Kapitel 63

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Nachts War es nicht so warm wie tagsüber, aber immer noch nicht kalt.
Als ich zu Hause angekommen war, stieg ich aus und setzte mich auf das kleine Rasenstück vor dem Gebäude und blickte in die Sterne. Viele, kleine, helle Lichtpunkte die sich über ein dunkles Firmament erstrecken und ein Mond, der mich aus seinem vollen Mondgesicht aus anglotzte. "Und nun?", fragte ich den Mond, "was wenn Manu nochmal so eine Aktion startet? Noch einmal halte ich das nicht aus" ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. "Jetzt spreche ich schon mit einem Mond. Langsam stand ich auf und ging ins Haus.

Meine Schlüssel klimperten laut, als ich sie hervor zog um die Wohnungstür zu öffnen. Ein leises klacken verriet mir, dass sie nun offen War und ich stieß sie auf, während ich meine Schlüssel zurück in die Tasche warf. "Hey", begrüßte mich Manu, der gerade an der Tür vorbei kam, als ich rein ging. "Hi", antwortete ich. "und, hat das lernen geklappt?", erkundigte sich Manu, er War stehen geblieben und stand nun direkt vor mir. "Öh, ja", antwortete ich, meine Stimme klang ziemlich gleichgültig. "Gut", sagte Manu und strich sich eine Haarsträhne zurück. Jetzt durch diese Haare fahren und ihn einfach an mich ran ziehen und...stop. ich schüttelte de Kopf um die Gedanken, die durch meinen Kopf geschossen waren abzuschütteln, wieso dachte ich bloß an so etwas? Vielleicht weil du verliebt bist? Da War meine innere Stimme ja wieder, toll. "Ist etwas?", fragte Manu plötzlich, ich musste ihn die ganze Zeit angestarrt haben, schnell sah ich weg. "Eh, nein, was sollte sein?", sagte ich verlegen. "Naja, du hast ziemlich starr an die Wand hinter mir gestarrt" er deutete auf die Wand die er meinte. "Oh, äh, nein, alles ok" "ok", Manu nickte, schien aber nicht überzeugt. Ich schlängelte mich derweilen an ihm vorbei Richtung mein Zimmer. Natürlich musste ich kurz bevor ich in meinem Zimmer verschwinden konnte auf Mary treffen. "Hallo", trällerte diese mir fröhlich zu. Wenn man selbst schlecht gelaunt war, waren fröhliche Menschen einfach nur furchtbar. "Hi", murmelte ich und wollte schon in mein Zimmer verschwinden, aber Mary hielt mich auf. "Ich habe gehört, du und Manu hattet gestern Nacht eine Begegnung, was ist denn da passiert?" "Gar nichts ist passiert", grummelte ich. "Ach, und deshalb hat Manu es zuerst vor Zombey verheimlicht?" "Seid ihr jetzt beste Freunde?", erkundigte ich und ich konnte einen genervten Unterton nicht verhindern. "Wir verstehen uns ganz gut, danke der nachfrage. Und jetzt erzähl schon" Mary drängte mich in mein Zimmer und schloss die Tür, sie zog mich auf mein Bett und sah mich erwartungsvoll an. "Es ist nichts passiert", beteuerte ich noch einmal, aber Mary glaubte mir eindeutig nicht. " 'nichts passiert' klingt bei dir aber anders" "schon mal dran gedacht, dass ich dir vielleicht nicht alles erzählen will?" Mary blickte mich an, eine Mischung aus Trauer und Enttäuschung lag in ihren Augen und ich bereute meine Worte sofort. Mary hatte nicht sonderlich viele Freunde, um genau zu sein, nur mich und nun hatte ich, ihre beste Freundin ihr gesagt, dass ich ihr nicht wirklich vertraute. Bedrückt stand Mary auf. "Nein, warte", sagte ich und hielt sie am Saum ihres Shirts fest, "es tut mir leid, ich bin einfach durcheinander. Hör zu, ich will es dir erzählen, also komm, setzt dich neben mich", ich klopfte neben mich und Mary ließ sich nieder. "Ich War gestern Nacht noch auf dem Klo und als ich raus kam, hab ich Manu getroffen, wir habe ein paar Worte miteinander gewechselt, mein Magen hat geknurrt und dann sind wir in die Küche gegangen und naja, Manu hat mir ein Brot gemacht und als ich das gegessen hatte...naja...da hat er plötzlich seine Hand in meinen Nacken gelegt und mich näher gezogen und dann" ich machte eine kurze Pause und sah zu Mary, die, wie ich erwartet hatte, mich mit erwartungsvollen Augen ansah. "Dann hat er die Hand aus meinem Nacken getan und hat weggeschaut und ist weggegangen" Mary sah mich traurig an. "Er hat dich nicht geküsst?", erkundigte sie sich betrübt. Ich schüttelte den Kopf, "nein, hat er nicht", ich seufzte, stützte die Ellenbogen auf die Knie und legte die Hände ins Gesicht. Mary legte mir ihre Hand auf den Rücken. "Hey, es kommen noch andere Kerle", sagte sie beruhigend. "Ja, aber", weiter kam ich nicht, ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich begonnen hatte zu weinen, doch die Tränen flossen mir die Wange hinunter, ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte. Ich zitterte. "nicht weinen", flüsterte Mary mir zu, aber ich konnte nicht. Ich War eine Heulboje, heulte nur noch und hasste das. Meine Gefühle lagen blank. Mein Herz gebrochen. Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass mich das so mitnehmen könnte, aber das tat es tatsächlich und ich hatte mir eingeredet, dass es ok für mich wäre nicht mit ihm zusammen zu kommen, tja, ich schien ziemlich dumm gewesen zu sein, denn nun, da ich wusste, dass er mich nicht liebte, konnte ich einfach nicht aufhören zu weinen.
Mary tröstete mich noch eine ganze Zeit lang, es War schon Mitternacht als sie mich schließlich alleine ließ und ich mich zu einer Kugel auf meinem Bett zusammen rollte.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür und ich sprang auf. Egal wer das war, Mary war es bestimmt nicht und sonst sollte niemand wissen, dass ich geweint hatte. Ich sprang zum Spiegel. Mit Müh und Not versuchte ich die roten Augen wegzurubbeln, was wenig brachte, Puder brachte schon mehr und dann versuchte ich noch meine Haare so zu drapieren, dass ein Schatten über meinen Augen lag. Ich hastete zur Tür und öffnete sie. Manu stand davor und ich erstarrte. "Ehm, was ist los?",Gott, ich musste mich beruhigen, Manu war mein bester Freund, das durfte nicht zerstört werden, ich wollte doch nur mit ihm befreundet sein, wenigstens das. "Du hast geweint, wieso?", fragte er trocken und ich starrte ihn nur an. Scheiße.

So, da haben wir ein neues Kapitel und Entschuldigung für die teilweise geschwollene Sprache, wir haben in der Schule einen Film geschaut und ich lasse mich davon immer mitreisen XD

Also, auf dem Bild seht ihr die WG.

Also denne, haltet die Ohren steif

Ein GLP in NotWhere stories live. Discover now