Kapitel 82 - Vormittags

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Nach dem Frühstück war Louis in Kuschelstimmung. Mit Schnuuu hatte er es sich unter einer Schmusedecke auf dem Sofa gemütlich gemacht. Sein Daddy wollte gleich kommen. Nur eben den Tisch noch unbedingt abräumen. Louis hatte helfen wollen. Harry würde nun etwas länger brauchen...
Nun saß Lou also hier und wartete. Er mochte warten nicht. Egal wann. Aber aktuell war es natürlich immer am Schlimmsten.

"Daddy!", Hörte Harry Louis aus dem Wohnzimmer rufen.
"Moment. Ich muss noch die Milch wegputzen!", Rief der zurück.
"Daddy!", Jammerte Louis aber weiter.
"Ich komme gleich, Schatz."
"Daddy!"
"Ich brauche noch einen Moment. Du kannst mich aber sehen und du kannst auch her kommen."

Mäh... Louis wollte nicht vom Sofa runter kommen. War ja grad kuschelig und gemütlich. Und außerdem sollte Daddy doch her kommen. Lou war satt. Was sollte er da in der Küche?

"Daddy! Jetzt!", Befahl er sauer.

Nun, Daddy guckte zwar hoch und direkt zu ihm, aber sprang leider nicht direkt zu ihm hin. Stattdessen hob der eine Augenbraue und fragte sehr ruhig: "Wie war das?"

Louis blickte ihn nur groß an.
"Ich habe dir gesagt, dass ich hier erst die Küche aufräume. Wir können die ganze Milch schlecht auf dem Boden lassen. Sonst rutschen wir nachher drauf aus und könnten uns weg tun. Außerdem soll es ordentlich sein, damit wir, wenn wir Hunger haben, direkt Essen machen können und nicht dann erst noch aufräumen müssen. Ich beeile mich. Du musst jetzt so lange warten. Aber ich rede nicht so mit dir und erwarte, dass du mit mir auch vernünftig sprichst.".

Huch, so lange hatte er eigentlich gar nicht reden wollen. Wie war das nochmal? Kurze, klare Ansagen? Naja... Harry war aber auch kein bisschen darauf vorbereitet gewesen, dass sein süßer Babyboy heute ein kleiner Giftzwerg sein würde.

Besagter Giftzwerg blickte ihn völlig empört und gleichzeitig überfordert an.

"Wenn du nicht so lange warten magst, dann komm her.", Gab Harry nun deutlich kürzer von sich.
Er sah förmlich, wie sich die Zahnräder in Louis' Kopf bewegten und letztlich kam der wohl zu dem Schluss, tatsächlich nicht so lange auf dem Sofa warten zu wollen.

Mit noch immer bockigem Gesichtsausdruck krabbelte er zu Harry. Schnuuu hatte er mit dabei.

Er setzte sich an den Kühlschrank gelehnt in der Küche auf den Boden und ließ Schuuu auf seinen Oberschenkeln hüpfen, während er noch immer Harry mit missbilligendem Blick betrachtete.

Der ließ Louis nun erstmal machen und wischte selbst die Milch fertig auf, bevor er noch den Tisch abdeckte.

-

Wie Harry feststellen durfte, war Louis heute sehr anhänglich. Das war durchaus wörtlich zu nehmen. Louis hing sich an Harry, sobald der aufstehen wollte. Er setzte sich auf dessen Fuß, umklammerte das Bein und Harry musste ihn, einem Klotz am Bein gleich, mitziehen.
Sobald Harry Anstalten machte, den Raum zu verlassen, rief Louis nach ihm und klammerte sich fest.

"Schatz, bleib kurz sitzen. Daddy holt nur schnell was zu trinken."

"Daddy muss Mal aufs Klo."

"Daddy holt uns mal einen Apfel."

Völlig egal. Louis musste mit. Saß Harry auf dem Sofa kuschelte Louis sich eng an diesen und spielte mit dessen Fingern, während er intensiv am Schnuller saugte und "Der kleine Maulwurf" guckte.

