Kapitel 162 - Wut

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"Hm..  also egal, wie krank ich bin. So krank wie du bist... Also da komm ich nicht hin.", überlegte Louis und dachte kurz darüber nach, ob er nicht doch besser von Stan abrücken sollte.
"Wann würdest du denn das Soßenpulver zugeben? Im Bauch? Oder im Klo?", fragte Oli interessiert.
"Na im Bauch. Im Klo bringt das doch nichts mehr.", erklärter Stan, als wäre das selbstverständlich.
"Du müsstest es aufkochen glaub ich. Wäre ja auch die Frage... Wenn man es oral einnimmt, ist das ja erstmal ne halbe Ewigkeit unterwegs.", sponn Louis den Faden weiter.
"Anal?", fragte Stan.
"Damit hab ich nichts am Hut.", wiegelte Oli sofort ab.
"Okay. Dagegen, aufgekocht zu werden hätte er also nichts.", merkte sich Stan.
"Hä? Wieso ist das wichtig?", fragte Oli ängstlich.
"Das weiß man nie... Aber: um es zu testen, müssten wir jemandem Abführmittel geben, Soßenpulver in den Arsch blasen, das Ganze aufkochen und dann gucken.", fasste Stan zusammen.
"Ihr könnt ja schonmal anfangen. Ich würde ja gern helfen, aber ich bin krank.", erklärte Louis, in diesem Moment Mal so gar nicht traurig über diesen Umstand.
"Wenn man euch zuhört, sollte als Vorsichtsmaßnahme keiner von euch ohne Aufsicht draußen herum laufen.", sprach Harry vom Flur aus und kam mit einem grünen George ins Wohnzimmer.

"Ey! Du bist grün! Hast du Durchfall?", fragte Stan enthusiastisch.
"Äh. Nein. Niemals. Ich... Bis ich euch gehört habe, ging es mir auch noch ganz gut.", erklärte George sofort.
"Ach, schade.", murrte Stan.
"Stan...", sprach Harry.
Hui, Stan machte eine Berührung, als hätte er an einen Stromzaun gefasst und brachte Louis damit so dermaßen zum lachen, dass der halb erstickte.

"Machs dir bequem. Eine halbe Stunde haben wir noch.", erklärte Harry George dann, woraufhin der sich auf die Ecke eines Sessels pflanzte.

Nun grinste Stan wie ein Mafiosi und zwar einer, der gleich George umlegen würde. Nebenbei streichelte er weiter durch Louis' Haare.

"Von unten sieht das gruselig aus. Wie du guckst, meine ich.", merkte Louis an.
"Psst. Eine Katze spricht nicht, Louis."
"Das sieht nicht nur von unten gruselig aus.", merkte Oli nur fürs Protokoll auch noch an und zwar an Louis, die Katze, gewandt.

"Tja... Also... Ich wollte mich noch bedanken. Dass ich hier sein konnte und so...", murmelte George und blickte zu Louis während er offenbar versuchte Stan auszublenden.

"Ja... Hätten sonst auch noch was machen können, wenn ich nicht krank geworden wäre.", gab Louis zurück.
"Vielleicht ja beim nächsten Mal?", fragte George und man hörte deutlich die Verunsicherung in seiner Stimme.

Stan schnaubte sofort.

"Stan. Herkommen. Du darfst Mal Tee kochen.", rief Harry aus dem Küchenbereich, der zwar im gleichen Raum war, aber um eine Ecke lag.

Stan stand auf und ging rüber, aber nicht, ohne George noch einen Todesblick zuzuwerfen.

"Was für Tee?", fragte er angefressen, sobald er bei Harry war.
"Benimm-Dich-Tee."
"Für dich zum Mitnehmen gleich?"
"Nein, für dich. Nimm ruhig eine große Tasse.", lächelte Harry freundlich.

Stan erstarrte kurz, als er den angewiesenen Schrank öffnete und da an einer Teemischung tatsächlich ein Schild war auf dem "Benimm-Dich-Tee" drauf stand. Vermutlich hatte Louis das gemacht. Es war sein Smilie daneben.

