Kapitel 10 Überraschung

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Nach dem Vorfall mit Sukuna vergingen ein paar Tage. Ihn schien es sichtlich zu amüsieren wie ich mich verhielt und ich konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen. Die Situation war einfach nur unangenehm. Trotzdem musste ich irgendwie meine Arbeit machen. Das tägliche Training blieb auch nicht aus, was mich ziemlich nervte. Mittlerweile blieb es auch nicht nur beim Krafttraining, nein jetzt wollte der Herr auch das ich gegen ihn kämpfte. Natürlich verlor ich jedes mal. Unter anderem auch, weil ich mich überhaupt nicht wohl in seiner Gegenwart fühlte. Mein Körper war mittlerweile übersäht von blauen Flecken und kleineren Wunden. Auch Yuji fiel dies auf, was ich nur mit einem "Frag besser nicht nach" abtat und er es dabei beließ, auch wenn ich ihm seine Sorgen ansehen konnte. Das beruhte aber auf Gegenseitigkeit, denn mir fiel auf das Yuji von Tag zu Tag geknickter rüber kam. Bei seiner über fröhlichen Art, konnte man auch nicht übersehen, wenn es ihm schlecht ging.
Er erzählte nur beiläufig, dass er momentan mit Kento Nanami Missionen erledigte. Irgendetwas schien da passiert zu sein. Ich grübelte lange wie ich ihm eine Freude machen könnte. Sukuna fiel meine Abwesenheit natürlich auch auf. "An was denkst du den gerade Weib?" hörte ich eine Stimme direkt hinter mir sagen. Sukuna riss mich so aus meinen Gedanken, dass ich fast vom Stuhl kippte. Erwartungsvoll schaute mich der Fluch an. "Das geht dich nichts an." erwiderte ich nur und starrte wieder auf meine Unterlagen. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da war mein Stuhl auch schon umgedreht und Sukuna kam mir viel zu nah. "Soll ich dir befehlen mir zu sagen was in deinem Kopf vor geht?" Ein Augenrollen konnte ich mir nicht verkneifen. Trotzdem wurden meine Wangen leicht rot, da er mir fiel zu Nah war. Beruhig dich Shiori, sprach ich mir in Gedanken zu. "Wenn du es unbedingt wissen willst. Ich überlege wie ich Yuji etwas aufheitern kann, er wirkt aktuell etwas bedrückt." Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen ging Sukuna auch wieder weg von mir. "Langweilig" gab er dabei nur von sich. Den Rest des Tages ließ er mich in Ruhe und ich konnte den perfekten Plan entwickeln. Allerdings bräuchte ich Hilfe von jemandem. Schelmisch grinste ich und fing an Gojo eine Nachricht zu schreiben.

Am nächsten Tag stand ein fröhlicher weißhaariger Kerl vor mir, der es sichtlich nicht erwarten konnte mich zu sehen. Ich hatte viel zu wenig geschlafen, da Yuji beziehungsweiße Sukuna ja immer Nachts hier waren und ich eigentlich tagsüber schlief. Aber ich musste heute alles vorbereiten für Yuji, also war meine "Nacht" etwas kurz. Um genau zu sein, war es gerade mal zehn Uhr morgens und ich hatte gerade einmal vier Stunden Schlaf. Total verpennt begrüßte ich meinen Kumpel und ließ ihn rein. "Du siehst aber drollig aus Shiorilein. Du solltest mal weniger Arbeiten und mehr Schlafen." Für die Aussage bekam er nur einen bösen Blick von mir und schon war er Still. "Okay Gojo ich wollte Yuji gern eine Freude machen. Er wirkt aktuell total niedergeschlagen. Ich finde wir sollten Ihn etwas aufpeppeln. Ich möchte, das du meinen Ausgangstag auf morgen verlegst. Ich verzichte auf meinen Geburtstag für Yuji. Ich will das wir drei irgendwo hingehen, wo wir mal so richtig abschalten können. Ich hatte da an diese super tollen heißen Quellen gedacht. Die in den Bergen wo wir mal waren. Und ich will ein Picknick vorbereiten mit vielen leckeren Sachen, die wir dann danach von dem Aussichtspunkt auf dem wir da waren, essen können." mit meinem Hundeblick schaute ich ihn an und bettelte um mein Leben. "Komm schon. Für Yuji! Er brauch das." Es wurde kurz ruhig und dann fing Gojo an zu grinsen. "Ich werd mein besten geben. Kümmerst du dich ums Essen?" Freudestrahlend fiel ich ihm um den Hals. "Du bist der Beste weißt du das?" Darauf bekam ich nur ein selbstsicheres "Natürlich" und schon stürzte ich mich auf die Vorbereitungen. "Ach ja Gojo sag Yuji, mir geht es heute nicht so gut, er soll nicht kommen" Er nickte nur verstehenden und ging. Unser Plan nahm Gestalt an und so verging der Tag wie im Flug.