Eigentlich hatte Harry ein bisschen was anderes vorgehabt. Aber irgendwie schien Louis genau das zu brachten: Harry, Schnuuu, Kuscheldecke und Sofa.

Aber irgendwann musste eben jede Ruhephase zu Ende gehen und daher legte Harry einige Spielsachen bereit.

Louis kam auch direkt interessiert zu ihm und baute Holzschienen aneinander und schob einen kleinen Zug darüber. Auch die kleinen Autos nahm er dazu. Platzierte sie auf den Schienen und fuhr sie immer erst im letzten Moment weg, bevor diese vom Zug erfasst werden konnten. Dabei lag er die ganze Zeit auf dem Boden und spielte eben von dort aus.

"Hm... Babyboy, geht's dir nicht gut?", Fragte Harry nun doch besorgt.
Louis aber spielte einfach weiter Beinahe-Unfälle. Man musste anmerken, dass er Harrys Bein gerade als Kopfkissen benutzte und Schnuuu auf seinen Rücken gelegt hatte.

Harry legte seine Hand an Louis' Stirn. Nun, zumindest Fieber schien der nicht zu haben. Aber trotzdem: Anhänglich und nöckelig war selten eine gute Kombi.

So landeten sie schließlich doch wieder auf dem Sofa und Harry schaltete einen Kinderfilm an.
Wieso sangen die da eigentlich immer so viel? Und so wirklich viel Handlung gab es ja nun auch nicht... Dazu die langsamen Bildfolgen...

Auch Harry hatte einen langen und anstrengenden Abend gehabt und nun das viele Herumgekuschel... Irgendwann fielen ihm einfach die Augen zu.

-

Toll. Louis sah beleidigt zu seinem Daddy hoch. Der Kopf war nach hinten gelehnt und er sabberte. Mit geschlossenen Augen. Aber sie hatten doch zusammen den Film sehen wollen. Daddy sollte mitgucken und nicht schlafen. Lou wollte doch mit Daddy zusammen was machen. Lou wollte Aufmerksamkeit...

Zuerst guckte Louis weiter zum Fernseher. Aber mit verschränkten Armen und zusammengezogenen Augenbrauen. Aus Prinzip.

Dummerweise sah das ja aber nun keiner. So konnte sein Daddy gar nicht sehen, wie wütend Lou war. Also würde der auch kein schlechtes Gewissen bekommen. Und wenn der kein schlechtes Gewissen bekam, dann würde der auch nicht Lou Süßigkeiten geben... Hm....

Einen Moment lag er noch da und überlegte, was er machen sollte. Dann kletterte er vom Sofa und krabbelte in die Küche. Den Tiefkühlschrank bekam er auf. Da müsste doch bestimmt... Er fand ein Eis und packte es aus. Erdnuss-Karamell. Das mochte er gern. Also packte er es aus, angelte sich aus der Schublade einen Löffel und aß mit Schnuuu in der Küche Eis. Voller Genuss, weil er genau wusste, dass er das eigentlich jetzt nicht einfach hätte nehmen dürfen.

-

Harry erwachte, weil ein Finger ihn antippte.

"Hm... Oh... Hey..  na, mein kleiner Schatz? Bin ich etwa eingenickt?", Fragte Harry verpennt und strich Louis durchs Gesicht. Irgendwie klebte der...

Louis nickte und seufzte dabei vorwurfsvoll.

"Was hast du denn da in der Hand, Babyboy?", Fragte Harry. Er konnte nur sehen, dass Louis einen eckigen Karton bei sich hatte.

Dieser streckte ihm das Objekt aber nun bereitwillig entgegen.
"Oh.", Schmunzelte Harry und nahm die geöffnete Packung Dino-Nuggets an sich, begleitet von einem sehr aufforderndem Blick. Harry musste ja nicht wissen, dass Lou eigentlich gern selbst gekocht hätte, aber ihm das dann doch einfach zu schwer und zu langweilig war und er Harry deshalb geweckt hatte.

"Okay, okay.", Lächelte Harry und nahm die Nuggets entgegen.

Louchen also Mal ein bisschen frecher...
Naja.
Bis übermorgen?
Viele Grüße ^⁠_⁠^

BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf StorybanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt