BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf Storyban

Kapitel 54 - Vertrauen

Die nächsten Tage plätscherten so dahin. Louis ging zu den Kursen, die ihn interessierten und alles andere ließ er weg. Er würde am Ende des Semesters dennoch einige Scheine machen können. Vielleicht würde er das machen. Für sich. Um zu zeigen, dass er es drauf hatte, wenn denn etwas seine Aufmerksamkeit lange genug fesseln konnte. Er könnte sie abheften in einem Ordner und in ein Regal stellen...

Seine Kommilitonen, allen voran Hope, beneideten ihn sehr um seine Freiheiten. Louis ging während des Studiums nicht arbeiten, hatte massig Freizeit, ließ die anstrengenderen Sachen weg und hatte keinerlei Zeitdruck. Dazu wohnte er offenbar recht komfortabel und war höherwertig gekleidet. Louis bemerkte die Blicke durchaus und natürlich wurde ihm davon erstmal etwas flau im Magen. Hope bezeichnete Harry stets, ohne ihn jemals gesehen zu haben, als Sogar Daddy und tat so, als wäre der ein wenigstens 80 Jahre alter Arzt. Louis sagte da nie was zu. Manchmal zog er es eher ins Lächerliche, in dem er meinte, er könne selbst nur spazieren gehen und das ohne Steigung, weil er sich schon so sehr an den Rollator angepasst hätte. Früher war ihm Mal sehr wichtig gewesen, was andere dachten. Nie hatte wer mitbekommen sollen, was zu Hause so lief. Weil Louis Angst hatte, sie würden ihn dann auch alle ablehnen. Aufgrund von Georges Bemühungen war das ja auch teils so gewesen. Nur Oli und Stan. Die hatte er eben immer gehabt.

Was seine Gedanken wieder in eine gänzlich andere Richtung lenkte. Sex mit Stan. Sah Stan geil aus? Keine Ahnung. Er sah eben aus wie Stan so aussah. Bislang war das keine Kategorie gewesen. Als würde man fragen, ob die eigenen Eltern gut aussahen. Keine Ahnung. War eben irrelevant. Für Louis waren seine heterosexuellen Freunde so eine Art sprechende Kuscheltiere, die nicht gruselig waren oder sowas. Man hatte sie lieb, war ihnen auch körperlich nah, aber dachte nie: rrrrr, was ein heißer Feger.

Tja und nun hatte Stan diese Grenze überschritten. Im Sinne von potentiellem Paarungspartner. Nicht im Sinne von unhaarigem Kuscheltier.

Würde es etwas ändern? Nein, das glaubte Louis nicht. Sie hatten weit intimeres als Sex miteinander erlebt. Weit, weit intimeres. Louis war, obwohl er der Ältere war, immer der Kleine gewesen. Der Niedliche, der, um den man sich kümmern musste. Stan hatte das, dadurch dass Louis so oft bei ihm zu Hause gewesen war, automatisch irgendwie übernommen. Oli natürlich auch. Aber Oli war Oli. Man konnte und sollte das nicht vergleichen. Aber Louis hatte zu oft, selbst als Teenager, als man cool sein wollte, in Stans Armen gelegen und hatte sich trösten lassen. Stan hatte ihn nie abgelehnt oder sonst irgendwie im Stich gelassen. Louis' Outing war kein Thema gewesen und auch sonst nichts. Sex mit Stan klang aufregend, abenteuerlich und lustig.

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"Hey. Alles klar? Du sitzt so auf heißen Kohlen?", Fragte Harry, als sie abends zusammen vor dem Fernseher lagen. Harry sah sich eine Doku an, die Louis sterbenslangweilig fand, aber er war inzwischen schlau genug, die Klappe zu halten. Auch wenn er wusste, dass Harry das manchmal extra anmachte, um ihn zu testen.

"Ach, ich denke nur nach, Sir."
"Worüber?"
"Darüber, wie ich das Thema anfange von wegen Sex mit anderen. Hast du vielleicht einen positiven Gesprächseinstieg für mich?", Fragte Louis mit gesenktem Blick und roten Bäckchen.

"Manchmal kann ich mich echt nicht zwischen süß und dreist entscheiden.", Schmunzelte Harry und breitete die Arme aus.

Louis ließ sich nur zu gern in diese fallen. Auf dem Sofa sitzend gab es immer kleinere Berührungen. Aber so knuddelig Fernseh gucken taten sie eigentlich nicht, weil sich dann dabei ja doch immer einer irgendwie verbiegen musste.

Nun aber stellte Harry den Fernseher aus und sah ihn aufmerksam an.

"Äh...", Machte Louis planlos.
"Sag einfach, was dir auf der Seele brennt.", Schmunzelte Harry.
Louis sah trotzdem, dass sein Dom einmal tief durchatmete. Die Erinnerung an den Ex.