comfort crowd

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Er konnte nichts gegen die Tränen machen, die sich langsam ihren Weg aus seinen Augen bahnten. Außerdem hatte er aufgehört zu atmen, seit dem er den Satz ausgesprochen hatte und vielleicht wäre es für ihn okay, wenn er nun einfach tod umfallen würde.

Emely konnte er nicht mehr ansehen und er zog sich den Kragen vom Hoodie über das Kinn und seine Lippen und wäre gerne in dem Stoff verschwunden. Er hatte keine Ahnung, wie er es geschafft hatte diese Worte aus seinem Mund zu bekommen, wenn er sie bisher noch nicht einmal wirklich gedacht hatte, aber er hatte es getan und er bereute es genau im selbem Moment.

Noch nie seinem Leben hatte er sich so schutzlos und ausgeliefert gefühlt wie in dieser Situation, in dem vollem Speisesaal, vor einem Mädchen, welches er gerade einmal etwas länger als einen Monat kannte.

In seinem Kopf spielten sich die schlimmsten Ausgänge dieses Gespräches ab und er war sich fast zu 100 % sicher, dass Emely entweder laut lachen würde, ihn angeekelt anschauen würde, ihr Essen in sein Gesicht werfen oder gleich allen im Raum sagen würde, dass er schwul war und dann alle zusammen ihn auslachen, angeekelt anschauen und mit ihrem Essen nach ihm werfen würden.

Deswegen zuckte Harry auch zusammen, als er plötzlich ihre kalten Finger auf seiner Hand spürte. „Warum weinst du, Harry?"

Er blinzelte sie ein paar mal an, weil diese Frage für ihn komplett unnötig war. Es gab tausend Gründe, warum er nun weinte, tausend Gedanken und tausend Momente, die er bisher immer versucht hatte herunterzuspielen und nun viel zu präsent in seinem Kopf waren.

„Okay, doofe Frage, sorry.", zog sie dann ihre Frage zurück, lächelte ihn sanft an. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich genau sagen soll... Aber, also willst du darüber reden?"

Ja, er wollte darüber reden. Am liebsten würde er alles herausschreien, bis alle auf dieser Welt wussten, wie er sich fühlte, weil er selber immer noch nicht wirklich verstand, wie er sich fühlte. Kurz huschte sein Blick zu den anderen Tisch, an denen seine Mitstudenten saßen.

„Wir können in mein Zimmer gehen, meine Mitbewohnerin ist heute bei ihrem Freund und übernachtet da."

Wahrscheinlich nickte Harry, er war sich nicht sicher, aber Emely stand auf. Wie auch er hatte sie nichts von ihrem Essen angerührt, was eine ziemliche Verschwendung war und eigentlich gegen seine Prinzipien ging, doch das war nichts, wofür er gerade einen Kopf hatte.

Sie nahm einfach seine Hand und er stand auf, ließ sich von ihr mit sich ziehen, ohne darüber nachzudenken einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Harry war noch nie in Emelys Zimmer gewesen und bis zu diesem Moment wusste er auch gar nicht, in welchem Stock es war oder welche Nummer sie hatte und eigentlich nahm er es auch jetzt nicht wirklich wahr. Er spürte einfach nur ihre kalte Hand, in seiner viel zu warmen. Seine Fingerspitzen strichen über ihre weiche Haut und das Gefühl beruhigte ihn etwas.

Erst als Emely die Tür hinter ihm schloss und das Geräusch davon in der Stille laut war, blinzelte er und atmete tief aus. Er ließ seinen Blick durchs Zimmer gleiten. Es war genau so aufgebaut, wie seins. Zwei Betten, zwei Schreibtische, zwei Kleiderschränke, zwei Fenster.

Komischerweise wusste Harry sofort, welche Seite die von Emely war. Die linke Seite war dekoriert mit Pflanzen und künstlichen Ranken, die an den Wänden und der Decke, mit Lichterketten zusammen befestigt waren.

Die Erkenntnis, dass er sie schon gut genug kannte, um das zu erkennen, ließ sein Herz etwas langsamer schlagen und ein kleiner Teil von seiner Anspannung fiel ab.

„Setzt dich ruhig auf mein Bett.", meinte Emely, während sie anfing die Lichterketten anzumachen und dann das große Licht auszumachen und Harry setzte sich hin.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 24, 2023 ⏰

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For tonight let's just pretend • Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt