trinken wir und dann sprichst du Frauen an." Er stieß mit seinem Glas gegen seins an und Harry war versucht, noch mal nachzufragen, weil er nicht wollte, dass das wirklich sein Plan war.

„Das kann ich nicht!" Er umklammerte sein Getränk etwas fester.

„Red keinen Unsinn, Harry. Natürlich kannst du das." Im Gegensatz zu ihm trank Louis aus dem Glas und wirkte sehr entspannt. „Das ist ganz einfach."

Harry schüttelte den Kopf. „Nein."

„Oh doch." Blieb er bei seiner Meinung. „Niemand kennt dich hier und wahrscheinlich wirst du sie auch alle nie wieder sehen." Damit hatte er natürlich recht und doch sah er es überhaupt nicht so. „Du sollst ihnen ja keinen Heiratsantrag machen oder so."

„Aber was soll ich denn sagen?"

„Hi, hey, hallo?", schlug er ihm vor. „Ein nettes Kompliment kommt immer gut an."

„Ein... Ein Kompliment?" Harry sah ihn mit großen Augen an und Louis lachte.

„Eigentlich kannst du nichts Falsches sagen, okay? Solange es kein creepy Spruch ist, ist eigentlich alles okay."

Aus Louis Mund klang immer alles so einfach, doch Harry kannte sich und seine Nervosität und er wusste genau, wie er unter solchen Umständen dämliche Sachen sagen konnte und was hieß überhaupt, man könne nichts Falsches sagen? In seinem Kopf tauchten gleich unzählige Sätze auf, die mehr als nur falsch sein würden. Er war nicht unbedingt ein Meister darin, fremden Menschen Komplimente zu machen.

Statt etwas zu sagen oder sogar auf eine Frau zuzugehen, blieb er still und führte sein Glas zum Mund, trank einen großen Schluck. Er schmeckte den Alkohol, aber auch die Süße vom Saft, mit welchem es gemischt wurde, weswegen es an sich sogar ziemlich lecker war.

For tonight let's just pretend • Larry StylinsonWhere stories live. Discover now