Kapitel 1 Vorgeschichte

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Mein Leben lang wurde ich von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht. Ich hatte nie einen Ort, an den ich wirklich hingehört habe, deshalb habe ich mich in meine Bücher verkrochen. Ich liebe es mir Dinge beizubringen. Vor allem die Wissenschaft hatte es mir schon früh angetan. Jedes Buch, jeder Artikel und jedes Experiment sog ich in mich auf. Es faszinierte mich wie unser Körper funktioniert, die einzelnen Biologischen Prozesse, die sich jede Sekunde überall abspielten, die wahnsinnig vielfältige Chemie dahinter. Meine Pflegefamilien wollten mich nie haben, da Sie es immer seltsam fanden, dass ich mit Tieren, Stoffen und teilweise mit mir selbst herum experimentiert habe. Aber eine Wissenschaftlerin brauch nun einmal Testobjekte. Meine Mitschüler fanden mich genauso seltsam, weshalb ich die meiste Zeit in der Bibliothek verbrachte. Diese einfältigen Lebewesen konnten mir sowieso nicht das Wasser reichen. Mit 12Jahren las ich bereits Veröffentlichungen von Professoren aus aller Welt. Jede freie Minute wandte ich mich der Wissenschaft zu. Naja so gut es eben ging, da mich meine Pflegeeltern und Ihre Kinder ständig davon abhalten wollten. Ich solle mich wie ein normales Kind verhalten.


Mit 14Jahren änderte sich plötzlich etwas mit meinem Körper, das spürte ich sofort. Meine Hormone spielten verrückt und eins könnt Ihr mir glauben, die Pubertät war es nicht. Ich hatte alles darüber gelesen und so sollte sich das nicht anfühlen. Nein. Plötzlich konnte ich Dinge sehen. Abstrakte Wesen, Monster oder eher undefinierbare Tierwesen. Ich wusste nicht, wie ich diese „Dinger" wissenschaftlich erklären sollte. An Übernatürliche Dinge glauben nur Spinner. Und ich bin Wissenschaftlerin, also wollte ich Erklärungen für meine Beobachtungen. Das Einzige, was mich davon abhielt, war meine enorme Angst vor diesen Wesen. Jedes Mal, wenn ich mich Ihnen nähern wollte, lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Ich versuchte also erst einmal über die Bibliothek mehr über Sie herauszufinden. Vergebens. Das Internet brachte mich auch nicht weiter. Ich zweifelte schon an mir selbst, da stand eines Tages ein Mann in unserem Wohnzimmer. Meine Eltern meinten er wolle mit mir sprechen. Allein. Er wollte wissen, ob ich „Shiori_Chemistry" sei. So lautete mein Username für die Onlineplattformen, auf denen ich meine Daten sammelte. Ich fragte, worum es ginge. Der große dunkelhaarige Mann starrte mich eine gefühlte Ewigkeit an und musterte jeden meiner Gesichtszüge. „Kannst du Sie sehen" sprach er trocken und mit einer klaren dunklen Stimme aus. Ich schaute etwas verdutzt drein. Antwortete dann aber sicher „Wenn Sie von den undefinierbaren Wesen sprechen, dessen eindeutige Identität ich nicht zuordnen kann und welche ich aktuell versuche zu untersuchen. Dann ja.!" Er fing an zu schmunzeln und stellte sich dann vor. „Ich bin Yuma Yamamoto. Eine sehr ausgefallene Sprachweise für eine 14Jährige Mittelschülerin. Ich kann dir sagen, was du da siehst." Ich schaute etwas unglaubwürdig und sagte nur kurz und knapp, dass er mir doch bitte erklären solle, was ich da sehe.
„Es ist ganz einfach, dass sind Flüche. Sie entstehen durch negative Gedanken und Gefühle der Menschen und existieren so unter uns. Sie schaden uns und deshalb gibt es Leute wie mich die sie austreiben. Nicht viele Menschen können Sie sehen, weshalb die meisten die es können Jujuzisten werden. So wie ich. Und da du Sie auch sehen kannst, wollte die Alten gern, dass du zu uns auf die Schule wechselst. Dort wirst du lernen deine Kräfte zu kontrollieren und stärker zu werden, sodass du selbst Flüche exorzieren kannst."
Mein Gehirn versuchte die vielen Informationen, so schnell es eben ging zu verarbeiten, aber ich hatte gefühlt 1000 Fragen, die ich mir stellte. „Aus Wissenschaftlicher Sich ergibt das was Sie sagen für mich keinen Sinn. Allerdings...! sprach sie langsam und sicher. „Ich hatte nie Interesse auf eine normale Schule zu gehen und da ich keine leiblichen Eltern habe und meine Pflegefamilien mir total egal ist, werde ich mitkommen. Ich habe allerdings Bedingungen, die ich stelle."
Yuma schaute etwas irritiert sagte dann aber schroff „Bedingungen kannst du mit unserem Direktor aushandeln. Dafür bin ich nicht zuständig. Also kommst du nun mit?"
Die Entscheidung fiel mir damals sichtlich einfach. Alles war besser als dieses stinkend Langweilige leben. Ich wollte noch zu viel Wissen und erforschen.

Die Akademie war in meine Augen damals riesig und um Welten besser als die ganzen anderen Schulen auf denen ich war. Ich fühlte mich hier direkt wohl und irgendwie so frei.
Mit dem Direktor handelte ich die Bedingungen aus, dass ich hier Forschen dürfte. So bekam ich zum damaligen Zeitpunkt ein kleines Labor nur für mich. Die zweite Bedingung lautete, dass ich weniger kämpfen wollte als die andern, sodass ich mehr Zeit für meine Forschungen hatte. Und die letzte Bedingung war, dass ich lebende Flüche für meine Forschungen haben wollte.

Damals lachte mich der Direktor erst einmal aus, aber als er merkte das es dem kleinen Mädchen mit Ihren Bedingungen ernst war. Stimmte er mit etwas wider Willen zu. Es war auch in seinem Interesse mehr über Flüche herauszufinden. Er erhoffte sich neue Mittel die Flüche leichter zu exorzieren. Das war natürlich für mich erst einmal total nebensächlich, ich wollte die Struktur, Biologie und Materie der Flüche ergründen. Sie faszinierten mich, genauso wie es alle anderen Lebewesen taten. So startete mein neues Leben in der Welt der Jujuzisten, Flüche und vielen neuen Wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es war so aufregend.

The Secret / Sukuna x ShioriWhere stories live. Discover now