Kapitel 14 Angriff

343 19 1
                                    

Lange würde ich definitiv nicht mehr durchhalten. Ein lautes Gähnen raunte durch mein Labor. Ich hätte mich doch besser ins Bett legen und schlafen sollen, aber nein ich sitz hier immer noch und gehe einen Berg von Daten durch. Mit meinem Kopf war ich jedoch ständig woanders. Immer wieder dachte ich über Sukunas Worte nach. Wie meine Vorfahren wohl so gewesen sind? Ob es da draußen nicht doch noch jemanden gibt, der mit mir Verwand ist? Wie es wohl wäre, wenn damals nicht fast alle ermordet worden wären? Wäre Sukuna dann vielleicht damals direkt vernichtet worden? Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Fragen ploppten in meinem Kopf auf. Das schlimmste daran ist, dass jedes mal wenn ich daran denke, mir auch Sukuna in den Kopf kommt. Unweigerlich denke ich dann auch an unsere Nacht, wie er mich ausgefüllt hat, wie viel Lust ich für ihn empfand und was für einen Wahnsinns Körper er hat. Nein! Shiori das musst du sofort aus deinem Gedächtnis löschen. Du bist nur sein Spielzeug und sonst nichts, also konzentrier dich gefälligst auf die wichtigen Dinge.

Meinen Computer konnte ich nicht mehr sehen, also beschloss ich nach meinen Flüchen zu sehen und mich dann ins Bett zu legen. Einen normalen Schlafrhythmus habe ich ja sowieso nicht mehr. Langsam schlurfte ich durch mein Labor. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich wirklich, dass mich erst einmal nichts mehr schocken kann, aber damit sollte ich falsch liegen.
Ein Fluch!
Ich spüre ihn überall und er breitet sich rasend schnell aus. Wie kann es sein das jemand ohne den Alarm auszulösen hier eindringen kann? Es fühlt sich so an, als ob Tentakel oder Wurzeln sich ihren Weg ins innere der Akademie bahnen. Verdammt was ist hier los? Ich muss Gojo bescheid geben. Dieser Fluch ist wirklich mächtig und in dem Tempo in dem er sich fortbewegt oder ausbreitet ist es nur eine Frage der Zeit bis er hier unten eindringt. Außerdem ist Meister Tengen auch hier versteckt. Ob er es auf ihn abgesehen hat? Was sollte er sonst hier unten wollen? Ich stürmte zurück zu meinem Schreibtisch. Das Telefon war zum greifen nah, doch dann spürte ich noch jemanden. Vertraut und doch fremd. Mein Körper erstarrte. Zu viele Informationen strömten auf mich ein und als ob das nicht genug wäre, roch es plötzlich sehr merkwürdig. Gas? Wo kommt das denn her? Irgendjemand hatte sich unbemerkt Zugang zu meinem Labor verschafft. Was gibt es hier besonderes? Denk nach! Mein Gehirn versuchte trotz des Gases, den Informationen die ich verarbeitete und der Müdigkeit, noch zu denken. Wie in Zeitlupe fiel der Groschen. Wieso hatte ich nicht gleich daran gedacht! Es gibt hier nur zwei wertvolle Dinge. Zum einen mich, da ich für die Welt gefährlich bin und man mich als Waffe missbrauchen könnte und die Finger. Sukunas Finger! Ein mächtiger Fluch der hier eindringt, will sich die Macht des Fluchkönigs zu eigen machen. Und er hat einen Komplizen, der immer Näher kommt. An ihm ist etwas, dass ich nicht verstehe, aber das ist gerade egal. Ich muss die Finger in Sicherheit bringen. Meine Beine bewegten sich nur langsam, meine Lungenflügel nahmen zu wenig Sauerstoff auf, weshalb ich anfing zu husten und mir langsam schwindelig wurde. In meiner Einrichtung befinden sich genau drei Finger. Einen hat der Sonderfluch in seiner Zelle intus. Ihn werde ich nicht rechtzeitig erreichen, also muss ich damit leben, dass sie ihn mit einer 100% Wahrscheinlichkeit in die Finger kriegen werden. Die anderen zwei hingegen sind an einem besonderen Ort aufbewahrt. Das wird sie jedoch nicht davon abhalten sie sich zu holen. Schritt für Schritt kam ich meinem Ziel näher. In einem kleinen Schrank befindet sich eine Kiste mit einem mächtigen Siegel, das zum Schutz dienen soll, aber ich weiß das es nicht ausreichen wird. Meine Gedanken waren schon komplett benebelt. Ich dachte nur noch daran, was Sukuna mir antuen würde, wenn ich seine Finger verlieren würde, die ich ihm versprochen hatte. Egal was die Eindringlinge mir antuen werden, es wird niemals so schlimm sein, wie das was mir Sukuna antuen wird. Vorsichtig löste ich das Siegel. Mein Körper konnte ich nicht mehr aufrecht halten, weshalb ich mich auf den Boden fallen ließ. Mit zittrigen Händen nahm ich die Finger an mich. Auch diese hatten ein spezielles Siegel, welches die Identität verschleiern konnte. Für andere war es also fast unmöglich, zu spüren das sich Sukunas Körperteile hier befanden. Dennoch ist jetzt jemand hier und da ich keine Jujuzisten spüren kann, werde ich wohl keine Hilfe bekommen. Ich könnte versuchen den Fluch auszutreiben, aber ich kann seinen Hauptkörper nicht ausfindig machen. Selbst wenn ich den Teil hier zerstöre, könnte er sicherlich jederzeit wiederkommen oder sich sofort regenerieren. Außerdem kann ich nicht mehr klar denken. Jemand muss über mich bescheid wissen. Wieso sonst setzen sie ein Gas ein, dass meine Sinne betäubt? Ich muss die Situation einfach alleine regeln. Mein Blick haftete auf Sukunas Fingern. Wenn ich mein Bewusstsein verliere, dann nehmen sie sie mit. Ich muss sie so verstecken, dass niemand weiß, wo sie sich befinden. In meinem Kopf arbeitete es auf Hochtouren, bis ich eine Idee hatte. Meine Fluchkraft sollte stark genug sein um die Kraft von zwei Fingern abzuschirmen. Das Siegel sollte den Rest erledigen. Ich hoffe die wissen nicht wie viele Finger sich hier befinden, dann bin ich im Vorteil. Alles was ich tun muss, ist genügend Fluchkraft um die Körperteile Sukunas zu legen, sodass man nur meine Kraft spüren kann. Ein Nachteil hat das Ganze. Man kann sie immer noch sehen. Ich schaute die zwei wirklich eklig aussehenden Finger an, bis ich die Lösung gefunden hatte. Die Risiken sind zwar extrem hoch, aber wenn ich meine Konzentration nur darauf lege, dann kann ich es schaffen. Zu irgendetwas muss diese verdammte Fluchkraft schließlich gut sein. Ohne weiter zu überlegen öffnete ich meinen Mund und schlucke die Finger runter. Ich wartete einen Moment, da ich nicht wusste ob es klappen würde, aber ich spürte keine Veränderungen, also hatten die Finger keinen Besitz von mir ergriffen. Meine Theorie ging auf. Jetzt musste ich nur noch Fluchkraft in meinen ganzen Körper fließen lassen, damit sich nicht alles nur in meinem Magen konzentriert, denn das würde auffallen. Jeder kleine Fehler kann jetzt tödlich für mich sein. Ich muss das einfach schaffen.

The Secret / Sukuna x ShioriWhere stories live. Discover now