Am Nächten Morgen kam Gojo wieder zu mir, um mich abzuholen. "Hast du alles hinbekommen?" fragte er. "Was denkst du denn?" neckte ich nur zurück. "Na dann kann es los gehen. Du weißt ja was zu tun ist" etwas traurig sah er mich an, aber ich wusste was jetzt kommt. Um alle anderen zu schützen, musste mich Gojo Schlafen schicken. Es gab einen bestimmten Griff, den man Anwenden kann um Leute bewusstlos zu machen. Tja und so wachte ich dann erst wieder am Zielort auf. Auch Yuji blieb nicht verschont. Auch er wurde von Gojo ins Land der Träume befördert. Grinsend stand er vor uns, als wir langsam wieder zu uns kamen. Mit einem Knall flogen plötzlich Luftschlangen und Konfetti herum. "Überraschung" schrie der Idiot nur lautstark. Total verwundert schaute sich Yuji nur um. Ich umarmte ihn nachdem wir aufgestanden waren. "Wir wollten dir eine kleine Freude machen, da du ziemlich geknickt wirkst in letzter Zeit. Also genieß den Tag mit uns."
Der Junge wusste gar nicht was er sagen sollte. Ihm lief nur eine kleine Freudenträne die Wange runter. "Danke" flüsterte er leise. Ich schleifte ihn direkt hinter mir her zu den heißen Quellen. "So Jungs ich lass euch dann mal hier alleine. Ich werd da drüben rein gehen und wehe jemand von euch spannt. Dann mach ich euch kalt." Ich ließ die beiden einfach stehen, winkte kurz und schon war ich etwa 50 Meter weiter weg an einer anderen Quelle. Dieser Ort ist einfach wunderschön. So friedlich und hier scheint die Zeit einfach Still zu stehen. Die Sonne schien und der Dampf des heißen Wassers machte die Sicht etwas nebelig. Man hörte die Vögel zwitschern und eine leichte Briese wehte durch meine Haare. Die Tage waren so anstrengend, dass ich meine Augen einfach nicht aufhalten konnte. Und so schlief ich ein.

Als ich etwas nasses im Gesicht spürte wurde ich wach. Jemand hatte mich mit Wasser bespritzt. Ich hörte wie jemand kicherte. Und zack kam das nächste Wasser schon direkt auf meinen Kopf. "Hey, was soll das?!" schrie ich. "Hier wird nicht geschlafen Miss Shirori." hörte ich einen Idioten vor mir sagen. "Verschwinde Gojo! Wehe du hast mich nackt gesehen, dann mach ich dich kalt!" und schon spritze ich das Wasser in seine Richtung. Ein lautes "Ey" kam als Antwort. Ich hatte ihn also erwischt. Das ganze artete in einer kleinen Wasserschlacht aus, bis ich plötzlich merkte wie nah ich dem weißhaarigen Typen gekommen war. Peinlich sahen wir uns an. Während ich noch vollständig im Wasser war, hockte er mit einem Handtuch bedeckt am Rand der Quelle. "Verschwinde Gojo, ich will mich anziehen!" schrie ich und spritze ihm wieder Wasser ins Gesicht. Ohne Widerworte drehte er sich um. "Kannst du nicht weggehen?" als Antwort bekam ich nur ein "Du weißt doch, dass ich das nicht darf. Ich muss aufpassen das du nicht abhaust." Dieser Kerl ist einfach unausstehlich. "Haha...sehr witzig. Du weißt genau, dass ich das nicht machen würde." Ich zog mir schnell etwas über und ging dann einfach an ihm vorbei. "Wir können jetzt Picknicken gehen" eine Hand zog mich plötzlich zurück. Gojo hatte seine Augenbinde heute nicht um. Vorhin trug er nur eine Sonnenbrille, aber jetzt konnte man seine strahlend blauen Augen sehen. Er schien verärgert zu sein. Sein Griff wurde fester. "Au! Was soll das? Lass mich los du Idiot!"
"Shiori Hika." oh nein verdammt. So nennt er mich nie. Was hab ich angestellt?
"Kannst du mir mal erklären wieso du überall verletzt bist?" er zeigte auf meinen Arm. Ich hatte ganz vergessen mir meine Jacke über zuziehen. Man konnte die ganzen blauen Flecken an meinem Arm sehen. "Das geht dich nichts an Gojo. Lass mich einfach." Ich wollte ihm das ganze wirklich nicht erklären. Aber anstatt mich los zu lassen, zog er mich zu sich heran. Er hatte sein Handtuch nur um seinen unteren Körper gewickelt und ich stand so nah, das ich jeden seiner Muskeln sehen konnte. Er war wirklich durchtrainiert, aber trotzdem schlank und athletisch gebaut. Was passiert hier schon wieder. Erst Sukuna. Jetzt Gojo. Hallo bin ich im falschen Film? Eine Hand riss mich aus meinen Gedanken. Gojo nahm mein Kinn und zwang mich ihm in die Augen zu sehen. "Ich mach mir Sorgen. Also was ist das?" Mein Herz fing an schneller zu schlagen und meine Wangen wurden rot. Ich wusste nicht, ob es an ihm lag oder daran das mir die Sache mit Sukuna wider in den Kopf kam. Ich konnte mich aus seinem Griff lösen und trat einen Schritt zurück. "Du musst dir keine Sorgen machen, mir geht es gut. Versprochen. Ich kann dir nicht alles erzählen, du musst mir einfach vertrauen. Für Yuji!" ich sah ihn eindrücklich an. "Wenn du willst, dass er Leben soll, dann lass mich meine Arbeit machen." ich wurde wieder ernster. Gojo schüttelte nur den Kopf. "Wie soll man sich denn bei dem Anblick keine Sorgen um dich machen?" er zeigte wieder auf meine Wunden. "Ich bin dir für alles dankbar was du für Yuji tust, aber wenn das heißt das Sukuna dir nach belieben weh tun darf, dann will ich das nicht! Du kannst doch nicht ernsthaft denken, dass ich das in Ordnung finde?" er macht sich scheinbar wirklich Sorgen um mich. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und sah ihm wieder in die Augen. Was für Wahnsinns Augen dieser Mann hatte. Darin konnte man sich wirklich verlieren. "Du kennst mich lang genug. Vertrau mir einfach. Ich bin stark genug um das durch zu stehen. Es war meine Entscheidung, also akzeptier das bitte. Und jetzt lass uns zu Yuji gehen und was leckeres Essen. Heute ist sein Tag." Ich drehte mich um und ging. Er würde das verstehen. Ich holte noch schnell meine Jacke, damit Yuji sich nicht auch noch solche Sorgen machte und zog Sie mir über. Yuji hatte sich bereits angezogen und saß auf einer Wiese etwas abseits. Der Ausblick war atemberaubend. Er zuckte kurz zusammen als er mich bemerkte. "Hey, wollen wir was Essen? Ich hab für uns alle ein Picknick vorbereitet." ein Magengrummeln kam als Antwort von Yuji zurück und wir mussten beide anfangen zu lachen.

Auf einem kleinen Vorsprung hatten wir eine Decke ausgebreitet. Gojo hatte sich beruhigt und mir ein sanftes Lächeln zur Bestätigung zugeworfen. Er akzeptierte meine Entscheidung und würde nicht weiter nachfragen, dass wusste ich. Ich goss uns allen Tee ein und die Jungs fielen sofort über Essen her. Gojo freute sich am meisten über die selbstgemachten Mochis und Yuji schlug besonders bei den Dorayaki zu. Der Moment machte mich überglücklich. Ich genoss jede einzelne Minute. Die frische Luft, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut, die vielen Düfte die einem in die Nase stiegen. Ich konnte nicht anders und schon lief mir eine Träne die Wange hinunter. Mit vollen Mündern schauten mich die zwei nur verwundert an. Ich lächelte nur und meinte, dass ich mich nur so sehr freue hier mit den beiden zu sein. Yuji stimmte mir zu und bedankte sich für den wunderschönen Tag. Wir saßen noch eine ganze Weile dort und machten ein paar Späße, lachten viel und redeten. Nicht nur für Yuji war das ein besonderer Tag, auch für mich. Ich wünschte ich könnte jeden Tag so mit allen Lachen und Zeit verbringen. Aber ich habe meinen Weg gewählt und so ist es auch gut.


Ich wollte nur kurz Danke sagen, an alle die bis hier hin gelesen haben und meine Story aktiv mitverfolgen. Freu mich über jeden einzelnen Leser und Ihr könnt euch auch freuen, denn im nächsten Kapitel wird es heiß ;)

The Secret / Sukuna x ShioriWhere stories live. Discover now