Kapitel 44

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Mit weit aufgeklapptem Mund starrte ich May an,"das kann nicht dein ernst sein", presste ich schließlich hervor, May kicherte. "Was ist denn?", neugierig angelte Manu sich die Karte und warf einen Blick darauf und dann klappte auch seine Kinnlade herunter. "Jetzt schaut nicht so", May schien das alles ziemlich amüsant zu finden, wir eher nicht so,"ich kenne die Besitzer, sie haben mir das ganze zum halben Preis gemacht, der Spaß kostet mich nur ein paar Euro mehr als ein normales Zimmer und ich finde das ist das perfekte Geschenk für euch beide. Ihr werdet euch beide schön vergnügen, glaubt mir. Mit eurer Chefin habe ich auch schon gesprochen, gleich in den nächsten Semesterferien geht's los" das konnte nicht ihr Ernst sein. Ich und Manu in einer verdammten Suite, deren Name nur so nach durchgevögeltem Bett schrie, ich konnte es nicht glauben. Ich schüttelte den Kopf, nahm Manu die Karte wieder ab und schob sie, samt Umschlag May hin,"das können wir nicht annehmen", sagte ich und senkte den Blick. "Doch, das könnt ihr, falls du sich nicht daran erinnerst, du hast noch nichts zum Geburtstag bekommen" stimmt, hatte ich tatsächlich nicht. "Aber das ist so ein großes und teures Geschenk!", versuchte ich weiter zu protestieren. "Ach, Unsinn, du weißt doch, dass ich reich geerbt hatte und auch in meinem Job früher nicht schlecht bezahlt wurde, ich hab eine Menge Geld meine Liebe, ich darf damit doch auch meine Nichte unterstützen, oder etwa nicht?" Ich schluckte man konnte sie nicht davon abhalten. "Alice, kommst du mal", hörte ich auf einmal Manu sagen und ehe ich mich versah hatte er mich in den Flur geschleift. Dort angekommen begann er auch schon zu sprechen:"lass es uns annehmen, wir haben ein wenig Wellness verdient, meinst du nicht auch? Das ist eine riesige Chance und was macht es schon eine Woche in einem Bett zu schlafen, machen wir doch jetzt auch" ich dachte darüber nach. Er hatte ja Recht und wenn ich mir schon eine Woche am Meer mit Massagen und allem drum und dran vorstellte wurde ich gleich viel entspannter. "Nagut, die Frau kann man jetzt so oder so nicht mehr abhalten, sie hat sich festgebissen" ich zuckte mit den Schultern. "Gut", Manuel grinste und ihre grinste zurück, dann ergriff er meine Hand und zog mich ins Esszimmer, wo May schon freudestrahlend auf und beide wartete.
"Wir nehmen dein Geschenk an", verkündete ich und May strahlte noch mehr. "Schön, also dann, lasst uns essen"
Es schmeckte tatsächlich köstlich und so ließ ich mich später zufrieden in Manus Zimmer auf sein Bett fallen. Ich War unter dem Vorwand lernen zu müssen her gekommen, um wenigstens ein paar Minuten für mich selbst zu haben. Letztendlich lernte ich ja doch, denn wenn ich eins wusste dann, dass man nie zu früh anfangen konnte mit lernen, vor allem nicht, wenn man zwischen Prüfung schrieb. Es klappte auch tatsächlich ganz gut und einen Teil des Stoffes hatte ich schon bald verinnerlicht.
Ich lag auf dem Bauch auf dem Bett, Hintern Richtung Wand und starrte in meine Unterlagen, als ich hörte wie die Tür sich öffnete und wieder schloss, kurz darauf ließ sich jemand aufs Bett fallen und aus dem Augenwinkel sah ich eine braune Haarsträhne. "Na du", sagte Manu und legte einen Arm um mich,"May meinte ich soll mach schauen ob du noch atmest" "Hauch mich mal an" sagte ich nur und er tat was ich ihm gesagt hatte. "Gut, du scheinst nicht getrunken zu haben" "nachdem was gestern passiert ist?", vorwurfsvoll sah er mich an, ich fühlte mich bei diesen Worten irgendwie nicht wohl, als wäre das wirklich der größte Fehler den er gemacht hatte. "Aber eine Sache frage ich mich" neugierig blickte ich ihn an, was kam denn jetzt? "Wenn ich dich nochmal so küssen würde, würdest du dann genauso wie gestern reagieren und wieso hast du so reagiert, ich verstehe das irgendwie nicht" "naja, ähm", wie sollte ich das denn erklären, ich wusste es doch selbst nicht. "Das War vielleicht einfach... die Situation. ..ich hab keine Ahnung" "hm, naja, ich weiß ja auch nicht wieso ich das getan habe", er zuckte mit den Achseln. Und dann schwiegen wir. Es War ein unerträgliche Schweigen und in meinem Kopf suchte ich nach einer Lösung wie ich dieses Schweigen möglichst unpeinlich beenden konnte. "Ich würde gerne wissen was jetzt passieren würde, du warst gestern schließlich nüchtern", murmelte er leise und in meinem Mund formten sich schon die Worte "probier es doch einfach aus" was War nur mit uns geschehen? Wir waren doch Freunde, wieso formten sich in meinem Kopf jetzt solche Gedanken? Ich meine, das War Manu! GLP um genau zu sein, mein bester Freund, den, den ich doch eigentlich in der Friendszone gelagert hatte und nun? Nun begann mein Herz zu klopfen, während sein Blick zu meinen Lippen wanderte. "TU ES!" Schrie ein kleiner Teil und "TU ES AUF KEINEN FALL", schrie der andere. Er tat es nicht, drehte sich stattdessen auf den Rücken und atmete hörbar aus, dann lachte er plötzlich. "Ich hätte es fast getan", lachte er,"ich hätte fast unsere Freundschaft aufs Spiel gesetzt, wegen einer kleinen Stimme die hinten in meinem Kopf ruft, dass du nett bist und ich die Chance ergreifen soll" ich lachte nun auch, denn ich hatte das Gefühl, dass wir uns diese Stimme teilten. Wir lachten noch ein wenig und dann trat wieder eine Stille ein, doch dieses mal War sie nicht unangenehm, ganz und gar nicht, wir lagen da, lächelten und irgendwann griff ich mir eine Haarsträhne von ihm und wickelte sie mir um den Finger, während ich wieder begann meine Unterlagen durchzulesen. "Was machst du da?", fragte er schließlich. "Lernen, was denn sonst", antwortete ich. "Nein, was du mit meinen Haaren machst" verwundert blickte ich auf die Strähne, die ich immer noch in den Fingern hatte. Ich hatte einen kleinen Zopf daraus geflochten. Ich hielt sie etwas höher und betrachtete das ganze. "Steht dir aber gut", sagte ich schließlich und lachte

Ein GLP in NotNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