Someone who loves you wouldn't do this

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!TW!: Homophobie


„Alles okay?", fragte er ihn vorsichtig. „Louis?"

Langsam blinzelte er und drehte dann ruckartig den Kopf zu Harry um. „Ehm.. Ja, ja klar. Dachte bloß, dass er erst später Feierabend hat."

Er lächelte ihn an, aber es wirkte irgendwie komisch und verursachte überhaupt nichts in seinem Bauch, so wie sonst eigentlich, aber Harry hatte keine Ahnung, wie er die Situation deuten sollte.

„Gehen wir auch rein." Louis nahm einfach seine Hand und zog ihn mit sich hinterher und Harry sah auf ihre Finger, die sich berührten und in seinem Kopf war mal wieder alles leer.

Weil der Rasen noch von der Nacht nass und feucht war, zogen sie ihre Schuhe auf der Terrasse aus und als sie durchs Wohnzimmer, zum Flur gingen, drückte Louis seine Hand fester, so als würde er damit halt suchen und ohne groß darüber nachzudenken, erwiderte Harry diesen Druck.

Im Flur umarmte der Mann, der eben noch aus dem Auto gestiegen war, die Zwillinge, während diese lachten. Johanna stand neben ihm und sah zu Louis und Harry und sie sah alles andere als glücklich darüber aus, als sie erkannte, dass sie einander an den Händen hielten.

Harry hatte wirklich keine Ahnung, was los war.

„Wie kommts, dass du so früh schon Schluss hast, Danny?", fragte Louis und der Mann sah hoch und hatte ein breites Grinsen auf den Lippen.

Bevor er sich wieder aufrichtete, fuhr er noch mal durch die Haare von Daisy und Phoebe. „Weil ich es nicht abwarten konnte, meinen Sohn wiederzusehen." Er breitete seine Arme aus. „Komm her und lass dich drücken, Louis."

Harry dachte gerade noch, wie liebevoll diese gesamte Familie war und wie ungewohnt aber schön er das fand, als das Lächeln auf Dannys Lippen erstarrte, verrutschte und ganz verschwand. Er ließ seine Arme sinken.

„Was soll das?", fragte er und seine Stimme klang alles andere als freundlich. „Wieso hältst du die Hand von diesem Typen? Wer ist das?"

Mittlerweile griff Louis so fest um Harrys Hand, dass es schmerzte. „Das ist Harry und ich halte seine Hand, weil er mein Freund ist."

„Dein was?"

„Du hast schon richtig verstanden, mein fester Freund." Der Satz triefte nur so vor Trotz und Harry wollte am liebsten seine Hand wegziehen, aber Louis war stärker.

Die Miene von Louis Vater verzog sich, hatte alles an Freundlichkeit verloren. Im Augenwinkel bekam Harry mit, wie Johanna die beiden Zwillinge am Arm aus dem Flur brachte und wie gerne wäre er ihnen nun gefolgt, weil irgendetwas ganz und gar nicht richtig war.

„Du hast eine Schwuchtel mit zu uns nach Hause gebracht?", fragte Danny laut nach und Harry zog scharf die Luft ein.

Kurz war es beunruhigend still, dann lachte Louis auf. „Eine Schwuchtel hat ihr fast achtzehn Jahre gewohnt!"

„Red kein Schwachsinn, Louis!" Sein Vater starrte ihn an, hatte seine Stirn in unendlich viele wütende Falten gelegt. „Mein Sohn ist keine Schwuchtel, nur weil du meinst mich ärgern zu müssen, brauchen wir dieses dumme Thema nicht wieder hochholen."

Endlich ließ Louis Harrys Hand los und der Schmerz nahm langsam ab, das unangenehme Kribbeln in seinen Fingern ließ nach und jetzt wo er frei war, wäre am liebsten sofort weggelaufen, denn all seine Alarmglocken schrillten unaufhörlich in seinem Kopf. So unfassbar laut und doch fühlte er sich wie erstarrt, schaffte es nicht, auch nur einen Schritt zurückzuweichen, sondern blieb neben Louis stehen.

For tonight let's just pretend • Larry StylinsonWhere stories live. Discover now