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„Die Familie ist gefährlich" setzt sie an. Ja. Das merke ich an jeden einzelne Aura. Sie ist so dunkel. So dunkel und doch so hell.

„Aber sie sind auch sehr sanft zu den richtigen Leuten" fährt sie weiter. „wenn man sie respektiert, respektieren sie einen auch. Viele Menschen haben Angst vor ihnen, was völlig unbegründet ist. Die Familie hat mich angenommen als ich in einer schwierigen Zeit war"

Bei schwierigen Zeiten braucht man immer Jemanden, der einem helfen kann. Die Hilfe die wir brauchen ist riesig. Bei jeder Sache brauchen wir jemanden, der uns wieder zu rück biegt.

Ist es nicht so, bleibt man an Boden. Auf den Boden der Tatsachen.

„Auch sie hatten eine schwierige Zeit. Sie sind auch Menschen. Wie du und ich. Also brauchst du keine Angst zu haben" sie sieht mir tief in die Augen während sie spricht. Als sprechen die Augen mit.

Ich habe keine Angst vor ihnen. Wie sie gesagt hat, sind sie auch nur Menschen sowie ich. Manchmal bezeichnet einer den anderen als Monster. Ist es wirklich wahr? Ich glaub schon.

Ich habe in meinem Leben viele Monster gesehen. Grausame, schrecklichen Kraturen die es nicht verdient haben, einen so behandeln zu können.

„Wenn du mit jemanden sprechen willst, kannst du zu mir kommen. Ich habe immer ein offenes Ohr. Du kannst dich hinlegen und dich ausruhen. Ich komme später und hole dich ab" sie zwinkert mir zu und verschwindet hinter die Tür.

Wie soll ich mich ausruhen? Ich kann nicht schlafen. Kann mich nicht hinlegen. Mein Körper schmerzt. Meine Gedanken sprechen mein Kopf voll.

Ich nehme den Notizbuch wieder aus der Schublade.
Ich will weiterlesen. Ich will es, obwohl es so wehtut, lesen. Diese Worte fesseln mich. Wer es auch geschrieben hat, hat mit vielen Gefühlen geschrieben.

Geht sowas? Mit Worte Gefühle ausdrücken? Es fühlt sich so an.

10.4.2016
Es hört nicht auf. Es wird nie aufhören. Im Gegenteil. Es wird schlimmer. Ich sehe nichts. Ich höre nichts. Ich fühle nichts. Hier ist nur Dunkelheit. Sie umgibt mich. Sie unterdrückt mich. Ich sehe keine Hoffnung. Ich sehe kein Ende. Ich sehe nur Dunkelheit. Ich höre stille. Nichts außer stille. Keine Stimmen. Kein Atmen. Gar nichts. Ich höre niemanden. Ich höre nichts. Diese Stille ist zu viel für mich. Es soll aufhören so still zu sein. Es soll laut sein. Die Hoffnungen haben mich verlassen. Sie haben nichts als Einsamkeit hinterlassen. Ich bin alleine. Ich bin so alleine. Ich mache nichts. Ich sitze nur im Dunkeln, starre in den nichts. Den hier ist nichts. Nur ich. Ich. Es ist immer ich. Hab ich das alles verdient? Hab ich irgendwas falsch gemacht? Es ist meine Schuld. Wie immer meine. Ich bin schuld.

Ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich Ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich Ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich

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Meine Haut ist mit einer dicken Schicht Gänsehaut überzogen. Ich. Das fühlt sich vertraut an. So bekannt.

Dieses Gefühl kenne ich zu gut. Wenn die Stille viel zu laut ist. Als wär es ein schrillen. Einen, der in den Ohren wehtut.

Wessen Schuld ist es? Wer gibt sich selbst schuld? Wen gehört das? 10.4.2016.

Welches Jahr haben wir? Welchen Datum haben wir heute?

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Gefangen in GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt