Ein GLP in Not

Kapitel 62

Die Schule war im Endeffekt wie immer, nur, dass ich jetzt noch lustloser war als sonst und wirklich nu apathisch nach vorne starrte. In schon zwei Wochen waren die Prüfungen und ich fühlte mich alles andere als vorbereitet. Ich hatte einfach so viel in letzter Zeit um die Ohren gehabt, dass ich kaum zum lernen gekommen war und nun wirklich Gas geben musste. Ich musste es schaffen, dass mich mal zur Ausnahme nichts ablenkte, aber das war in meinem Leben gar nicht mal so leicht. "Puh, Prüfungen", sagte Lizzy plötzlich neben mir und rieb sich durchs Gesicht. "Hast du schon gelernt?", fragte ich sie und sie schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich, ich weiß ja noch nicht mal was genau in diesem Jahr durch genommen wurde, mitten im Jahr zu wechseln war die schlechteste Idee die ich je hatte" "Wir können ja zusammen lernen", schlug ich vor, "Ich kann dir ein bisschen helfen und..." Ich konnte nicht fertig sprechen, den der Dozent unterbrach uns. "Frau Mural, wollen sie der Klasse vielleicht etwas mitteilen?" "Eh, nein, Entschuldigung, wir haben nur über die bevorstehenden Prüfungen gesprochen, mehr nicht"  "Ach, wirklich, sie können mir doch bestimmt meine Frage beantworten, um welchen Rechtsfall handelt es sich hierbei", er deutete an die Tafel und ich versuchte zu entziffern was dort stand, was alles andere als leicht war. "Was ist", langsam begann der Typ mich zu provozieren,"Haben sie ein Problem?" "Eh, ja, ich kann die Schrift nicht lesen" "Nun", keifte der Dozent,"wenn sie aufgepasst hätten wüssten sie, dass ich nichts angeschrieben habe" Ich hörte leises Kichern, welches eindeutig zu Chrissy gehörte und die Schamesröte stieg mir ins Gesicht, so eine blöße hatte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen können. "Es tut mir leid", sagte ich voller Reue und senkte den Blick. "Das will ich hoffen, die Stunden vor der Prüfung sind sehr wichtig!", der Dozent wandte sich wieder der Tafel zu und redete und ich versuchte ernsthaft zuzuhören. Lizzy schob mir einen Zettel zu. "Heute um 19 Uhr bei mir?", stand darauf "Ja", schrieb ich darunter. Um halb sieben endete meine Schicht, das dürfte also locker funktionieren und dann konzentrierte ich mich weiter auf den Unterricht. 

Die Arbeit war nervtötend wie immer und ich hoffte langsam, dass dieses ätzende Studium endlich vorbei war. Ich wollte mich endlich in einer Kanzlei bewerben können und diese Ausbeutung hier beenden, aber bis dahin würde es wohl noch mindestens 2 Jahre dauern. Ich war kurz davor das Studium zu schmeißen und irgendwas anderes zu machen, aber jetzt hatte ich zwei Jahre überlebt, jetzt gab es kein zurück. 

Ich überstand den Arbeitstag wie immer und als Manu gerade ankam hatte ich schon fast Feierabend. "Ah, hi", begrüßte er mich freundlich, wie konnte er eigentlich so einfach tun als wäre nie etwas geschehen? "Hi", antwortete ich, wie konnte ich so tun als wäre nichts geschehen? "Ich bin nach der Arbeit mit einer Freundin zum lernen verabredet", informierte ich ihn. "Ok", antwortete Manu und dann machte er sich an die Arbeit. Ok? Einfach ok? Naja, gut, es war mein Leben und ich war erwachsen, es sollte mich eigentlich nicht wundern, dass er nicht genauer nachhackte, aber dennoch, einfach nur ok? Ich schnaubte und ging zu den Personalkabinen um mir meine Sachen zu schnappen und dann machte ich mich auf den Weg zu Lizzy. 

Lizzy bewohnte eine kleine Wohnung im zweiten Stock eines 5 Stock hohen Hauses. Eine sehr hübsche Wohnung, eine Küche, ein Wohnzimmer auf dessen Couch sie wohl auch schlief und ein Bad. Viele Blumen rankten sich hier und da in voller Pracht in dem Zimmer, Traumfänger hingen von der Decke und ein paar Steine waren aufgestellt. Die paar Quadratmeter waren voll ausgenutzt worden, ohne das es zu vollgestopft aussah. Das Wohnzimmer besaß nicht allzu viele Möbel, eine Couch, ein Fernseher auf einem schmalen Fernsehtisch, auf dem auch ein Laptop stand und ein Regal mit etliche Büchern, viele von ihnen mit mystischen Zeichen geschmückt, Lizzy hatte wirklich etwas übrig für den Kram. Ich ließ meine Sachen auf den Boden fallen und setzte mich im Schneidersitz auf den Boden, wo Lizzy schon ein paar Sachen ausgebreitet hatte. "Ich besitze leider keinen Tisch, ich hoffe, du kannst damit vorlieb nehmen" Ich nickte, "Klar, kein Problem ,also dann ,gehen wir den Stoff durch" Und das taten wir, unterbrachen nur kurz um etwas zu Essen und für eine kurze Unterhaltung und so waren wir auch schnell mit dem meisten Stoff durch. "Ich hab was verstanden", rief Lizzy triumphierend und hielt ihr Heft in die Höhe,"Vielleicht verkack ich die Prüfung ja doch nicht komplett" "Machst du schon nicht", ermutigte ich sie lachend und deutete auf die Nächste Aufgabe:"Wie sieht es damit aus?" Lizzys Lächeln verschwand. "Oh, mist", sagte sie. "na komm, das schaffen wir jetzt auch noch" Lizzy nickte deprimiert und wir machten uns wieder an die Arbeit. Immer mehr bemerkte ich, wie ich es auch immer besser verstand und mir alles immer besser merken konnte und ich fand es richtig gut, dass diese ganze Sache mir wirklich was zu bringen schien Auf jeden Fall mehr als mit Chrissy und Melanie. Um 23 Uhr ging dann nichts mehr in unsere Köpfe und wir verabredeten uns für den nächsten Tag. Fast hätte ich sie zu mir eingeladen, aber schnell genug fiel mir ein, dass das wohl keine so gute Idee wäre, also schwenkte ich schnell um. "Oh, äh", sagte ich noch in letzter Minute als ich quasi schon zur Tür raus war, "Mein Mitbewohner hat Momentan Besuch, wäre dann vielleicht nicht ganz so toll, verstehst du?" "Achso, ja, ok, dann wieder bei mir, ja?" "Ja, geht klar", ich winkte ihr noch zu und hüpfte dann die Treppe runter zu meinem Auto. 

Im Auto schaute ich erst mal auf mein Handy,welches fröhlich blinkte 

Manu: wann kommst du?

Du:ich fahre jetzt heim

Manu:ok, bis gleich

Du: Ja

Ich hätte fast geschrieben, dass wir reden müssen, ließ es aber dann doch, das würde nur zu mehr Problemen führen. Besser war es, wenn wir so taten als wäre nichts geschehen. Ich drehte den Schlüssel um und fuhr los.

Buuuuuhjaaaa,wer hat ein neues Kapitel geschrieben, genau ich :D Viel Spaß 

Also denne, haltet die Ohren steif