she's just an angel

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Der nächste Morgen kam viel zu schnell und Harry hätte am liebsten sein Handy aus dem Fenster geworfen, als dieses ihn weckte. Sofort prasselten die Erinnerungen an den letzten Abend auf ihn ein und wie sich Louis Lippen an seiner Wange angefühlt hatten und immer wieder hallte die Frage durch seinen Kopf, ob er es probieren möchte.

Er hatte keine Ahnung was los war, presste sein Gesicht in das Kopfkissen und wäre am liebsten in den Stoff versunken und nie wieder rausgekommen. Aber das passierte natürlich nicht und so stand er auf, zog sich an, putzte seine Zähne und wusch sich das Gesicht, sammelte in der Cafeteria ein trockenes Brötchen ein, welches er auf dem Weg zum Campus und in den Vorlesungssaal aß. Er hatte nicht wirklich Appetit, aber ohne irgendwas in seinem Magen würde er den Vormittag nicht überstehen.

Das einzige Gute an diesem Montag war, dass er den Kurs bei seiner Lieblingsdozentin hatte und somit konzentrierte er sich komplett auf den Unterricht und dachte nicht an seine Verabredung am Nachmittag oder an gestern Abend.

Das Mittagessen verbrachte er alleine, da Liam noch bis halb eins eine Vorlesung hatte und die nächste von Harry natürlich direkt dann begann. Ausnahmsweise war er aber heute froh darüber, keine Zeit mit seinem besten Freund verbringen zu können. Er kannte ihn viel zu gut und würde wahrscheinlich sofort sehen, dass irgendetwas mit ihm los war und Harry konnte darüber eindeutig nicht reden. Denn er wusste selbst nicht, worüber er dann genau reden würde. Über Emely oder über Louis.

Pünktlich um 14 Uhr verließ er den Vorlesungssaal und genau um die gleiche Zeit konnte er nicht mehr verhindern, an Emely und ihr Treffen dachte. Er hatte nun noch zwei Stunden Zeit, also perfekt um sich komplett verrückt zu machen.

Weil er nicht genau wusste, wie er die nächsten Stunden verbringen sollte, ging er in die Bibliothek und wollte die Vorlesungen von heute zusammenfassen und ordnen, hoffte damit gleichzeitig, seine Gedanken wieder in eine andere Richtung zu lenken, aber während er dann dort auf seinem Stammplatz saß, musste er daran denken, als er Louis beim Rummachen mit einem anderen Kerl beobachtet hatte.

Das war jetzt eine Woche her und durch die letzten Tage hatte er das Geschehen komplett vergessen, nun erinnerte er sich aber wieder viel zu gut daran.

Liam hatte ganz am Anfang mal erwähnt, dass Louis sich mit beiden Geschlechtern treffen würde und das war natürlich kein Problem für ihn, aber irgendwie bekam er das Bild von den Beiden nicht mehr aus seinem Kopf. Und so starrte er nur auf seine Unterlagen, ohne irgendwie dabei produktiv zu sein.

Wieso fühlte er sich so durcheinander?

Erst um kurz vor vier sah er wieder auf die Uhr, packte dann hektisch seine ganzen Unterlagen in seinen Rucksack und lief zum Campuscafé wo er mit Emely verabredet war. Er kam genau gleichzeitig mit ihr an, was sie zum Lachen brachte und ihn schüchtern lächeln ließ.

„Schön, dass wir beide genau pünktlich sind.", meinte sie und Harry nickte, weil er noch nicht glaubte, einen richtigen Satz rausbringen zu können. „Ich glaube es fängt gleich an zu regnen, lass uns besser direkt reingehen."

Er sah hoch in den Himmel, während sie die Tür öffnete und er ihr langsam folgte. Tatsächlich hatten sich schwere, dunkle Wolken aufgetan, die verdächtig nach einem starken Regenschauer aussahen.

Heute war das kleine Café deutlich voller als beim letzten, als er hier war und die Luft war noch genau so stickig. Emely stellte sich nicht direkt in die kleine Schlange zum Bestellen, sondern etwas an die Seite und er musterte sie einmal kurz.

Sie trug ihre braunen Haare zu einem Pferdeschwanz und einen gelben langen Mantel, den er sofort mochte, weil er perfekt zu ihr passte.

„Ich brauche immer kurz ein paar Minuten, um mir die Karte durchzulesen.", erklärte Emely ihm, als Harry sich zu ihr stellte. „Ich bin hier nicht oft und die Zeit beim Anstehen reicht mir einfach nicht, um mich zu entscheiden. Ich hoffe, das ist okay?"

For tonight let's just pretend • Larry StylinsonWhere stories live. Discover now