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„Der Autounfall war nicht der Grund, wieso sie in ein Koma gefallen sind. In dem Moment, als das Aufprall geschehen ist, sind die bösartigen Wucherungen von dem Krebs in ihren gesunden Zellen ihres Körpers verschmolzen, und daraufhin sind sie aufgrund der resultierenden Beeinträchtigungen in einem Koma gefallen."

Ich schließe meine Augen. Mein Körper beginnt den Krebs aufzunehmen und das zerstört meinen Körper, psychisch und physisch.

„Sie waren 219 Tage nicht ansprechbar. Sie wurden künstlich ernährt und beatmet. Ihre Immuntherapie ist weiterhin stattgefunden, sodass sie sich keine Sorgen machen müssen."

Ich nicke ratlos und blinzel die Tränen weg. Ich soll mir keine Sorgen machen? Weitere 150 Tage und ich hätte ein Jahr verpasst, in der man so viel erleben kann.

„Da sie hier noch weitere 2 Wochen verbringen, wird ihre Psychologin 2 Mal pro Woche kommen und sie Therapien."

Der Arzt sieht mich mitleidig an, was ich nicht brauche. Verdammt, ich brauche es wirklich nicht!

Ich schließe meine Augen. Abgrund erscheint die Dunkelheit vor meine Augen, was mich sie wieder öffnen lässt. Das dunkle verwandelt sich ins Helle.

Viel, viel besser. Es fühlt sich befreiend an. Ich bin von meiner Gefangenschaft aus der Dunkelheit entflohen und bin frei. Der Arzt verabschiedet sich und verschwindet.

Ich atme tief ein. Mein Herz schmerzt.

„Die Verlobte von Ramiro"

Wieso beschütze ich mein Herz nicht? Ich muss eine Mauer der Distanz bauen, um Herzschmerz zu vermeiden.

Er wird heiraten. Er wird in den Bund der Ehe eintreten, er wird fortgehen.

„Hast du die Videos gesehen?" meine Aufmerksamkeit wird zu einem Gespräch aufmerksam. Ist das Valeria? Es ertönt lange keine Antwort, bevor ich ein Hauchen höre. „Ja"

Was für Videos? Ich runzel meine Stirn und halte mir mein Kopf. „Er ist ein Psychopath! Er muss ins Gefängnis!" sagt Valeria voller Entschlossenheit „So etwas sollte nie wieder passieren" Mitleid.

Was reden die da? „Denkst du, es wird wieder passieren?" Keine Antwort. „Ramiro! Wir müssen die Sicherheit bestärken!" Ein langes Seufzen ist zu ertönen, bevor ich Schritte wahrnehme.

Ramiro geht. Ich verziehe das Gesicht. Er hat, mich seid dem Stirnkuss nicht mehr besucht und das ist schon 2 Tage her. Die Zeit vergeht letzter Zeit viel zu schnell vorbei. Liegt es an meinen Winterschlaf?

Ich sehe zu Valeria, die durch die Tür geschlichen kommt. Ich sehe Tränen in ihren Augen. Schweigend sitzt sie sich neben mich hin und sieht nach draußen. Helligkeit überall.

„Ich habe versucht ihn zu überreden" leidend verzieht sie ihr Gesicht „Ich wollte ihn vor einem Fehler bewahren, doch er hört nicht auf mich."

Sie verliert ihren Sohn. Ihr Fleisch und Blut. „Er redet wenig, ich habe versucht, mit ihm zu reden. Er arbeitet Tag und Nacht und gönnt sich keine Pause" ich atme tief ein. Warum tut er das? Er sollte sein Leben genießen und nicht arbeiten, sodass er seine Freiheit verliert.

„Es tut mir leid" sie wischt sich über die Augen und versucht Stark zu wirken. Doch ich sehe ihre Angst. „Es muss dir nicht leid tun. Er will es so" auch, wenn es mich stört. Er will eine andere Frau.

Sie sieht wieder nach draußen, wir reden für Minuten nicht. „Seid dem du weg warst, hat sich viel verändert. Ramiro hat sich distanziert, Blance war nur noch bei dir. Wir haben dich regelmäßig besucht. Nur Ramiro nicht. Er kam vielleicht einmal in Monat."

Gefangen in GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt