Kapitel 32 Spiel mit dem Feuer

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Natsumi war fleißig dabei meine Wünsche umzusetzen, während ich versuchte meine Haare zu bändigen. Nach den paar Tagen in der Blockhütte im Wald, sahen sie ziemlich mitgenommen aus. Ich entschied den Verband noch einmal abzulegen, ein ausgleichendes Bad zu nehmen und meine Haare besonders viel Pflege zu schenken. Nachdem mir dies gelungen war, trocknete ich sie mir ab und begann die lange schwarze Mähne zu locken. Bis jetzt sah ich darin keine Notwendigkeit, aber heute musste es sein. Es diente dem Zweck, diesem abscheulichen Fluch zu zeigen, dass er nicht alles mit mir machen kann, wie es ihm gefällt. Ich wusste nicht, ob es an der Umgebung lag oder daran dass mir beim Anblick der Kleider mein Vernunftsfaden riss, aber  gerade jetzt fühlte sich mein Plan richtig gut an. Ich wollte in sein Gesicht sehen, wenn ich den Raum betrat, wollte mich einmal machtvoll ihm gegenüber fühlen und das würde ich auch bekommen, egal zu welchem Preis. Nur weil ich Wissenschaftlerin bin, heißt das nicht, dass ich nicht weiß welche Wirkung man als Frau auf einen Mann haben kann. Und wie eine Laborratte werde ich mich hier nicht behandeln lassen, das kann er gleich wieder vergessen.

"Shiori ich bin fertig." Damit riss mich Natsumi aus meinen Gedanken.
"Fantastisch. Danke das du dir die Mühe gemacht hast."
"Nein. Das mache ich wirklich gerne."
Sie half mir es anzuziehen, legte mir dann noch eine goldene Kette um den Hals, die mit einem Smaragd versehen war und bestand darauf mir meinen Verband neu anzulegen. Was ich jedoch abstritt, denn er würde das Gesamtbild ruinieren, weshalb ich nur eine kühlende Salbe auftrug und dann in die schwarzen High-Heels schlüpfte. Mein erster Gedanke war, wie schrecklich sich Frauen fühlen müssen, die jeden Tag in diesen Dingern herum laufen und der zweite dass sie meinen größten Respekt hatten. Mein Knöchel schmerzte zwar bei jedem Schritt, aber im Vergleich zu den Wunden die mir Sukuna schon zugefügt hatte, war das wie auf sanftem Kies zu laufen.
"Du siehst atemberaubend aus." gab Natsumi von sich. Sie konnte gar nicht aufhören mich anzustarren, was mir etwas Unbehagen zufügte. Hatte ich es vielleicht doch übertrieben? Vielleicht sollte ich mich einfach in diesem Zimmer einsperren und ihm aus dem Weg gehen. Aber das würde ihn nur amüsieren...deshalb fasste ich neuen Mut und betrachte mich ein letztes mal im Spiegel. Das schwarze Kleid lag hauteng an meinem Körper und ließ kaum Spielraum für Fantasien. Natsumi hatte dafür drei Kleider auseinander geschnitten und wieder zusammen genäht. Das Oberteil hatte jetzt lange Ärmel die mit einem tiefgeschnittenen Oberteil verbunden waren. Meine Nippel wurde gerade so von dem Stoff bedeckt, zudem konnte ich keinen BH darunter tragen, da der Ausschnitt fast bis zu meinem Bauchnabel ging und dieser nur gestört hätte. Mein Rücken war auch bis zur Hälfte ausgeschnitten, was man jedoch durch meine langen Haare kaum sah. Den Rock hatte sie perfekt an meine Wünsche angepasst. An beiden Beinen hatte er einen Schlitz der fast bis zu meinem Becken ging und beim laufen blieb nur ein kleines Stück Stoff zwischen meinen Beinen, welcher meine Mitte bedeckte. Die Schuhe ließen meine Beine in diesem Kleid noch länger wirken und die Kette mit dem Smaragd verlieh meinen Augen besondere Stärke. Ich hätte mich wirklich beinahe nicht wieder erkannt.

"Lord Sukuna wird äußerst.." 
"Ich will es nicht hören Natsumi. Egal was du sagen wolltest, dass wird er nicht. Er ist ein manipulativer, rachsüchtiger und egoistischer Fluch, den diese Welt nicht braucht und ich werde mich ganz sicher nicht von ihm behandeln lassen, wie ein Vogel der in seinem Käfig gefangen ist."
"Aber.." wollte sie einwerfen, doch ich riss schon die Tür auf und stürmte los.
"Warte! Du weißt doch gar nicht wo der Speisesaal liegt, ich werde dich dort hinbringen."
Schelmisch lächelnd grinste ich sie an.
"Natsumi du kannst gern mitkommen, aber den Weg musst du mir nicht zeigen."
Verwirrt starrte sie mich an. Ich jedoch lief einfach weiter.
"Wo...Woher willst du das wissen. Du warst noch nie hier und dieses Gebäude.."
"Ja ich weiß. Dieses Gebäude ändert stetig seine Gänge und Zimmer. Genauso wie der Raum verzerrt wir, wird auch die Zeit hier drin anders wahrgenommen. Das habe ich bereits festgestellt. Es war nicht so schwer, das herauszufinden. Schon als ich den ersten Schritt hier rein gesetzt habe, spürte ich es. Die Fluchkraft ist nicht von schlechten Eltern, dass muss ich zugeben, aber ich hatte früher schon Missionen, bei denen komplexere Sphären eingesetzt wurden. Ich kann den Fluss der Fluchkraft wahrnehmen, genauso wie den Fluch selbst und genauso weiß ich wie viele Personen sich hier aufhalten, welchen Alter und Geschlechtes sie sind und noch andere Dinge die jetzt zu ausführlich werden. Außerdem habe ich ein wirklich bemerkenswertes Zeitgefühl durch meine Experimente entwickelt. Seid meiner Ankunft habe ich gezählt wie viele Sekunden oder einfacher wie viele Minuten verstrichen sind. Dabei ist mir aufgefallen, dass es jetzt bereits Mitternacht hätte sein müssen, aber hier scheint es erst Abend zu sein, was mich Schlussfolgern ließ, dass die Zeit hier nur mindestens halb so schnell vergeht wie außerhalb der Spähre. Aber das könnte auch nur aktuell so sein. Eventuell passt der Fluch auch die Zeitliche Matrix stets neu an, so könnte es also sein, dass morgen hier die Zeit zehnmal schneller vergeht oder sogar einhundertmal langsamer. Soweit bin ich jedoch mit meinen Untersuchungen noch nicht gekommen."
"Wow." war alles was die Blonde Schönheit neben mir heraus brachte. Und dann standen wir schon vor der richtigen Tür.
"Hier ist es, hab ich recht?" fragte ich sie neckisch.
"Ja. Du bist wirklich der Wahnsinn."
"Danke. Ab hier übernehme ich. Wenn ich was von dir brauche, dann komme ich zu dir okay?"
"Aber du weißt doch gar nicht wo..."
Wieder grinste ich frech. Und sie verstummte.
"Ich denke ich weiß ganz gut wo dein Zimmer ist. Also bis später Natsumi."

The Secret / Sukuna x Shioriحيث تعيش القصص. اكتشف الآن