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Die Regentropfen fallen mir ins Gesicht, der Wind bläst meine Haare zurück. Das Wetter wird kälter und der Lärm leiser.

Das Sonnenlicht verschwindet im Abgrund und der Mond erscheint voller Pracht. Die Schüsse fallen ins tiefe und mein Herz steht einen Moment aus. Der Aufprall ist ohrenbetäubend und mein Körper überschlägt sich mit Antonios.

Schreie und brüllen sind zu hören, doch es ist egal. Es ist alles egal, den ich beginne, dass Bewusstsein zu verlieren.

Meine geistige Verfassung gerät ins Schwanken und entscheidet sich dann doch für die einfachere Weg. Verlieren statt gewinnen.

Ich spüre Schnitte, Krachen und schmerzen. Das Blut beginnt zu fließen und mein Albtraum beginnt von neu.

Es fühlt sich wie ein Zeitsprung in die Vergangenheit an. Es kam auf einmal, zerstörte jedoch mein Leben. Es fühlt sich wie sterben an. Ich kann nicht atmen, meine Brust fühlt sich angeschwollen an. Ich ringe nach Luft, bekomme sie aber nicht.

Die Dämonen beginnen zu schreien und zu beleidigen. Sie wünschen mir den Tod, es fühlt sich so an, als würde der Wunsch wahr werden.

Stirb endlich.

Wollen meine Dämonen nicht mehr in mir sein? Wollen sie weg von mir? Sie sollen weg. Ich will, dass die verschwinden! Die Entfernung soll so weit sein, dass ich sie nicht mehr spüren kann. Weiter als die Sterne, die ich nicht mal berühren kann.

Ich kann mich nicht bewegen, es scheint, als würde man mir meine Körperteile abschneiden, verdammt, es schmerzt. Mir ist zum Kitzen übel.

Ich schreie lautlos, das Krachen halt in meine Ohren wieder.

Bumm-Bummm-Bummm
Ein Herzschlag
Zwei Herzschläge
Drei Herzschläge
Vier Herzschläge

Und beim fünften Herzschlag bin ich nicht mehr in der Lage dazu, weiter zu zählen.

(—)(—)

Sie rufen mich. Sie berühren mich. Sie hören nicht auf, zu reden.

Ich sehe nur Dunkelheit. Nichts anderes als Dunkelheit. Es ist kalt. Schnee fällt vom unbegrenzte Zeitspanne und bedeckt mich.

Sie fängt mein Herz auf, das in Versuchung geraten ist, aufzugeben und saugt sie zu einer andere Ebene der Grenzenlosigkeit.

Ich drehe mich, versuche jemanden auszumachen, der mir helfen kann, doch keiner ist da. Ich sehe nach unten, entdecke meine Kleidung.

Es ist die Kleidung, die gleiche, die ich jahrelang getragen hatte, die Kleidung, die mich an die zerrende Zeit der mich geprägt hat, erinnert.

Ich Taumel zurück. Blut. Es ist so viel Blut an meinen Händen. Es fließt. Es bedeckt mich. Hektisch versuche ich es von mir wegzumachen, doch es klebt.

Mein Gedächtnis erinnert mich an diese abschnitt des betrübende Einsamkeit, die ich empfunden habe. Die Spieldauer ist mir unbekannt, die Unermesslichkeit mir zu sehr.

Ich atme schwer, es fällt mir schwer, überhaupt etwas zu atmen. Die kalte Luft friert meine Lunge ein und es wird immer schwerer, zu atmen.

„Hallo?" meine Stimme hallt in die Ewigkeit und es ist nach Sekunden immer noch zu hören. „Hallo?", frage ich schriller. Meine Stimme hört sich zittrig und zögerlich an, das Hallen ist tief und unheimlich.

Gefangen in GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt