Kapitel 73 - Leon

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"Äh... Du... Also ich..."
"Oh, du bist echt total süß. Mein Master hat mir erzählt, dass er heute einen total süßen Sub kennenlernen wird.", Freute sich Leon.
"Äh..."
Obwohl auch Stühle herum standen, blieben sie beide lieber stehen.

"Bis du dir überlegt hast, was du sagen möchtest, kann ich ja einfach erzählen? Also ich habe so auch nicht angefangen. Ich sehe, dass du schockiert bist. Ich wohnte in einer Kleinstadt. Alles spießig und nichts los. Zur nächsten Gaybar war es ne dreiviertel Stunde Fahrt und da rannten dann eigentlich immer nur die gleichen Gestalten herum. Und da saß irgendwann Stephen. In seiner Lederhose und mit einer Weste und den Springerstiefeln. Ich fand ihn total geil, aber dachte, dass ich eh keine Chance habe. Hab ihn heimlich von der Theke aus durch die verspiegelte Rückwand beobachtet. Und dann kam er einfach zu mir und meinte, ich solle nicht heimlich glotzen und dann bin ich mitgegangen. Hab mich gefühlt wie ein König, dass der Gott mich, noch halben Schuljungen, ausgesucht hatte. Er war von Beginn an sehr bestimmend. Aber das machte mich geil. Ihm folgen zu können, hat mich stolz gemacht. Es fühlte sich an, wie eine riesengroße Ehre. Er meinte, er steht auf SM und ich hab Angst bekommen. Aber er meinte: Nichts hartes. Tja... Naja... Im Nachhinein...", Schmunzelte Leon.
Louis glotzte ihn nur an. Okay. Dass es einen geil machte, wenn man von einem dominanten Mann benutzt wurde und dann dienen durfte - das war Louis nicht unbekannt. Das mochte er selbst ja auch. Aber... Ja... Alles andere..

"Er hat mich an dem Abend mit zu sich genommen. Er war geschäftlich da vor Ort. Für ein paar Monate. Hatte eine geile Wohnung. Ich war chronisch pleite. Es war... Es war als wäre er ein Gott und ich könnte alles haben, wenn ich nur seinen Wünschen entsprach. Und ich gab mir wirklich Mühe. Ich putzte seine Wohnung, ich kaufte ein, ich kochte, ich hielt ihm meine Fresse oder meinen Arsch hin, sobald er das wollte. Ich war einfach glücklich damit. Mein Sklavendasein beschränkte sich auf die Wohnung. Ich leckte seine Stiefel. Ich glaube daran gezweifelt habe ich nur zehn Minuten oder so. Es macht mich geil und er latscht ja nicht vorher durch Hundescheiße und verteilt sie drauf. Aber das Leder zu lecken... Diese absolute Hingabe... Es ist einfach geil. Auch über seine Hose zu lecken. Wenn man den Schwanz von innen dagegen drücken fühlt und dann das dicke Leder und ... Ja...", Seufzte Leon.

Louis glotzte ihn noch immer mit tellergroßen Augen an.

"Jedenfalls... Er hat mir dann den Kopf abrasieren lassen. Bestimmt, was ich draußen anziehen darf, hat er von Beginn an. Wir sind zum Friseur und ich dachte, er wollte nur die Spitzen von mir schneiden lassen und dann hab ich den Rasierer gehört."
"Er hat das nicht mit dir abgesprochen?!", Fragte Louis schockiert.
"Natürlich nicht. Ich bin doch sein Sklave, Süßer."
"Oh..."
"Ja... Erst war es ein Schock. Ich mochte meine Haare eigentlich. Ich sah süßer aus. Aber ich bin ein Sklave und da muss man nicht süß aussehen und mein Master steht auf haarlos."
"Hast du nicht überlegt zu gehen?", Fragte Louis.
"Nein. Ich bin da ganz langsam ja Schritt für Schritt immer weiter reingekommen. Es... Ich könnte doch ohne meinen Master gar nicht mehr leben. Ich wüsste gar nicht, wie alles funktioniert und mich selbst versorgen und so... Nein. Ich tue was er sagt und habe ein gutes Leben."
"Er bestimmt über deine Haare.", Widersprach Louis.
"Hihi. Du bist echt goldig. Ich glaube, so naiv wie du war ich nie."
"Ähm... Was ist mit Freunden? Hast du irgendwie Geld zur Verfügung?"
"Was soll ich denn damit?"
"Äh?"
"Hat dein Master dir schonmal die Fresse besamt oder deinen Arsch aufgestoßen? Du wirkst so... Jungfräulich?", Fragte Leon skeptisch.
"Äh...", Machte Louis planlos. Er hatte das Gefühl, seine ganzen Löcher wuchsen von allein einfach zu, wenn Leon so redete.

"Naja, jedenfalls bestimmt mein Master über mich. Was ich haben darf und was nicht. Und wann und wie und so weiter. Ich tue, was ihm gefällt."
"Aber wo bist denn dann du?", Fragte Louis und ergänzte: "du wirst doch auch eigene Vorstellungen haben vom Leben und was du gern machst und so?"
"Ich bin gern bei meinem Master. Ihm zu dienen ist mir die größte Freude. Für eine streichelnde Hand von ihm würde ich meine Seele verkaufen, aber auch für einen harten Fick... Er ist ein sehr guter Master."
"Inwiefern?", Fragte Louis. Er fand Stephen voll gruselig.

"Er kümmert sich um mich. Ich allein könnte das nicht."
"Nicht mehr...", Warf Louis ein.
"Du bist doch auch gern bei deinem Dom und bist froh, dass er dir Dinge abnimmt? Wo ist der Unterschied? Glaub mir, mein Master bräuchte nicht lange und du wärst genau so wie ich. Es ist ein beruhigendes Gefühl, wenn man sämtliche Scham abgelegt hat und pures Sein ist. Nur da, um den anderen glücklich zu machen. Eine einzige Aufgabe, der man sich widmet. Alles andere wird abgefangen."
"Ich... Ich glaub, das könnte ich nicht...", Wisperte Louis. Er würde es auch nicht wollen. Er hatte gern Freunde, er provozierte Harry gern. Er malte gern und schmuste gern. Nichts davon würde er aufgeben wollen. Und er hing an seinen Haaren.

"Das Halsband...", Begann Louis dann vorsichtig.
"Halseisen. Gefällt es dir?", Fragte Leon.
"Äh... Wie viel wiegt das Ding?"
"2,7 Kg."
"Äh... Schwer?"
"Ich weiß nicht mehr, wie es ohne ist."
"Eng?", Louis konnte gerade irgendwie keine richtige Frage formulieren.
"Ja. Aber das muss so. Würde es auf den Schultern aufliegen, würde es scheuern."
"Wie kam es daran?"
"Stephen ist mit einem Schmied befreundet."
"Was?!"
"Als Bezahlung durfte der mich dann ficken. Ich habe zwei Monate gebraucht, um mein Halseisen abzuarbeiten."
"Was?!"
"Naja, mein Master musste es ja kaufen? Aber es ist an meinem Körper. Also meins. Von ihm. Sowas darf nicht jeder tragen."
"Äh und wie...?"
"Na, wie schon? Ich habe doch nur meinen Körper. Und wenn mein Master es verlangt, dann verdiene ich damit Geld.", Kicherte Leon.
Louis glotzte ihn nur an. Er hatte eigentlich wissen wollen, wie der Schmied das Halseisen befestigt hatte, aber die neue Info warf ihn aus der Bahn.
Louis hielt sich für einen offenen Menschen. Er hatte kein Problem damit, wenn jemand seinen Körper anbot. Letztlich war das in seinen Augen platt gesagt eben einfach ein Job. Soweit das jemand also freiwillig tat, war alles okay. Aber die Vorstellung, dass Harry das einfach verlangen würde und so... Uah, da wurde Louis kalt. Er schauderte.

"Awww. Du bist echt süß. Weißt du, es ist geil, wenn du dich selbst nur noch als Sklaven wahrnimmst. Es macht den Kopf optimal frei und all die Zwänge und Ängste und so, die man Mal hatte... Die sind weg. Und wenn du brav bist und er dich dann in den Arm nimmt.. keine Droge der Welt könnte mir ein besseres Gefühl geben. Aber ich denke, wir sollten Mal wieder rein gehen. Mein Master mag nicht, wenn ich zu lange weg bin von ihm. Und ich habe dir erklärt, was ich dir erklären sollte. Falls du also neugierig bist... Es gibt so viel mehr, als das, was du bisher kennst. Mein Master wäre bereit, dir alles zu zeigen.", Sprach Leon und lächelte Louis an, bevor er dessen Hand nahm und ihn wieder mit rein zog.

Da gehen sie hin. Mein ganzer Puffer ist damit dahin... Joa.. ich hoffe, euch hat die Lesenacht gefallen. Und wir sehen uns dann beim nächsten Kapitel wieder. Vielen Dank für's Lesen.
Gute Nacht.
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf StorybanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt