the cut that always bleeds

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Wisst ihr noch, wie es in Kapitel 10 den ersten Kuss auf die Wange gab? Wäre dann Kapitel 20 nicht perfekt für ein bisschen mehr... ? :))))

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Der Weg zum Wohnheim zurück war lang und irgendwie kürzer zugleich und in Harrys Kopf ergab sowieso so vieles überhaupt keinen Sinn. Denn das einzige, worauf er sich konzentrieren konnte, war die Hand auf seiner Hüfte, die sich so warm anfühlte, dass er es durch seine Bluse auf seiner Haut spürte und gleichzeitig war ihm kalt an jeder anderen Stelle.

Louis Schwieg. Er sagte kein einziges Wort und das war ihm nur recht. Es gab immerhin auch nichts mehr zu reden, denn alles war am vergangenen Samstag gesagt worden.

Mehr als einmal stolperte Harry über seine eigenen Füße und schaffte es nicht immer gerade auszulaufen. Nur dank Louis lief er nirgendwo gegen oder fiel auf den Boden.

Als sie um die nächste Ecke abbogen und Harry fast in das Gebüsch gelaufen wäre, weil es wie aus dem Nichts plötzlich aufgetaucht war, zog Louis ihn zu sich ran. Ihre Hüften stießen gegeneinander und seine Finger krallten sich fester in seine Haut und kurz schloss er seine Augen, weil ein Kribbeln durch seinen ganzen Körper ging.

„Okay, wo ist dein Schlüssel?", fragte Louis ihn plötzlich und erst da realisierte er, dass sie vor dem Wohnheimgebäude standen, obwohl sie eben doch erst von der WG losgegangen waren. „Harry?"

„Äh was?" Er blinzelte ihn verwirrt an, weil er nicht wusste, was er von ihm wollte.

„Hol deinen Schlüssel raus." Sein Ton klang streng und vielleicht auch etwas genervt.

Harry nickte und fing an, mit seinen Händen seine Hosentasche abzutasten und obwohl er ziemlich schnell feststellte, dass diese leer waren, fuhr er noch mehrfach über den Stoff seiner Jeans.

„Sag mir nicht, du hast deinen Schlüssel verloren?"

Er sah zu Louis und zuckte mit seinen Schultern. „Keine Ahnung."

Louis fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare und seufzte und Harry beobachtete die Geste sehr genau, denn es war die Hand, die bis vor wenigen Sekunden noch auf seiner Hüfte lag. Deswegen bekam er auch nicht mit, wie er wieder etwas sagte und anfing aus seiner Jacke was herauszuholen.

Louis schloss die Tür auf und Harry atmete erleichtert auf, als sie endlich im warmen Gebäude des Wohnheims waren.

Da er erst mal im Treppenhaus stehen blieb, um das Kribbeln in seinen Fingern und auf seinem Gesicht, was durch die Durchblutung entstand, zu genießen, drückte sein Begleiter seine Hand in seinen Rücken und dirigierte ihn weiter.

Harry dachte gar nicht darüber nach, wohin er ihn brachte, um so überraschter war er, als sie vor der Zimmernummer 128 anhielten.

„Das is' nich' mein Zimmer.", stellte er klar, doch Louis antwortete nicht.

Stattdessen schloss er auch diese Tür auf und drückte Harry rein.

Genervt schlug er seinen Arm weg und wollte wieder rausgehen, Louis hielt ihn aber sofort zurück, was in seinem betrunkenen Zustand viel zu einfach war und schlug die Tür mit einem lauten Knall zu.

„Was soll das?", fragte Harry wütend, weil er wirklich nicht mit ihm auf seinem Zimmer sein wollte.

„Du schläfst bei mir."

Das war weder eine Frage noch eine Bitte und er schnaubte nur, wollte wieder versuchen raus zu gehen.

„Verdammt, Harry!" Louis schlang seinen Arm um Harrys Bauch, seine laute Stimme ließ ihn zusammenzucken und ruhig stehen bleiben. „Mir gefällt das auch nicht, aber du bist verdammt betrunken und ich lass' dich bestimmt nicht alleine schlafen, damit du hinterher an deiner Kotze erstickst. Außerdem hast du deinen Schlüssel nicht dabei." Das klang alles sehr logisch, aber der Drang, sich zu widersetzen, war immer noch vorhanden. Bevor er etwas erwidern konnte, sprach Louis weiter. Diesmal leiser und direkt an seinem Ohr. „Bitte hör auf mich, ja?"

For tonight let's just pretend • Larry StylinsonDove le storie prendono vita. Scoprilo ora