Kapitel 25 Verzweiflung

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Verwirrt blickte ich mich um...

*knack...Knirsch...Krack...*

Und da schoss plötzlich eine Ranke in meine Sphäre. Was zur Hölle ist hier los? Mit einem rasenden Tempo schnappte sie sich den mickrigen Fluch. Noch bevor ich etwas unternehmen konnte, war die Ranke mit samt dem Fluch verschwunden und dann gab es ein so lautes Knacken und Klirren, dass es mir in den Ohren weh tat. Es dauerte ein paar Wimpernschläge bis ich begriff, dass meine Sphäre von außen angegriffen und zerstört wurde. Dabei hätte es nur noch einen kurzen Moment gebraucht, bis der Fluch das Zeitliche gesegnet hätte. 

Erschöpft blickte ich mich um. Sofort begann mein Kopf wieder zu dröhnen... immer noch herrschte das reinste Chaos hier und all den Schmerz den die Menschen fühlten, spürte ich nun auch wieder. Eine schreckliche Stimme lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein weiterer Fluch starrte mich an. In seiner einen Hand hatte er den Vulkan und es sah fast so aus, als ob er ihn beschützen würde. Heißt das dieser Fluch kann auch denken? Warum tauchen so plötzlich so starke Flüche auf? Auch dieser sah schon fast menschlich aus. Beine, Rumpf, Oberkörper, Kopf und einen Arm... den anderen schien er in ein Tuch gewickelt zu haben. Aus seinen Augen wucherten zwei Äste und im allgemeinen hatte er etwas von einer Pflanze oder einem Baum. Wieder ertönte ein unheimlich nerviger Ton. So eine Art Frequenz die nicht gut zu unserem Trommelfell passte und sich deshalb unangenehm anfühlte. 
"Wieso rettet ein Fluch einen anderen Fluch? Ist er dein Freund?" 
Der Fluch warf einen Blick auf den verkümmerten Vulkan. Danach ertönte wieder ein unerträglicher Ton, aber diesmal konnte ich einzelne Wörter verstehen.
"krchhhhaa....Krachhh...Ja....Wa...krrr..s...ha...krrrr..st...du...ihm...krrrrchh....ange...kraaa....tan?" 
Also besaß er tatsächlich Intelligenz. Das war wirklich faszinierend. Flüche die kommunizieren, sich zusammen schließen, so eine Art Freundschaft führen und sich gegenseitig helfen... am liebsten wäre ich vor Freude in die Luft gesprungen. Die Forschungsergebnisse die ich mit diesen beiden Objekten erzielen könnte, wären sicherlich mein Durchbruch. Es ist eine Verschwendung sie auszutreiben... aber es muss nun mal sein.
"Ich hatte leider keine Wahl, aber dieser Vulkankopf wollte mich umbringen, deshalb wollte ich ihn austreiben. Ihr habt all diese Menschen hier eingesperrt, wolltet Gojo hierher locken und zu allem übel arbeitet ihr sicherlich mit diesem Kenjaku zusammen, der den Körper einer mir geliebten Person übernommen hat. Das sind zu viele Vergehen, deshalb werde ich es hier und jetzt zu Ende bringen und euch Flüche austreiben und dann dieses billige Geto Imitat zurück unter die Erde befördern."
Einfacher gesagt, als getan, denn ich hatte schon einiges an Kraft verbraucht und die Situation sah nicht gut für mich aus.
Eine Ranke nahm den Vulkan vorsichtig entgegen, legte ihn etwas abseits ab und bildete danach eine schützende Rankenkugel um ihn. Er wollte ihn also tatsächlich vor mir beschützen...

Aus dem nichts schossen riesige Wurzeln auf mich zu.
Mit Mühe und Not wich ich ihnen zwar aus, aber das würde ich nicht ewig aushalten. Ich hatte weder die körperliche Veranlagung dazu, noch die Ausdauer. Zudem bin ich schon ziemlich mitgenommen. Mein Arm ist schwer verletzt, mein Gehirn arbeitet nicht mehr so wie ich es will und all die Informationen lassen mich allmählich verrückt werden. Ich ertrage es nicht mehr... ich will dass es endlich wieder leise ist! 

Ich stolperte über meine eigenen Füße und eine der Ranken erwischte mich in der Schulter. Sie durchbohrte meinen Körper mit einer Leichtigkeit, fast so als würde man ein Stück Butter schneiden. Mein Blut tropfte unaufhaltsam auf den Boden unter mir. Bei dem Anblick dieser rotschimmernden Flüssigkeit, schoss mir sofort ein Bild in den Kopf. 

Verdammt. Dachte ich mir... Diese Schmerzen sind doch nichts, im Vergleich zu dem was ich bereits durchgemacht habe in den letzten Monaten. 

Ein Augenblick später zersetzte sich die Wurzel, die sich kurz vorher noch in mir befand und der Fluch trennte sie sorgfältig von sich ab. Als wüsste er genau, was passieren würde, wenn er es nicht täte. Die Wurzel fiel zu Boden und kurz darauf war nichts mehr von ihr übrig.

The Secret / Sukuna x ShioriWhere stories live. Discover now