"Ich sehe für den Moment mehr als großzügig über dein Verhalten hinweg, weil ich weiß, dass du Louis nur beschützen möchtest. Allerdings habe ich dich vorhin schon einmal zur Ordnung gerufen und habe es eben wieder getan. Ich erwarte, dass du dich ab sofort zurückhältst."
"Sonst?", fragte Stan und Harry sah genau, wie der angespannt zuckte, während er das sagte.

"Ansonsten werde ich ein ernsthaftes Gespräch mit Josh über dein Verhalten in meinem Haus und gegenüber meinem Sub sprechen."
"Ich bin mehr als sein Sub und Louis ist mehr als deiner. Louis ist mein Freund. Und ich hab das jahrelang mitbekommen, was dieses Arschloch gemacht hat. Und wenn es nach mir ginge, würde der nicht mit Louis im selben Raum sitzen, als wenn nichts wäre."
"Es geht aber nicht nach dir."
"Ach? Weil es nach dir gehen muss? Weil dein Haus, dein Sub?", fragte Stan und hatte Mühe seine Stimme ruhig zu halten.
"Nein. Es geht nach Louis. Und das hast weder du noch ich zu beurteilen. Unterstütz ihn, begleite ihn. Aber steh ihm nicht im Weg."
"Du hast das damals aber auch nicht mitbekommen.", zischte Stan sauer.
"Okay. Mitkommen."
"Wohin?", fragte Stan erschrocken.
"In mein Büro. Sowas bespreche ich nicht im Flüsterton hinterm Küchenschrank."
Nun wurde Stan wohl doch etwas mulmig, aber er nickte grimmig.

"Wir kommen gleich wieder.", sprach Harry zu den anderen und man hörte seiner Stimme absolut nichts an.

Stan fixierte nur wieder George, als wolle er ihm den Kopf abreißen, während er an ihm vorbei ging.

-

"Also, dann hau raus, was du zu sagen hast.", sprach Harry, sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war.

"Du hast das damals nicht mitgekriegt. Und damals ist nicht zwanzig Jahre her. Noch als wir Louis' Sachen da weg geholt haben, hat George sich benommen wie das Arschloch, was er eben ist. Das ist nicht ewig her. Die Eltern sind kacke. Aber George hatte Spaß daran. In der Schule. Wenn du wüsstest, wie oft der Louis schon auf dem Weg dahin fertig gemacht hat. Weißt du, wer seinen Kopf ins Klo getaucht hat, wenn wir Mal nicht da waren? Das war George. Einfach, weil er Spaß daran hatte. Kaum einer wusste, dass Louis sein Bruder ist, weil George das nicht wollte. Weil er Louis nicht wollte. Und diesen Mobber, setzt du auf dein Sofa, kutschierst ihn durch die Gegend und willst, dass die ein gutes Verhältnis haben?! Wozu?! George war ein Arsch. Punkt, aus, Ende. Er hat das hier alles nicht verdient. Er soll bleiben, wo der Pfeffer wächst. Ganz einfach.", platzte es aus Stan heraus und Harry vermutete, dass das in dem wohl schon ein Weilchen länger gebrodelt hatte.

"Fertig?", fragte er einfach.
"Noch lange nicht. George hat Louis teils vor den Eltern noch zusätzlich schlecht gemacht. Hat Scheiße gelabert, damit Louis völlig unbegründet einen auf den Deckel kriegt. Manche Dinge wären vielleicht gar nicht so gekommen, hätte das Arschloch, sich entschieden kein Arschloch zu sein! Aber nein, er wollte es. Weil er es geil fand auf Louis' Kosten zusätzlich von den Eltern alles in den Arsch geblasen zu bekommen. Und du sitzt hier und willst einen auf Friede Freude Eierkuchen machen. Ganz ehrlich? Da kommt mir die Galle hoch. Ich habe ihn damals ständig getröstet! Ich hab ihm Essen gebracht, teils in der Nacht, weil die scheiß Eltern ihn ins Zimmer geschickt haben, weil George Müll gelabert hat. Ich habe Louis die Tür aufgemacht, wenn er nachts weggelaufen ist. Oder tagsüber. Du hast davon einfach keine Ahnung."
"Fertig?", fragte Harry ruhig, während Stan vor Wut zitterte.
"Für den Moment..."
"Gut. Ich habe dir zugehört. Jetzt hörst du mir zu."

Na, ob Stan das wohl hinkriegt?
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf StorybanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt