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Lachend sehe ich mich um und schlage spielerisch die Hände weg, die mich kitzeln. „Hör auf" kicher ich und drehe mein Kopf zu mein Freund. Rau lacht er auf und wuschelt mir durch die Haare, was mich strahlen lässt.

Seufzend lehne ich an ihn und sehe mir die wunderschönen Blumen an, die mich in einen wunderschönen Traum versetzen. Ich atme tief ein, darf diesen wundervollen Geruch einatmen.

„Es ist wunderschön hier", flüstee ich heiser und erblicke so viele unterschiedliche Blumen, die durch die Sonne erstrahlen. Ja, wunderschön.

„So wunderschön wie du?" ich kichere und drehe mich zu ihm um „seid wann bist du so kitschig?" frage ich ihn lachend und werfe mich auf ihn.

Wir fallen auf dem Feld, er unter mir, ich auf ihn. Lange blicken wir uns in die Augen, sagen kein Wort, genießen die Anwesenheit des anderen.

Seine Augen sehen mich liebevoll an. Voller Wärme und Zuneigung, so schön. Ich streiche sein scharfer Kiefer entlang und lege meine Hand auf seine Wange. Er ist so wunderschön, wie ein Werk, was von einem Künstler gemalt wurde.

Er streicht mir die Haare hinter die Ohren, die uns wie ein Vorhang bedecken und legt daraufhin wie ich seine maskuline Hand auf meine Wange.

Wir haben zueinander gefunden, haben vieles durchgemacht, haben gekämpft, nie aufgegeben. Wir haben so viel erreicht, gleichzeitig so viel verloren.

Er hat versprochen, dass er mich nicht verlässt und er hat es eingehalten. Meine Hoffnung ist gewachsen, mein Vertrauen wurde immer stärker.

Ich habe die Liebe meines Lebens gefunden und bin so glücklich wie noch nie. Die Vergangenheit habe ich nicht vergessen, könnte ich nie vergessen, doch ich habe durch ihn gelernt, damit umzugehen.

Es ist Sonnenuntergang, die Sonne geht langsam runter. Wir sitzen also hier, sehen dabei zu, wie die verschiedene Farben sich vermischen und zu einem Verlauf entstehen lässt.

„Ich liebe dich", flüstert plötzlich mein Freund in die Ohr und legt seine große Hand auf meine Taille. Er zieht mich zu sich und küsst meine Wange, danach meine Stirn, und danach meine Lippen. Ein kurzer, so bedeutsamer Kuss.

„Ich dich auch" ich bücke mich zu ihm und starre seine dunklen grünen Augen an. „Ich liebe dich so sehr" ich umarme ihn fest und küsse seine Augen, die mich mit Freude anblicken.

Lächelnd sehe ich ihn an. Lächelnd sieht er mich an. Er versenkt seine Augen und wird plötzlich blass. „Ramiro?", flüstee ich fragend und ziehe die Augenbrauen hoch.

„Was ist los?" er sieht mir erschrocken ins Gesicht, doch plötzlich fällt sein Blick nach unten. Ich verfolge sein Blick und entdecke meine Arme.

Rot.
Alles ist rot.
Überall rot.

Ich zische auf und wische mir über die Arme. Die Farbe vermischt sich und der Gestank kommt mir in die Nase.

Blut.
Meine Arme sind voller Narben.
Voller Blut.

Ich falle um, falle nach hinten, falle von der Klippe und lande schmerzvoll auf dem Boden. Ich starre den Himmel an, sehe die wunderschönen Wolken an, die anfangen zu winseln.

Gefangen in GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt