Kapitel 39 Absicherung

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Die Nacht war Sternenklar und der Mond strahlte in seiner vollen Größe auf mich herab. Die Luft roch nach den Tannen die hinter mir im Wald standen. Ich sog den Duft von Erde, Holz und einem Hauch von Zitrone ein.
Hier stand ich nun...
Meine Hand umklammerte den Gegenstand der sich darin befand, als wäre es mein wichtigster Schatz auf diesem Planeten. Und obwohl die Lage mehr als beschissen war, schlug mein Herz gleichbleibend ruhig. Ich betrachtete die Landschaft, die sich vor mir erstreckte. Von dem Berg auf dem ich mich befand, hatte man eine spektakuläre Aussicht. Weit und breit war nicht eine Menschenseele zu spüren. Hier gab es nur ausgedehnte Wälder und im Tal konnte ich eine Lichtung sehen, die aussah, als hätte man sie dort hin gezeichnet. Der Klang eines kleinen Baches durchdrang die Stille der Nacht. Er floss nicht all zu weit von mir entfernt und ich nahm eine Gruppe Rehe war, die dort gerade rasteten. 
"Warum kann die Welt nicht immer so friedlich sein?" nuschelte ich leise.

"Dann wären wir doch Arbeitslos, also das geht ja wohl nun wirklich nicht."

Die Stimme durchdrang die bis eben noch so friedliche Stille. Doch ich musste grinsen.

"Stimmt, das wäre wirklich viel zu laaaaaaangweilig." konterte ich und drehte mich um. Der 1,90m große schlaksige Riese lächelte mich müde an.
"Nimm die Scheiß Augenbinde ab, du weißt ich kann das Ding nicht leiden."
"Wie ihr wünscht." gab er in einer Dienerhaften Stimme zurück, machte einen lächerlichen Knicks und nahm sie dann ab. Seine blauen Iriden leuchteten mit dem Mond um die Wette. Doch mal ehrlich... der Mond hatte keine Chance. Und ich war wirklich glücklich ihn zu sehen.
"Hast dir ganz schön Zeit gelassen. Bist wohl doch nicht so toll wie alle behaupten was?" Es machte einfach zu viel Spaß ihn zu necken. Doch diesmal blieb er ernst. Er machte zwei Schritte und stand dann direkt vor mir. 
"Du hast es mir eben nicht einfach gemacht Shiorilein." 
Ich schlang meine Arme um ihn und drückte mich eng an seine Brust. Eine vertraute Person zu sehen, ließ mich doch etwas emotional werden, vor allem weil bei ihm automatisch auch all die alten Erinnerungen mit hoch kamen.
"Hätte ich es dir zu einfach gemacht, dann wären wir jetzt nicht ungestört, dass weißt du doch." murmelte ich gegen sein Shirt. Er tätschelte kurz meinen Kopf und dann löste ich mich wieder von ihm. Wir wussten beide, dass dies kein fröhliches Wiedersehen werden würde, weshalb wir beide begannen den Himmel anstarrten.
"Wieso sind wir hier?"
"Weil es so idyllisch ist?!"
"Nein ich meine wieso hier Shio?" Nicht nur bei meinem Spitznamen überzog mich ein Schauer. Ich wusste schon beim ersten mal was er meinte, doch ich wollte dieses Gespräch irgendwie hinaus zögern. Denn es bedeutete so viel mehr.
"Satoru." sprach ich und wir beide wussten, dass wenn ich ihn so nannte, es nichts gutes hieß.
"Ich werde wohl noch eine Weile weg bleiben."
"Was heißt eine Weile?"
"Das kann ich dir nicht sagen."
"Ist es wegen den ganzen Sonderflüchen?"
Es irritierte mich nicht das er davon wusste. Nein. Eher hätte es mich gewundert, wenn er es nicht gewusst hätte. Obwohl er nach Shibuya gehen sollte, war ich dort und er hatte keine Ahnung was sich dort wirklich abgespielt hatte...
"Ja genau. Ich will der Sache nachgehen."
"Das musst du nicht."
"Ich weiß, aber ich will es so. Und offenbar sind sie eh hinter mir her. Das heißt die Akademie ist weniger in Gefahr, wenn ich nicht dort bin."
"Woher willst du das wissen?"
"Sagen wir so... ich hatte ein nettes Gespräch mit Ihnen." Unweigerlich verkrampfte sich mein Magen bei dem Gedanken.
"Mh. Und ich bin hier, weil du mir also sagen wolltest, dass du nicht zurück kommst? Denn wenn ja, dann war das unnötig, ich hatte deine Botschaft letztens schon verstanden."
"Ich weiß, aber ich hab dich wegen etwas anderem her kommen lassen."
Gleichgültig schaute er mich an. Ich streckte ihm die Hand entgegen, in der ich etwas festhielt.
"Was ist das?"
"Meine Absicherung." Ich drückte es ihm in die Hand, doch ließ meine Hand noch auf seiner Ruhen.
"Satoru kannst du mir etwas versprechen?"
Er nickte nur.
"Bitte gib das Yuji. Frag nicht nach was sich darauf befinden. Versprich mir... das du es dir nicht anhörst. Versprich mir, das du es ihm um jeden Preis geben wirst! Versprich es!" Wir blickten uns gegenseitig in die Augen. Für einen kurzen Moment war es komplett still geworden. 
"Und was, wenn ich es nicht versprechen kann?"
Seine Worte trafen, denn ich hatte fest damit gerechnet, dass er tuen würde, worum ich ihn bat.
"Dann kann ich nicht versprechen, dass ich Yuji retten kann." Etwas anderes konnte ich ihm einfach nicht sagen, denn dann hätte er weiter Fragen gestellt, dass wusste ich zu gut.
"Okay. Ich verspreche es."
"Danke."

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⏰ Last updated: Dec 31, 2023 ⏰

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The Secret / Sukuna x ShioriWhere stories live. Discover now